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VIRALS - Nur Die Tote Kennt Die Wahrheit

VIRALS - Nur Die Tote Kennt Die Wahrheit

Titel: VIRALS - Nur Die Tote Kennt Die Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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Gleichgewicht verloren, als er mit Volldampf weitersprintete und binnen fünf Sekunden die Sewee erreichte.
    » Ihr müsst…« Hi keuchte und schnaufte, sein Gesicht dunkelrot angelaufen. » Ihr müsst…«
    » Ruhig durchatmen«, sagte ich. » Nicht dass du in Ohnmacht fällst.«
    » Radio«, stieß er aus, die Hände auf den Knien. » Macht. Das. Radio. An.«
    » Okay, okay.« Ben streckte die Hand zum Armaturenbrett aus und schaltete das Radio ein. » Welcher Sender?«
    » News 12«, krächzte Hi und taumelte zu uns ins Boot. » Jetzt!«
    Ben stellte den Sender ein. Im nächsten Moment drang eine knisternde Stimme aus den Lautsprechern.
    … einem Polizeisprecher zufolge bei einem Autounfall in der letzten Nacht zwei Todesopfer gegeben. Der Unfall ereignete sich auf der Ravenel Jr. Brücke. Nähere Einzelheiten zu dem Unfall sind bis jetzt nicht bekannt. Bei den Todesopfern handelt es sich um das in Charleston lebende Ehepaar Chris und Sallie Fletcher. Unbestätigten Berichten zufolge ist das verunglückte Fahrzeug, ein Toyota Prius, heute Morgen um Viertel vor sechs nahe der Zufahrt auf den Highway 17 aus bisher ungeklärter Ursache von der Fahrbahn abgekommen, gegen einen Brückenpfeiler geprallt und in Flammen aufgegangen. Chris und Sallie Fletcher waren Doktoranden der Universität Charleston und arbeiteten als Kuratoren für das Charleston Museum. Sobald es neue Informationen zu diesem Unglücksfall gibt, erfahren Sie sie hier auf News 12. Und damit zu den Börsennachrichten …
    Mit zitternden Fingern schaltete Ben das Radio aus. » Oh, mein Gott!«
    » Tot?« Sheltons Brauen befanden sich hoch auf seiner Stirn.
    » Die Nachrichten sind voll davon.« His Atmung hatte sich weitgehend normalisiert. » Ich wollte mir gerade die Schuhe zubinden, als es im Fernsehen kam.«
    » Tot?«, wiederholte Shelton. » Wie ist das möglich?«
    » Wahrscheinlich sind sie irgendwann am Strand zu sich gekommen, haben Bull Island mit dem Boot verlassen und wollten mit ihrem Wagen nach Hause fahren.« Ben hielt inne, kreidebleich. » Wahrscheinlich waren sie sehr erschöpft, durch den Wind…«
    » Unsere Schuld ist das jedenfalls nicht!«, brach es aus Shelton hervor. » Sie haben uns angegriffen und wir haben uns verteidigt. Tut mir leid, dass sie jetzt tot sind, aber wir können definitiv nichts dafür.«
    Ich sagte kein Wort. Ich dachte an Sallies humorvolle Bemerkungen am Informationsschalter des Museums. An Chris’ Überredungskünste beim Ticketverkauf am Old Market. An das einnehmende Lächeln der beiden, während sie im sanften Schein der Straßenlaternen von Charleston ihre Schauergeschichten zum Besten gaben. Sie waren so jung. Ihr Tod eine Katastrophe.
    Dann erinnerte ich mich an den Boneyard Beach. An Chris’ Kälte. Daran, wie Sallie ihre Pistole auf meinen Kopf gerichtet hatte. Die Sinnlosigkeit ihres Todes machte mich tieftraurig, doch andererseits musste ich mir eingestehen, dass ich auch erleichtert war. Und dieses Eingeständnis erfüllte mich mit Scham.
    Doch das war noch nicht alles. Bens Theorie über den Hergang ihres Todes klang plausibel, und auch die zeitlichen Abstände kamen hin. Doch meine Intuition sagte mir etwas anderes und versetzte mein inneres Alarmsystem in Aufruhr.
    Hier war etwas faul.
    Hi hatte denselben Eindruck. » Chris hat gesagt, dass sie einen Toyota fahren, und in diesem Wagen haben sie auch den Unfall gehabt. Das heißt, dass uns jemand anders in dem roten Studebaker gefolgt ist.« Pause. » Glaubt ihr nicht, dass…«
    » Stopp!« Shelton reinigte sich mit einem Zipfel seines T-Shirts nervös die Brille. » Der Nachrichtensprecher hat von einem Unfall gesprochen. Und es gibt keinen Grund, daran zu zweifeln, dass es ein Unfall war.«
    Hi zuckte die Schultern. » Die Geschichte hört sich doch ziemlich merkwürdig an. Findet ihr, dass es zu den Fletchers passt, einfach so von der Fahrbahn abzukommen? Finde ich nicht.«
    » Ich auch nicht.« Meine Hand schoss nach oben, um Sheltons Antwort zuvorzukommen. » Natürlich können wir nicht ausschließen, dass es ein Unfall war. Wir sollten aber sehr vorsichtig sein. Mit dem Studebaker hat Hi völlig recht. Das muss jemand anders gewesen sein, was bedeutet, dass wir vielleicht immer noch verfolgt werden.«
    Hi nickte. » Ich lege auf solche Autounfälle jedenfalls keinen Wert.«
    » Wollen wir immer noch nach Dewees?«, fragte Ben.
    » Ja.« Meine Antwort kam ohne Zögern. » Und Shelton hat natürlich auch recht. Aller

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