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Violet - Verletzt & Versprochen & Erinnert (German Edition)

Violet - Verletzt & Versprochen & Erinnert (German Edition)

Titel: Violet - Verletzt & Versprochen & Erinnert (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Lang
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flüstert der eine, so leise, dass ich ihn kaum verstehe.
    Er? Signal? Ich verstehe gar nichts?
    „Vorsichtig, ich habe keinen Bock von der Verrückten in Stücke gerissen zu werden“, wispert der andere.
    „Wenn sie bei ihm ist, schieße ich sie in tausend Stücke.“
    Ich zittere am ganzen Körper, schaue zu der anderen hoch. Sie sitzt ganz ruhig auf einem dicken Ast auf der Eiche. Vielleicht drei Meter über mir. Ihre langen schwarzen Haare hängen seitlich von ihrem einfachen aber hübschen Gesicht wie ein seidener Vorhang herunter. Ihre moosgrünen Augen leuchten, sie hat sich geschminkt. Schwarz und braun und sie lächelt, den Finger vor ihren dunkelbraun geschminkten Lippen.
    Es ist Nacht, aber die junge Frau scheint von innen heraus zu leuchten, als hätte jemand in ihr eine Lampe angezündet. Und dann sehe ich es. Sie trägt Tattoos, so wie ich!
    Sie gibt mir zu verstehen, dass ich aufstehen soll. Ich weiß nicht warum ich es mache, es ist verrückt, töricht, die Vollstrecker können mich dann sehen, aber ich mache es trotzdem. Es wird extrem kalt. Ich habe das Gefühl, als gefrieren die Klamotten auf meiner Haut fest.
    „Das Signal. Es ist weg!“, sagt einer von ihnen.
    Die Vollstrecker sind bei der Eiche, schieben Blätter zur Seite, einer kommt auf meine Seite und ich stehe direkt vor ihm. Hinter mir liegt Adam auf dem Boden. Der Vollstrecker schaut mich an, keinen Meter entfernt. Er schaut mir in die Augen, aber er sieht mich nicht. Ich bin unsichtbar für ihn.
    Ich spüre die frostige Kälte und ich weiß, dass es die Kälte einer Bestie ist, die mich umgibt. Die andere mit den pechschwarzen Haaren, dem geschminkten Gesicht, ist wie ich. Wir sind beide nicht normal. Ist sie auch eine Verrückte?
    „Es ist hier. Er muss hier sein“, sagt der Riese vor mir.
    „Hier ist nichts. Es gibt kein Signal. War bestimmt eine Störung des Senders“, sagt der andere der jetzt auch da ist. Er ist es. Der XXXL-Typ mit dem Riesenkinn, aus Kristens Haus. Ich spüre, dass er angespannt ist. Beide sind angespannt. Sie haben Angst. Vor mir? Vor uns? Ein neues Gefühl, das ich nicht einordnen kann, ob ich es gut finden soll oder nicht.
    „Komm wir gehen zurück.“
    „Warte, es ist hier, ich spüre es. Die Kälte ist nicht normal“, sagt der andere, schiebt den Busch ganz auseinander und macht einen Schritt auf mich zu. Wir stehen uns Auge in Auge gegenüber und als hätte ich es schon tausendmal zuvor getan, weiche ich seinem Körper, seinem nächsten Schritt aus, ohne dabei ein Geräusch zu verursachen, ohne die geringste Chance, dass er mich hätte berühren können. Ich fühle mich nicht mehr so stark, aber ich bin definitiv nicht mehr die gleiche Freija, die ich war, bevor ich Adam gebissen habe.
    Ich lasse ihn nur wenige Zentimeter an mir vorüberziehen. Hinter mir steht die Schwarzhaarige. Wie hat sie es geschafft lautlos von dem Baum herunterzukommen? Sie zeichnet seltsame Figuren mit ihren Armen in die Luft. Ihre Arme sind übersät mit leuchtenden Tattoos. Und als wären es Mauern, die sie aus dem Nichts erschafft, geht der Typ in rot um sie und Adam herum. Mein Freund aus Kristens Haus folgt ihm und ich kann seinen Atem hören, sein Blut riechen, als auch er an mir vorbeizieht und ich mich wie eine Schattentänzerin lautlos um ihn herum biege, damit er mich nicht berührt. Die Schwarzhaarige lotst ihn vorbei und dann sind die beiden Vollstrecker in Richtung Ufer verschwunden. Dort werden sie meine Spuren finden, da bin ich mir sicher.
    „Zeit zu Verschwinden“, nicke ich der Schwarzhaarigen zu.
    „Du sagst es“, haucht sie.
    Ich hebe Adam hoch und obwohl ich mich nicht mehr so stark fühle, merke ich sein Gewicht kaum. Dann verschwinden wir lautlos zwischen den Bäumen.

Kapitel 14
    Die Helikopter ziehen tiefe Furchen in den Himmel, über dem Wald in dem wir gehen. Sie suchen uns mit ihren Augen, mit ihren Lebensformscannern die mehr sehen. Mehr, wozu ein menschliches Auge in der Lage ist. Vergebens. Sie werden uns nicht entdecken, so wie die Vollstrecker, die mir Auge in Auge gegenüberstanden und mich nicht gesehen haben.
    Ich weiß nicht wie es funktioniert, wie sie es macht, dass wir für unsere Verfolger unsichtbar sind. Wie sie Adams blutende Kehle nur mit ihren leuchtenden Händen geschlossen hat. Aber die Hauptsache ist sowieso nur, dass es funktioniert. Es ist genauso, wie die Luft anhalten auf Seegrund. Keine Ahnung wie das möglich war, wie ich das gemacht habe. Hauptsache ist, dass ich

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