Violet - Verletzt & Versprochen & Erinnert (German Edition)
angefühlt. Wie echtes Fleisch und Blut?
Sie braucht eine Weile zum Aufstehen und mir bleibt Zeit einen Blick mit Hope zu wechseln. Ich sehe den Schweiß auf ihrer Stirn. Rieche ihr Blut!?
„Gut, dass du aufgewacht bist!“, grinst sie.
Die Bestie greift wieder an. Blitzschnell schießt sie auf uns zu. Ich habe kaum Zeit mich vorzubereiten, weiche ihr nur aus, aber Hope schafft es nicht. Sie erwischt es voll. Hope fliegt durch die Luft und landet hart. Sie steht nicht wieder auf.
„Nein!“, kreische ich und nehme davon Notiz, wie ich dabei meine Zähne fletsche. Sie greift an.
Einmal, zweimal weiche ich aus. Treffe sie hart, aber die Bestie steckt es weg.
Ohne Waffen ist der Kampf ungerecht, schießt es mir durch den Kopf, als ich ihr wieder zusetze und dann ihrem Angriff ausweiche, hinter einen Baum hechte, der von der Bestie umgewalzt wird. Ich springe zur Seite, verpasse ihr wieder einen Hieb. Nutzlos.
Hope rappelt sich schon wieder auf, aber ich weiß wir können sie unbewaffnet nicht besiegen. Auch nicht zu zweit.
Plötzlich wird die Bestie getroffen. Lichtblitze schießen von oben durch die Bäume.
Plötzlich ist Hope neben mir und reißt mich weg, zurück zu Adam, weg von der Bestie, die von den Lichtblitzen böse verwundet wird und wegrennt. Zurück in den Wald wo sie hergekommen ist. Wir schauen ihr nach und sehen die Blitze, die sie verfolgen.
„Eine Drohne!“, sagt Hope. Ich höre ihr zu aber ich bin nicht so ruhig wie sie. Mein Durst wurde noch nicht gestillt.
„Wir müssen weg! Schnell bevor sie zurückkommt.“
„Die Bestie?“
„Nein die Kampfdrohne! Sie erledigt erst die eine Bestie und dann die anderen beiden. Uns!“
„Hope?“
„Was?“
„Es ist soweit. Ich habe Hunger!“, sage ich und es hört sich wie das Knurren einer ausgehungerten, gefährlichen, wilden Bestie an.
„Was?“, Hope reist die Augen auf.
Ich fletsche meine Zähne, knurre sie an.
Geistesgegenwärtig springt Hope mit einem gewaltigen Satz auf die andere Seite des Gebirgsbachs. Breitbeinig steht sie dort, ihre Arme erhoben, die Hände zu Fäusten geballt. Ihre Augen sind noch immer groß, aber sie wirken gefasst, irgendwie bereit. Das Licht um ihre Arme pulsiert aufgeregt. Ich habe Hunger. Hunger auf Hope.
„Freija, kämpfe dagegen an! Sei der Alpha-Wolf“, kreischt Hope.
Ich schüttle den Kopf und grinse wie eine Irre. Ich bin wie ein Beobachter. Beobachte mich dabei, wie sich mein Körper auf sie stürzt, ich auf die andere Seite springe, mit ausgestreckten Armen, Hope zu packen versuche. Ich will an ihre Kehle. Will aus ihr trinken. Will ihre Lebensenergie.
Hope bekommt meine Schulter zu fassen und schleudert mich zur Seite. Ich fliege durch die Luft, krache gegen einen Baum und spüre den Schmerz, bin aber schon wieder auf den Beinen, spurte auf sie zu. Schneller als ein normaler Mensch. Ich spüre den Durst der Bestie in mir und ich will, dass sie ihn an der schwarzhaarigen Hope stillt.
Hope flüchtet. Sie ist schnell. Ich bin schneller, erwische ihre Haare und reiße sie zu Boden. Hope umklammert mich mit überirdischer Kraft und umschlungen kugeln wir kreischend auf dem Waldboden, den steilen Hang hinab.
Hope schreit und ich schreie, aber es hört sich nicht an wie Hope und nicht wie ich. Es hört sich an wie Greifvögel kreischen, wie Tiger brüllen, wie Schlangen fauchen. Es hört sich an wie Bestien, nicht wie Menschen.
Ich krache mit dem Kopf gegen einen Felsen und Hope kracht auf mich drauf und bevor ich etwas machen kann ist sie über mir, packt mich und wirft mich wie eine Puppe über den Fels. Ich beobachte wie ich aufschlage und kurz benommen daliege.
„Freija kämpfe dagegen an! Das bist nicht du! Das sind sie!“, höre ich Hope von der anderen Seite keuchen und es ist ihre Stimme, die mich erreicht. Unverfälscht, wunderschön.
Ich renne in weniger als einer Sekunde um den Fels herum. Hope steht dort und mit ihren leuchtenden Armen malt sie Figuren in die Luft. In vollem Lauf rase ich wie ein Güterzug in sie hinein.
Zuerst denke ich, dass ich von einer unsichtbaren Barriere weggerissen werde, aber dann durchbreche ich sie doch und bekomme Hope an ihrer Kehle zu packen.
„Freija nicht!“, aber ihre Stimme ist nur ein Würgen. Ich weiß nicht warum ich das tue. Es ist nicht mein Wille, der meinem Körper befiehlt, der ihr die Luft wegnimmt. Es sind meine Ohren, die sie flehen hören, aber ich kann nichts dagegen tun. Ich halte sie fest, bin wie ein Tier.
Sie zappelt
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