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VIRALS - Nur Die Tote Kennt Die Wahrheit

VIRALS - Nur Die Tote Kennt Die Wahrheit

Titel: VIRALS - Nur Die Tote Kennt Die Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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die Kieselsteine herkommen?«
    Er schüttelte den Kopf. » Dazu sind die einfach zu weit verbreitet. Doch es ist schon sehr zweifelhaft, dass gleich drei identische Kiesel am Boneyard Beach herumrollen sollen.«
    » Also haben wir zwei Merkwürdigkeiten«, stellte ich fest. » Blätter und Steine, die nicht auf Bull Island zu Hause sind.«
    » Okay«, sagte Ben. » Die beiden Dinge sind eben irgendwie in der Kiste gelandet. Aber was fangen wir damit an?«
    » Lass mich nur machen. Angenommen, die Dinge sind absichtlich in der Kiste deponiert worden…«
    » Google-Zeit.« Hi begann sofort, sein iPhone zu bearbeiten. » Ich geb mal die Schlagwörter Venusfliegenfalle, Kieselstein und South Carolina ein.« Pause. » Nur ein Treffer.«
    » Rutsch mal rüber, Hiram.«
    » Reg dich ab und lass mich lesen.«
    Quälende Sekunden verstrichen.
    » Yep!« Hi sprach ohne aufzublicken. » Dewees Island. Dieser Website zufolge waren hier früher mal Venusfliegenfallen heimisch. Heute nicht mehr, aber im 18. Jahrhundert schon.«
    » Großartig!« Ich klatschte in die Hände.
    » Wird noch besser«, fuhr Hi fort. » Auf Dewees gibt es keine Autos. Die Wege sind also nicht befestigt, sondern bestehen in der Regel aus Schotterwegen, deren Kiesel aus einem Kalksteinbruch stammen, der sich in der Nähe befindet.«
    » Das heißt doch gar nichts«, blaffte Shelton. » Kieselsteine gibt es fast überall. Völlig unmöglich, ihren Herkunftsort auszumachen.«
    » Dewees ist aber der einzige Ort, auf den beide Kriterien zutreffen«, entgegnete Hi.
    » Einen Versuch wäre es wert«, sagte ich. » Vielleicht hat Anne Bonny die Dinge in die Kiste getan, um jemand den Weg zu weisen.«
    Shelton war nicht einverstanden. » Ihr wollt doch nicht etwa den weiten Weg nach Dewees auf euch nehmen, weil es da stinknormale Kieselsteine gibt und weil dort vor Urzeiten mal eine seltene Pflanze wuchs?«
    » Doch. Ich glaube nämlich nicht an solche Zufälle.«
    » Aber was können wir mit diesen Informationen schon anfangen? Wenn wir auf Dewees sind, wird der Schatz ja nicht freiwillig zu uns kommen.«
    Ich kämpfte gegen meine Irritation an und bemühte mich um einen gemäßigten Ton. » Wir sollten keine Möglichkeit außer Acht lassen.«
    » Ist aber ein ziemlich schwaches Argument«, entgegnete Ben. » Selbst wenn du recht hast, wissen wir nicht, wo wir suchen sollen.«
    » Wie viele Inseln haben wir bis jetzt besucht?«, quakte Shelton. » Wadmalaw. Bull. Sullivan’s… und jetzt also auch noch Dewees. Das hört doch nie auf!«
    Ich sagte nichts mehr. Mein Standpunkt war völlig klar. Die Jungs mussten selbst entscheiden.
    Hi kam mir zur Hilfe.
    » Okay, ich bin dabei.« Er hob seine Hände in einer Geste der Schicksalsergebenheit. » Wir haben ja eh nichts anderes zu tun. Immer noch besser, als hier rumzusitzen und Däumchen zu drehen.«
    Ben und Shelton blieben starrsinnig.
    Hi stieß Shelton seinen Ellenbogen in die Rippen. » Den Glauben zu bewahren, darum geht es doch, oder?«
    » Okay.« Ben seufzte. » Die Virals setzen also ein letztes Mal die Segel, um Bonnys Schatz zu finden.«
    » Ich hab’s doch gleich gesagt!« Shelton war völlig konsterniert. » Ich pack gleich mal die Karabiner ein, um mich vom Eiffelturm abzuseilen.«

KAPITEL 61
    Ich lief nach Hause, um Coop zu füttern, bevor es losging.
    Telefoncheck. Kit hatte weder angerufen noch eine E-Mail geschrieben. Ich dankte den höheren Mächten für seine Naivität. In gewisser Weise tat er mir leid.
    Ich wollte gerade durch die Tür gehen, als Coop an mir vorbeilief und die Stufen hinunterjagte.
    » Coop, nein! Heute bleibst du hier!«
    Ein buschiger Schwanz verschwand um die Ecke in Richtung Auffahrt.
    Verdammt!
    Als ich aus dem Haus ging, stand Coop bereits beim Briefkasten und blickte aufmerksam in Richtung Wald.
    » Komm, mein Junge.« Ich nahm ihn am Halsband.
    Coop schaute mich an, drehte den Kopf und bellte. Seine Beine waren angespannt, sein Fell entlang der Wirbelsäule gesträubt.
    Ein mulmiges Gefühl überkam mich. War da irgendjemand zwischen den Bäumen? Alle Sinne in Alarmbereitschaft, spähte ich zur ersten Baumreihe hinüber.
    Plötzlich trat Chance aus dem Unterholz.
    Mein Puls raste los, doch ich zwang mich zur Ruhe.
    Was sollte ich ihm sagen? Was hatte er gesehen?
    Während mir diese Fragen durch den Kopf schossen, trottete mein verräterischer Wolfshund hinüber und leckte unserem Gast die Hand. Chance ging in die Knie und strich Coop über den Rücken.
    » Tory.

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