Violet - Verletzt & Versprochen & Erinnert (German Edition)
Gänsehaut.
Die Bestien verfrachteten die verbliebenen menschlichen Gruppen in die Sektionen. Städte in denen sie sich vermehren sollten um dann gefressen zu werden. Die meisten Menschen, die Nunbones, wissen davon bis heute nichts. Sie denken immer noch, dass außerhalb der Sektionen der tödliche Virus tobt.
Aber es gibt ein paar 100.000 Menschen, auf der Erde, die die Ausnahme darstellen, weil sie die Bestien sehen können. Weil sie gegen die Bestien kämpfen können. Den letzten Widerstandskämpfern geht es mittlerweile aber auch nur darum, den eigenen Arsch zu retten und in den Sektionen, die von den Bestien befreit wurden ein besseres Leben zu führen und nicht als Bestienfutter zu enden.
Ich muss bei diesen Zeilen an Kristen denken. Sie hat einen netten Arsch, aber vor allem ein luxuriöses Zuhause. Arme Menschen in den Zuchtsektionen der Bestien.
Adam erklärte mir, dass sie die Zuchtsektionen längst aufgegeben haben. Aber es werden trotzdem dort hinein junge Erwachsene geschickt um nach denen zu suchen, die die Gabe ebenfalls besitzen, die Bestien zu sehen, nur um sie herauszuholen.
Die Teenager die dort für eine gute Sache kämpfen, werden ihren Erinnerungen beraubt und wenn sie volljährig werden und die Gabe (die Bestien zu sehen) verlieren, werden sie abgeholt um dann ein besseres Leben zu führen. Sozusagen als Belohnung dafür, dass sie gekämpft haben.
Jetzt muss ich Schluss machen, Adam kocht heute Abend für mich. Mal sehen, was ich dir nächste Woche berichten werde. Bis später Tagebuch, oder vielleicht sollte ich besser Wochenbuch zu dir sagen.
Kapitel 11
Eintrag im Wochenbuch:
Tag 14 nach meiner Wiedergeburt.
Hallo Wochenbuch.
Die letzte Woche habe ich trainiert wie eine Verrückte. Ich bin eine richtige Sportskanone. Ich kann sogar den Flickflack.
Adam ist sehr süß und ich liebe seinen Duft. Ich bin mir nicht sicher, ob er mich auch so attraktiv findet wie ich ihn.
Diese Woche hat mir Adam von den sieben Geboten erzählt, die für die jungen Erwachsenen in den Sektionen gemacht wurden. Er hat mir mehr über die Vollstrecker, die Männer in den roten Lederuniformen erzählt. Sie kommen um zu bestrafen, wenn man sich nicht an die Gebote hält. Ich denke an die Vollstrecker in Kristens Klinik und frage mich was sie dort verloren haben.
Die Sieben Gebote finde ich ziemlich hart und ich bin froh, dass ich nicht in die Zuchtsektionen muss.
Noch ein Satz über Adam. Er riecht immer so gut, wie frische Luft nach einem Regenschauer (habe ich das schon erwähnt?).
Ich glaube ich stehe auf ihn. Ich darf mich in seinem Haus, das sehr luxuriös ist, frei bewegen. Ich sitze so gerne auf dem Steg, der direkt aus dem Wohnzimmer hinaus auf den See führt. Nur in sein Arbeitszimmer, da darf ich nicht hinein. Ist mir auch egal, was er arbeitet. Auf jeden Fall muss er damit eine menge Geld verdienen.
„Was schreibst du da?“ Mein Herz macht einen Aussetzer. Adam hat sich in mein Zimmer gestohlen und steht nur ein paar Meter hinter mir.
„Nichts“, sage ich und klappe mein Wochenbuch verstohlen zu. Ich wende mich ihm zu, bleibe aber im Schneidersitz auf dem Bett sitzen und muss grinsen.
„Nichts also?“
„Genau. Nichts“, grinse ich noch breiter.
„Du schreibst doch etwas in das Buch?“
„Nichts von Bedeutung für einen viel beschäftigten Mann wie du einer bist. Nur Mädchenkram.“
„Mädchenkram also?“
„Mmhm“, summe ich bestätigend.
„Du bist kein Mädchen!“, sagt er auf diese Weise die mich hoffen lässt, dass er mich begehrenswert findet.
„Nicht? Was bin ich denn dann für dich ?“
„Du bist ...“, er bricht den Satz an der spannendsten Stelle ab.
„Hast du Lust zu schwimmen?“
„Schwimmen? Ich weiß gar nicht ob ich das kann.“
„Dann sollten wir es ausprobieren. Vertraust du mir“
„Das tue ich, das weißt du doch.“
„Ja das hast du immer getan.“ Was sagt er da?
„Wie meinst du das?“ Adam kommt näher und setzt sich neben mich auf die Blumendecke. Ich atme tief und nehme mir einen großen Schluck von dem Duft den sein Körper verströmt. Er hebt seine Hand und fährt mit seinen Fingern durch mein Haar und klemmt mir eine Strähne hinter mein Ohr. Mein Nacken prickelt und mein Herz beschleunigt, ohne vorher um Erlaubnis gefragt zu haben. Ich mag es was er macht, und ich würde gern meine Augen schließen, um dem sanften Streichen seiner Hände all meine Aufmerksamkeit zu widmen. Aber ich will ihn ansehen, in seinen blauen
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