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VIRALS - Jeder Tote hütet ein Geheimnis: Band 3 (German Edition)

VIRALS - Jeder Tote hütet ein Geheimnis: Band 3 (German Edition)

Titel: VIRALS - Jeder Tote hütet ein Geheimnis: Band 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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Vielleicht haben sich die Mutationen unseren individuellen Gensequenzen angepasst. Aus welchem Grund auch immer, jeder hat eine andere Stärke. Hiram bekommt Augen wie ein Adler nach einer Laserkorrektur. Shelton kann die Federn rauschen hören, wenn ein Spatz mit den Flügeln schlägt. Ben wird so stark und schnell wie ein Bulle auf Anabolika. Meine Nase wird so fein, dass ich Gefühle, Falschheit und Angst riechen kann. Und andere Dinge, über die man lieber nicht nachdenken möchte.
    Und kürzlich haben unsere Fähigkeiten ein vollkommen neues Niveau erreicht.
    Jedenfalls bei mir.
    Die Jungen sind dazu nicht in der Lage. Und es gefällt ihnen auch nicht. Aber wenn das Rudel bei einem Schub nah zusammen ist, kann ich manchmal mit den anderen Virals eine Verbindung herstellen. Ihre Gedanken lesen und ihnen meine übermitteln. Diese Fähigkeit war schon einige Male nützlich. Und hat uns das Leben gerettet.
    » Nur einmal, bitte.« Ich blieb hart. » Damit ich einschätzen kann, was Coop zu der Mischung beiträgt.«
    Wieder stöhnten sie dramatisch, aber die Jungen gaben sich geschlagen.
    » Okay«, sagte Hi.
    » Wenn es sein muss.« Shelton.
    » Einmal.« Ben hielt einen Finger in die Höhe. » Genau ein einziges Mal.«
    Ich nickte, schloss die Augen und wurde innerlich ganz ruhig. Ich holte tief Luft und versenkte mich auf eine Weise, die ich nicht richtig beschreiben kann. Meine Gedanken tauchten ab in einen ursprünglichen Bereich meines Hirns.
    Ich stellte mir einen einzelnen Strang DNA vor. Das Fundament meines genetischen Wesens.
    Während ich mich konzentrierte, stellte ich mir vor, ich würde meine Doppelhelix auseinanderziehen.
    KLICK .
    Der Schub durchfuhr mich wie ein Lavastrom. Mir stockte der Atem. Mir brach der Schweiß aus, als der Wolf hervorkam.
    Obwohl ich die Kraft immer besser rufen konnte, war es am Anfang stets eine Herausforderung für meine innere Abwehr. Als wäre ein wildes Tier in meinem Nervensystem freigesetzt worden. Im besten Fall gelang es mir, knapp die Kontrolle zu behalten.
    Wieder konzentrierte ich mich nach innen und tauchte in mein Unterbewusstsein ein. Nacheinander erschienen die Bilder der Virals und wurden scharf. Zuerst Hi, dann Shelton. Im nächsten Augenblick verfestigte sich Ben in meinen Gedanken. Ich spürte Coop, der sich in der Nähe irgendwo im Wald herumtrieb und wach wurde.
    Linien aus Feuer bildeten sich zur Gruppe aus. Ein goldener Schein umgab jeden von ihnen.
    Virals. Hört mich.
    Meine Nachricht prallte gegen eine unsichtbare Barriere. Ich versuchte es erneut und konzentrierte mich stärker.
    VIRALS . HÖRT MICH .
    Diesmal trieb ich die Worte entlang der flammenden Verbindungen nach außen. Die Jungen zuckten heftig. Überrascht rissen sie die glühenden Augen auf.
    Ich untersuchte die Barriere, die uns trennte. Suchte nach Schwächen. Plötzlich wurde die Sperrmauer schwächer und löste sich in ihre Einzelteile auf.
    Die Köpfe der anderen Virals öffneten sich mir, als wäre eine Schleuse aufgegangen. Gedanken und Gefühle strömten auf mich ein. Sorgen. Nackte Emotionen. Vereinzelte Häppchen aus fremden Erinnerungen. Die Woge der Informationen überflutete mein Gehirn.
    Ich versuchte, mich gegen diesen Sturm zu wappnen, da ich spürte, wie leicht das in Wahnsinn enden könnte.
    Was hat die Barriere eingerissen? Wie bin ich durchgebrochen?
    » Welche Barriere?«, entfuhr es Hi. » Warum schreist du?«
    » Tory!« Shelton hielt sich den Kopf mit beiden Händen. » Es tut weh! Hör auf damit!«
    Ben stand still wie ein Fels, schnitt eine Grimasse und starrte ins Leere. » Raus mit dir!«, stammelte er.
    Meine Blicke schossen wild hin und her und ich konnte es einfach nicht begreifen. Mein Verstand brabbelte vor sich hin, und ich versuchte verzweifelt, die Flut von Gedanken abzuwehren, die in mein Gehirn strömten.
    Ich sah Bäume. Himmel. Den Metalldetektor. Coop, der sich auf die Lichtung wagte und mich anstarrte.
    Als könnte Coop die Gefahr für mich spüren, sprang er Shelton an, der überrascht zu Boden ging. Abrupt erlosch das goldene Licht in seinen Augen.
    Der zerebrale Ansturm ließ nach.
    Dann sprang Coop an Hi hoch und bellte ihm ins Gesicht. Erschrocken wich Hi zurück, ließ den Detektor fallen und stürzte ebenfalls. Sein Flackern verschwand, als er auf dem Boden landete.
    Eine weitere Woge verebbte.
    Plötzlich stand ich auf festerem Grund, konnte meinen Verstand beruhigen und die Flammen löschen.
    KLACK .
    Das Bombardement der Sinne hörte

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