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VIRALS - Nur Die Tote Kennt Die Wahrheit

VIRALS - Nur Die Tote Kennt Die Wahrheit

Titel: VIRALS - Nur Die Tote Kennt Die Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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unsere Gedanken voneinander trennten. Konnte sie nicht durchdringen. Ich versuchte es ein ums andere Mal. Keine Chance.
    Warum nur? Was mache ich falsch?
    Ich biss die Zähne zusammen und versuchte, das Hindernis kraft meines Willens aus dem Weg zu räumen, aber es gelang mir nicht. Wie bei unserer ersten Begegnung mit den Wölfen auf Bull Island war ich nicht in der Lage, in ihr Bewusstsein einzudringen.
    Shorts Augen verengten sich. » Was machst du da?«
    In meinem Gehirn nahmen Bilder allmählich Gestalt an, wurden deutlicher. Ich spürte, dass Hi am Hintereingang der Kapelle war.
    Die mentale Barriere wankte. Ich kämpfte gegen sie an, schaffte es, sie ein wenig beiseite zu schieben. Neben mir zuckten Ben und Shelton zusammen.
    Plötzlich ging mir ein Licht auf.
    Ich begriff, warum die Telepathie manchmal funktionierte und manchmal nicht.
    Als wir auf Loggerhead vergeblich versucht hatten, die Schübe in Gang zu setzen, war Shelton nicht da gewesen. Und als wir erstmals den Wölfen begegneten, war Ben schon vorausgelaufen.
    Und wann hatte es funktioniert?
    Wir waren gemeinsam im gefluteten Tunnel gewesen. Und am Boneyard Beach hatten wir gemeinsam gegen die Fletchers gekämpft.
    Die Kräfte versagen, wenn ein Viral fehlt. Wenn das Rudel nicht vollzählig ist.
    Als Hi an die Hintertür trat, wurde mein Bild von ihm lebendiger. Doch die Wand, die uns trennte, schwächte das Bild.
    » Du wirst doch nicht in Ohnmacht fallen!«, spottete Short. » Rede, sonst hast du gleich allen Grund dazu.«
    Ich tauchte tief in mein Bewusstsein hinab und mobilisierte sämtliche Energie. Ben und Shelton reagierten schaudernd.
    » Keine Spielchen mehr«, knurrte Marlo. » Zur Sache!«
    Duncans Augen bohrten sich in meine. » Ich bring sie zum Reden.« Seine ersten Worte.
    Hinter der Kirchenmauer überschritt Hi eine unsichtbare Grenze.
    Das Hindernis löste sich auf. Meine Gedanken hatten freie Bahn und schossen wie glühende Drähte zu den anderen Virals.
    Ich spürte, dass Hi sich geschockt zusammenkrümmte. Shelton und Ben schnappten nach Luft. In meinem Kopf waren ihre Gestalten von einem hellen Schein umgeben.
    » Sieh mal einer an«, sagte Marlo amüsiert. » Duncan macht ihr Angst.«
    Ich beamte meine Nachricht direkt in ihre Gehirne.
    In wenigen Sekunden war mein Plan fertig.
    Ich spürte, wie Hi zum Haupteingang der Kirche schlich.
    » Am besten, wir knallen einen der Jungs ab«, sagte Marlo, » dann wird sie schon reden.«
    » Absolut richtig.« Short zeigte auf Ben, der seinen Blick abgewandt hatte. » Wie wär’s mit dem hier?«
    Marlo hob seine Pistole.
    Jetzt!
    Blitzschnell warf Shelton den Beutel mit den Münzen nach Marlos Kopf. Mit höhnischem Grinsen wehrte Marlo das Fluggeschoss ab. Als die Dublonen über den Boden rollten, machte er große Augen.
    » Das ist Gold!« Er sank auf die Knie und nahm eine Münze in die Hand.
    » Pass auf!«, rief Short.
    Zu spät. Als er aufblickte, wurde sein Kopf bereits von Bens Fuß getroffen. Im nächsten Moment waren die beiden ineinander verkeilt und rollten über den Kirchenboden.
    Short zielte mit seiner Pistole auf Shelton, der hinter dem Altar in Deckung ging.
    Peng! Peng!
    Kugeln prallten von der Wand ab, Scherben flogen durch die Luft.
    Peng!
    Duncans Schuss verfehlte Bens Rücken um Haaresbreite.
    Eine schemenhafte Gestalt schoss in den Raum hinein, griff Duncan von hinten an und warf ihn zu Boden. Aus Duncans Brustkorb entwich hörbar die Luft.
    Mit einer Geschmeidigkeit, die seinem Gewicht widersprach, wirbelte Hi herum und stieß Short mit beiden Händen zurück, mir entgegen. Ich griff sofort nach seiner Beretta, konnte sie ihm aber nicht aus den Händen winden.
    » Verschwinde!« Short kämpfte darum, seine Waffe frei zu bekommen, um einen gezielten Schuss abgeben zu können.
    Duncan kam mühsam auf die Knie, während Hi sich um eines seiner stämmigen Beine klammerte. Shelton packte sich einen der eisernen Kerzenleuchter, die auf dem Altar standen, und schwang ihn mit beiden Händen.
    Eisen traf auf Knochen.
    Knack!
    Die hünenhafte Gestalt griff sich an die Stirn und taumelte zurück.
    In einer Ecke des Raumes schlugen Ben und Marlo immer noch aufeinander ein.
    » Ihr habt kein Recht!«, schrie Short. » Ihr habt ihn nicht verdient! Bonnys Schatz gehört mir!«
    Ächzend versuchte ich immer noch, ihm die Waffe zu entreißen. Doch Shorts Wut entsprach der Stärke meines Schubs. Mit einem Knurren gelang es ihm, den Hahn zu spannen.
    Peng! Peng! Peng!
    Kugeln

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