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VIRALS - Jeder Tote hütet ein Geheimnis: Band 3 (German Edition)

VIRALS - Jeder Tote hütet ein Geheimnis: Band 3 (German Edition)

Titel: VIRALS - Jeder Tote hütet ein Geheimnis: Band 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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sollen, aber der Rest der Zahlen hat mich durcheinandergebracht.«
    » Trotzdem brauchen wir noch einen Längengrad«, warf Shelton ein. » Ohne beides finden wir gar nichts.«
    Ben grinste noch breiter. » Den habe ich auch.«
    » Raus damit«, verlangte ich.
    » Deshalb habe ich ja die ganze Geschichte mit dem Nullmeridian erzählt«, sagte Ben. » Null Grad Länge muss ja nicht zwangsläufig auf Greenwich bezogen sein. Anders als null Grad Breite, die immer vom Äquator ausgehen.«
    Ich begriff, worauf Ben hinauswollte. » Diese geografische Länge kann sich auf einen anderen Nullmeridian beziehen. Auf einen völlig anderen Bezugspunkt!«
    Ben lehnte sich zurück und verschränkte die Hände hinter dem Kopf. » Bingo.«
    » Aber das könnte überall sein«, jammerte Shelton. » Praktisch jeder Punkt auf der Erde.«
    » Warte, warte!« In seiner Aufregung verteilte Hi seine Nachos auf der Tastatur. » Der Hinweis war im Geocache verborgen. Auf Loggerhead! Und das wäre der einzige Bezugspunkt, den wir vom Spielleiter bekommen haben.«
    » Hi hat’s erfasst«, brummte Ben. » Manchmal kann ich es kaum ertragen, wie schlau ihr seid.«
    Allein in seinem Zimmer, mimte Hi eine Siegerpose.
    » Also benutzen wir die erste Zahl ganz normal als Breite.« Die Punkte verbanden sich langsam zu einem Bild. » Dann nehmen wir an, dass die zweite Koordinate die geografische Länge ist, aber mit dem Cache auf Loggerhead als Nullmeridian.«
    Ben nickte. » Das ist unser neuer Bezugspunkt.«
    » Ben, du bist genial!«
    Plötzlich wurde Ben ganz rot. » War gar nicht so schwer. Eigentlich ganz leicht.«
    » Und wohin führt uns die geografische Länge«– ich las rasch ab– » -00.065437?«
    » Ihr habt E-Mail.« Ben klickte mit seiner Maus.
    Die Nachricht war praktisch sofort da. Ich öffnete den Anhang, ein JPEG , auf meinem Bildschirm.
    Und wusste Bescheid.

KAPITEL 11
    » Castle Pinckney?« Shelton klang skeptisch. » Das steht doch schon seit Ewigkeiten leer.«
    » Die Koordinaten passen genau«, sagte Ben entschieden. » Das kann kein Zufall sein.«
    » Aber dort draußen gibt es nichts.« Shelton runzelte die Stirn. » Nur einen Haufen alter Steine.«
    » Ein Teil der Gebäude steht noch.« Der Bauch von Hi füllte ein Viertel meines Bildschirms, als er etwas über seinem Schreibtisch suchte. » Ich habe irgendwo ein Buch.«
    » Es dürfte ein guter Platz für ein Versteck sein.« Ich startete eine Suche nach Bildern. » Was wissen wir denn über das Castle?«
    » Augenblick mal«, rief Hi, der aus seinem Bildschirmviertel verschwunden war. » Ich habe es wohl im Schrank.«
    Meine Suche zeigte nicht sehr einladende Ergebnisse.
    Castle Pinckney war eindeutig verlassen und die Vernachlässigung ließ sich nicht übersehen. Das verfallene Fort lag auf einer winzigen Insel in der Mitte des Hafens von Charleston und bestand nur noch aus einem Wirrwarr eingestürzter Gemäuer und brusthohen Unkrauts. Einigermaßen gut erhalten war die runde Außenmauer mit den zwei Ausbuchtungen. Innerhalb der Mauern breitete sich wie ein wirrer Bart ein verwilderter Wald aus. Dunkle Ranken krochen über den bröckelnden grauen Stein und hatten die Festung in ihren schattigen Würgegriff genommen.
    Obwohl die Insel nur ein paar Hundert Meter von der Halbinsel entfernt war, auf der sich die City befand, hatte man die Festungsruine im Laufe der Zeit vergessen. Hier trieb sich so gut wie nie jemand herum.
    Hi war wieder im Bild und blätterte in einem Lexikon. » Zuerst haben die Briten dort Piraten aufgehängt. Im Jahr 1781 hat George Washington den Bau eines Forts angeordnet.« Blättern. » Die Konföderierten haben Castle Pinckney als Kriegsgefangenenlager benutzt. Anschließend wurde es zur Artilleriestellung und schließlich zum Leuchtturm.«
    » Jetzt ist der auch stillgelegt.« Shelton machte eine wegwerfende Geste. » Eine Geisterstadt.«
    » Ich bin dort schon oft vorbeigefahren«, sagte Ben. » Nichts los da.«
    » Das perfekte Versteck.« Hi schnalzte mit der Zunge. » Gut gemacht, Señor Spielleiter.«
    » Gut.« Shelton seufzte tief. » Vielleicht sollten wir einen Besuch dort auf unsere To-do-Liste setzen.«
    Mein Blick wanderte über die Bilder auf meinem Bildschirm. Castle Pinckney strahlte etwas Düsteres, Unheilverkündendes aus. Einsamkeit.
    Ich hing an der Angel.
    Ein Blick auf die Uhr– 18:15. Noch reichlich Tageslicht.
    » Ich bin in zehn Minuten am Steg«, sagte ich.
    » Abgemacht!« Hi drehte seinen Stuhl, legte einen Schuh

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