Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
VIRALS - Jeder Tote hütet ein Geheimnis: Band 3 (German Edition)

VIRALS - Jeder Tote hütet ein Geheimnis: Band 3 (German Edition)

Titel: VIRALS - Jeder Tote hütet ein Geheimnis: Band 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
Vom Netzwerk:
hatte, besaß nur einen einzigen Zugang in der Mitte.
    Wir betrachteten das alte Fort. Es starrte uns düster an.
    Shelton sagte: » In dieses Kartenhaus setze ich keinen Fuß.«
    Ich holte den Hinweis vom Spielleiter aus der Tasche und erhoffte mir Inspiration. Leider hatte ich kein Glück. Die Zeichnung, die einem Grinsen ähnelte, blieb mir ein Rätsel.
    » Denkt doch mal nach.« Eine leichte Brise ließ das Papier flattern. » Was übersehen wir?«
    Die Mauer ragte hoch vor uns auf, die leeren Fenster im Abstand von jeweils gut vier Metern sahen aus wie eine Reihe schwarzer Zähne. Das Fort schien uns düster anzustarren wie ein Halloweenkürbis.
    Nein, kein Starren. Die Fenster sahen aus wie ein grausiges Grinsen.
    Und dann fiel der Groschen.
    » Natürlich!« Ich winkte mit dem Blatt. » Die Zähne «– ich machte Anführungszeichen in die Luft– » in dem Bild passen zu den Fenstern!«
    » Wow, du hast recht!«, sagte Hi. » Also muss der Außenzahn…«
    » …das Versteck des Cache sein!«, beendete ich den Satz. » Los!«
    Wir gingen im Uhrzeigersinn um die Mauer und zählten die Öffnungen links vom Durchgang. Bei Nummer fünf blieben wir stehen.
    » Hier.« Ich blieb vor einer Lücke von einem Meter mal anderthalb Meter stehen. » Das passt zu dem äußeren Rechteck in der Zeichnung.«
    Aus dem Fort wehte uns kühle, trockene Luft entgegen. Im schwindenden Licht der Abenddämmerung klaffte das Fenster wie eine schwarze Höhle. Obwohl ich mir Mühe gab, konnte ich nur ein kleines Stück hineinsehen.
    » Dieser Teil scheint nicht so stark verfallen zu sein«, stellte Hi fest.
    » Das Mauerwerk wird stabiler«, stimmte Shelton zu, » aber es könnte trotzdem gefährlich sein, hineinzukriechen. Die Festung ist so alt, da wächst ja schon ein Wald drauf.«
    Ben packte mit beiden Händen die Fensterbank und zog daran. Dann trat er gegen die Mauer. Und zog noch einmal. » Das ist offensichtlich fest.«
    » Eins a Statikprüfung, Ben«, witzelte Hi. » Die bringt uns weiter.«
    » Hast du eine bessere Idee? Oder sollen wir nach Hause fahren?«
    » Ich habe tatsächlich eine Idee.« Hi senkte den Kopf. Kurze Pause, dann bebte sein Körper. Er schnaubte. Hustete. Spuckte.
    Als er sich aufrichtete, brannte goldenes Feuer in seinen Augen.
    Ich nickte. » Gute Idee.«
    Mit geschlossenen Augen versenkte ich mich.
    KLICK .

KAPITEL 12
    Druck. Schmerz.
    Tausend Nadeln piekten in meine Haut, als das Feuer durch meine Adern floss. Ich schwitzte aus jeder Pore. Energiestöße durchzuckten mich und die Haare auf meinen Armen stellten sich auf. Meine Hände zitterten wie Espenlaub.
    Sekunden später war es vorbei. Der Schub war da.
    Ich ging auf die Knie, keuchte abgehackt und wartete, dass die Welt aufhörte, sich um mich zu drehen. Plötzlich attackierte eine große rosa Meeresschnecke meine Wange. » Mann.« Ich schob Coops Schnauze weg. » Danke, Junge.«
    Ich holte tief Luft und stand auf. Mit weichen Knien. Ich versuchte, das Adrenalin zu zügeln, das durch meine Adern tobte.
    Das war nicht so angenehm.
    Neben mir hatte Shelton seine Brille abgenommen und rieb sich die Stirn. Seine Augen leuchteten golden. Ben hatte mir den Rücken zugewandt. Er ballte die Fäuste, während er seine Hunde- DNA anzapfte. Hi war zum Fenster gegangen und spähte hinein.
    » Wow.« Ben richtete sich auf und spannte die kräftigen Schultern an. » Bestens.«
    Als sich Ben umdrehte, tanzte auch in seinen Augen ein gelbes Funkeln. Er sah ja sowieso gut aus, aber während eines Schubs wurde er noch attraktiver. Bens kupferfarbene Haut leuchtete im Abendlicht. Rasch drehte ich mich um, als ich merkte, dass ich rot wurde.
    Dann spürte ich eine Art Surren im Kopf. Eine leichte Veränderung, als wären Zahnräder eingerastet, verband mein Bewusstsein mit einem größeren System.
    Ich schloss die Augen. Meine Wahrnehmung richtete sich nach außen. Ich spürte die anderen Virals und konnte auf jeden von ihnen zeigen, ohne die Augen zu öffnen. Sogar auf Coop.
    Flammende Linien loderten auf und stellten eine Verbindung zwischen uns fünfen her.
    Mein Rudel.
    Ich konzentrierte mich und drängte vorsichtig voran. Was hier passierte, verstand ich nicht genau, aber mein Bewusstsein wanderte nach außen. Mein Verstand schob sich über die unsichtbaren Grenzen hinweg, die meine Gedanken von ihren trennte. Hi. Coop. Shelton. Ben.
    Zuerst war es nur ein tiefes Brummen. Dann kamen wirre Gefühle, die zu chaotisch waren, um sie nachzuvollziehen.
    Ich wollte

Weitere Kostenlose Bücher