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VIRALS - Nur Die Tote Kennt Die Wahrheit

VIRALS - Nur Die Tote Kennt Die Wahrheit

Titel: VIRALS - Nur Die Tote Kennt Die Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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Fletchers!«, fauchte ich. » Sie haben sie getötet, nicht wahr?«
    Short machte eine herablassende Handbewegung. » Blutige Amateure. Junge Sturköpfe, die sich für wahnsinnig schlau hielten.« Er schnaubte höhnisch. » Seit dreißig Jahren suche ich nach Bonnys Schatz. Und die Fletchers wussten gar nichts. Noch nicht mal, wonach sie überhaupt suchten. Sie hätten den Schatz nicht verdient gehabt.«
    » Das rechtfertigt keinen Mord.«
    » Die waren nicht zur Vernunft zu bringen«, stellte Short nüchtern fest. » Duncan hat sie zum Reden gebracht, und dann hatten sie diesen hässlichen Unfall. Und jetzt seid ihr dran.«
    Shorts Stimme bekam einen eisigen Klang. » Wir wissen, dass ihr die Truhe habt.«
    » Sie wollen uns umbringen… wegen einem Piratenschatz?« Mein Mund war so trocken, dass ich kaum noch sprechen konnte.
    » Was, glaubst du, ist das hier für ein Spiel?«, blaffte Short. » Dreißig Jahre! All das Stöbern in staubigen Archiven. Die mühsame Spurensuche in uralten Dokumenten. Und dann spaziert ihr plötzlich mir nichts, dir nichts in die Bibliothek und bringt einen Originalbrief von Anne Bonny mit.« Die Beretta tippte gegen sein Knie. » All eure Fragen zu Half-Moon Battery. Zur gälischen Sprache. Die Inschrift der Schatzkarte. Ihr hättet das Wort ›Schatzsuche‹ auch gleich an den Himmel schreiben können!«
    Shorts Stimme war eiskalt, doch in seinen Augen lauerte der Wahnsinn. » Ich bin ein Experte für alte Schriften. Glaubt ihr etwa, mir wäre das gekrümmte Kreuz auf jeder Seite des Briefs entgangen? Oder dass ich es nicht mit Bonnys berühmter Schatzkarte in Verbindung bringen würde?«
    Denk nach, Tory! Ihr habt nicht mehr viel Zeit!
    » Sie haben uns nachspioniert.« Der erste Gedanke, den ich aussprechen konnte.
    » Natürlich.« Short schlug die Beine übereinander. » Nachdem ihr mir den Brief gezeigt habt, dachte ich, dass ihr vielleicht etwas Nützliches wissen könntet. Und als ihr Bonnys Privatdokumente sehen wolltet, habe ich euch über die Sprechanlage belauscht. Ich habe sogar in Erwägung gezogen, euch selbst nachzuspionieren, wusste aber, dass ich dazu Hilfe brauchen würde.« Selbstironisches Lächeln. » Ich bin nicht mehr der Jüngste.«
    Ben starrte zu Marlo hinüber. » Sie haben also diese beiden Strolche angeheuert.«
    » Strolche?« Marlo trat dicht an Ben heran. » Pass auf, was du sagst.«
    » Wir hatten dieselben Ziele, aber den Jungs fehlte die Strategie.« Short stand auf und winkte Marlo mit der Pistole zurück. » Mir fehlte das Personal, ihnen der Durchblick. Die Zusammenarbeit hat also uns beiden genutzt. Die beiden verstehen nämlich was von Überwachung und roher Gewalt.«
    » Genau.« Marlo spannte seinen Bizeps an.
    Duncan starrte nur vor sich hin.
    » Der Studebaker«, sagte Shelton mit belegter Stimme, » diese Klapperkiste fahrt ihr doch?«
    » Klapperkiste?«, fragte Marlo mit höhnischem Lächeln. » Das Ding ist ein Klassiker. Dunc und ich haben den Stück für Stück instand gesetzt.«
    » Das Pfandhaus«, sagte ich, als mir endlich die Zusammenhänge klar wurden. Warum hatte ich nur so lange dafür gebraucht? » Lonnie Bates ist euer Vater.«
    » Mein Vater ist ein verdammter Schwachkopf.« Marlo schnaubte verächtlich. » Der kann es nicht ausstehen, wenn er hochgenommen wird. Hat uns sofort angerufen, nachdem ihr aus seinem Laden raus wart. Ich dachte, der hat sie doch nicht alle, obwohl der Alte diesmal recht hatte. Von der Kohle kriegt er trotzdem nichts.«
    » Genug geplaudert.« Die Augen hinter Shorts Brillengläsern sahen aus wie Granit. » Zeit für ein paar Antworten. Warum seid ihr nach Dewees gefahren? Was wollt ihr in dieser Kirche? Wo ist die Schatztruhe?« Er stand auf und trat auf mich zu. » Und was ist in deiner Tasche?«
    Uns blieb keine Zeit.
    Ich schloss die Augen. Tauchte tief in mein Unterbewusstsein hinab.
    Klick.
    Meine Kräfte brachen sich Bahn wie ein wilder Strom nach einem Dammbruch.
    Ben und Shelton standen mir plötzlich glasklar vor Augen. Ich spürte His Nähe, doch sein Bild war verschwommen. Noch viel undeutlicher, am Rande meines Bewussteins, ahnte ich, dass Coop aufsprang.
    Wie zuvor waren es glühende Drähte, die uns fünf miteinander verbanden.
    Ein goldener Schimmer umgab unsere Gestalten. Um die anderen zu erreichen, versuchte ich, den Lichtschein in verschiedene Bahnen zu lenken, wie ich es schon früher getan hatte.
    Virals! Hört mir zu!
    Meine Botschaft traf auf die unsichtbare Barriere, die

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