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Violett ist nicht das Ende

Violett ist nicht das Ende

Titel: Violett ist nicht das Ende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith Hueller
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siehe da: Nach so viel freundschaftlicher Herzlichkeit kam Jakub offenbar ins Grübeln.
    Er kratzte sich am Kinn. »Ihr habt ein Problem mit Olivia?«
    »Ja!« Ewa und Jule, wie aus einem Munde.
    »Ihr könnt nicht damit leben, wenn sie meine Freundin wird?«
    »Nein!«
    »Aber ich finde sie heiß. Megaheiß.«
    »Wir ja auch, Jakub. Die ist bombig und das ist doch die verdammte Scheiße«, meinte Jule.
    »Genau«, pflichtete Ewa ihr bei. »Die ist der Knaller und deshalb richtet sie nur Schaden an.« Mit beschwörendem Hundeblick sah sie Jakub an. »Ich liebe meine Jule. Also lass uns bitte deine Ische zurückprügeln nach Frankfurt, damit …«
    »Ihr seid doch alle gestört!« Olivia sprang auf, schallerte Jakub eine saftig mit rechts und griff sich ihre Handtasche mit links. Dann ein suchender Blick, und schwapp, kippte sie Piotrs Pitcher über Ewa, und Krysztofs Bier komplett über Jule.
    Und tschüss.
    Sieg, Sieg, Sieg und Alter, was für eine Sauerei. Das Bier sickerte ihr durch alle Klamottenschichten auf die Haut. Widerlich. Doch Jule fühlte sich wie neugeboren und konnte akut nur eins: strahlen. Ewa grinste zurück und ließ ihren Kopf gegen Jules sinken. Total verrückt, aber sie hatten es wirklich geschafft. Mit vereinten Kräften hatten sie einen Eisberg geschmolzen. Pech gehabt, Schicksal, denk dir was Neues aus, was Schönes. Dieses Gefühl war unfassbar gut. Sie beide, ein Team, boah, das verlieh mehr Flügel als eine ganze Palette Red Bull auf Ex.
    »Kuurwaha«, lallte Piotr laut.
    »Unser Bier!« Krysztof fand es offenbar nicht nett, dass er nun alkoholtechnisch auf dem Trockenen saß.
    »Siehst du?« Jule tätschelte die Schulter von Jakub, der sich seine glühende Wange hielt. »Diese Olivia hatte kein gutes Herz. Für dich finden wir was Besseres. Versprochen.«
    Jakub sah auf. »Heute noch?«
    Wowhow, immer schön realistisch bleiben. »Äh … ne, sorry.«
    »Verdammt.«
    »Aber du bist wirklich der allerbeste Buddy, den wir uns nur wünschen können. Das vergessen wir dir nie.« Jule meinte jedes Wort davon ernst.
    »Na gut.« Jakub seufzte und damit war die Sache vom Tisch.
    Kopf hoch, Junge. Mit zehn Fingern übersteht man eine Menge. Und nun? Ab nach Hause. Alles andere hatte bierbesudelt keinen Sinn. Selbst wenn dort Mama Bogacz wartete. Aber mal ernsthaft, was konnte nach einer verdorbenen Olive noch schocken?
    Jule grinste ihre Süße an. »Okay, Aufgabenteilung. Ich bin den Jungs was schuldig wegen den Bullen. Also besorge ich eine neue Runde und du …«
    »Ich gucke unterdessen, was ich uns borgen kann.«
    »Eine trockene Jacke für den Weg?« Jule zwinkerte.
    »Krieg ich hin.« Ewa zwinkerte zurück.
    Himmel, war der Zwerg Zucker. Jules Herz wummerte wie wild und ohne Witz, gerade hätte sie die ganze Welt umarmen können.
    »Komm noch mal kurz her.«
    »Jule, aber ich klebe und stinke wie Sau.«
    »Egal«, meinte Jule, als sie ihre muffende Liebste in die Arme schloss und genoss. »Ich freue mich …«, flüsterte sie ganz sanft in Ewas Ohr.
    »Worauf, Jule?«
    »Auf … unsere Zukunft, Süße.«
    Und die sah hoffentlich aus wie Ewas Wangen. Diese färbten sich nämlich von jetzt auf gleich … zauberhaft rosig.
    Was gab es Schöneres als Harmonie in einer Partnerschaft? Tja. Aktuell zum Beispiel Ewa. Der stand die weiße Uniformjacke von Stripper Kevin wirklich hervorragend. Jule kam sich dagegen etwas gewagt vor, im knielangen feuerroten Latexmantel von Carmen. Na egal. Sollten die anderen Passanten auf der Reeperbahn doch denken, sie kamen direkt von einer Fetischparty. Oder aus der Klapse. Schnurz. Auf direkter Route schlenderten sie zu Alicjas Wohnung, bewaffnet mit den restlichen Knabbereien von der Tanke in weißen Tüten. Wie billiges Parfüm umwehte sie dabei die Bierfahne.
    Am Mehrfamilienhaus angekommen, zögerte Jule.
    »Süße, haben wir einen Schlüssel? Es ist nach Mitternacht.«
    »Wenn sich Alicja und Mama erst einmal festgequatscht haben, sitzen die da ewig.«
    »Auf einer Skala von eins bis zehn: Wie schlimm wird es?«
    »Mit Mama?« Ewa zuckte die Schultern. »Keine Ahnung. Ich hab mich ja noch nie geoutet.«
    Und noch nie einen festen Partner präsentiert. Fuck, ich bin Pionier. »Steht mir der Mantel? Oder ist der zu aufdringlich?«
    »Ich finde ihn schon … verdammt geil«, gestand Ewa mit roten Ohren. »Zusammen mit den feuchten Haaren, wie die da so streng nach hingen geklatscht, äh, also … passt super.«
    »Dankschön, mein Schatz. Dein Outfit ist auch

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