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VIRALS - Nur Die Tote Kennt Die Wahrheit

VIRALS - Nur Die Tote Kennt Die Wahrheit

Titel: VIRALS - Nur Die Tote Kennt Die Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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einen ganz fetten Braten ging.
    Er hatte es vermasselt, aber damit würde er sich nicht abfinden. Nie im Leben.
    Bates griff nach dem schnurlosen Telefon. Speckige Finger traktierten die Tasten.
    Zwei Freizeichen, dann meldete sich eine müde Stimme.
    » Steh auf, Faulpelz. Dein Paps ist dran. Hab einen Job für euch Jungs.«

KAPITEL 20
    Die Sets waren sorgfältig gebügelt.
    Stoffservietten. Porzellanteller. Langstielige Kristallgläser.
    Der Tisch war für drei Personen gedeckt. Kit, ich und die blonde Tussi.
    Ein Überraschungsessen. Keine Fluchtmöglichkeit.
    Whitney hatte für den Mittagssnack auf der Dachterrasse gedeckt. Das Wetter mit seiner niedrigen Luftfeuchtigkeit und der mäßigen Temperatur war ihr Komplize.
    Whitney hatte alles mit größter Perfektion aus dem Ärmel geschüttelt. Selbst gemachter Kartoffelsalat, Maisbrot, Fischtacos und wilder Reis.
    Ihre kulinarischen Fähigkeiten waren im Grunde das einzig Positive an ihr.
    Coop setzte sich aufmerksam neben den Tisch. Was auch immer zu Boden fiel, würde dort nicht lange liegen bleiben.
    Während des Essens benahm sich Kit wie ein Bauerntölpel, machte ständig » Oh!« und » Ah!« und lobte alles, vom Salat bis zu den Beilagen.
    Würg.
    Ich langweilte mich zu Tode, aß schweigend und zählte die Minuten. Als Coop mein Knie anstupste, kraulte ich ihm zerstreut die Ohren.
    » Sch!« Whitney versuchte, den Wolfshund mit ihrer Serviette zu verscheuchen. » Gehst du weg!«
    » Füttere Coop nicht am Tisch, Tory«, sagte Kit. » Whitney hat sich solche Mühe mit dem Essen gegeben.«
    » Er stört doch niemand.« Ich schob sanft seine Schnauze weg.
    Coop trat jaulend einen Schritt zurück, ließ mein Gesicht jedoch nicht aus den Augen.
    » Können wir das Tier nicht nach drinnen tun?« Whitney nannte Coop nie beim Namen, sondern sagte stets » das Biest« oder » der Bastard«. Das machte mich noch verrückt.
    Wusste sie nicht, dass mich ihr Verhalten verletzte? Oder war ihr das egal?
    Kit machte ein gequältes Gesicht, weil er in seinem üblichen Loyalitätskonflikt zwischen Tochter und Tussi steckte. Manchmal tat er mir wirklich leid.
    » Wenn wir Cooper ins Haus sperren, dann winselt er nur vor der Tür«, sagte ich. » Beachte ihn einfach nicht weiter.«
    Whitney schüttelte sich, enthielt sich aber eines Kommentars. Wir setzten das Essen schweigend fort.
    » Wie war’s denn im Yachtclub?«, fragte Whitney nach einer Weile. » Oh, du hast dich bestimmt großartig amüsiert! In dem Kleid sahst du einfach formidable aus. Celia sagt, dass dieser Style jetzt sehr en vogue ist.« Die französischen Vokabeln passten zu Whitneys breitem Südstaatendialekt wie die Faust aufs Auge.
    » War ganz nett.«
    Diese Idiotin war ohne Taktgefühl zur Welt gekommen. Als hätte ich auch nur die geringste Lust, über die Vorzüge meines geliehenen Kleids zu diskutieren.
    » Hast du diesen Freund von dir getroffen?« Kit dachte kurz nach. » Jason? Jackson?«
    » Jason Taylor?« Whitney strahlte über das ganze Gesicht. » Der Junge stammt aus einer hervorragenden Familie. Mit seiner Mutter bin ich gut bekannt. Und was für ein attraktiver junger Mann!«
    Kotz. Was hat Whitney mit meinen Freunden zu tun? Es ist zwar total unfair, aber irgendwie sprach das auch gegen Jason.
    Und ich wollte nicht über die Party sprechen.
    » Wir haben ein bisschen geredet. Die ganze Veranstaltung war ziemlich öde.«
    » Beim Abschlussball wird das ganz anders sein, du wirst sehen. Ach, es gibt einfach nichts Schöneres für ein junges Mädchen in Charleston.«
    » Nein, bestimmt nicht.«
    Whitney lächelte überrascht. Mit Ironie kann sie nichts anfangen.
    Kit hatte mich verstanden.
    » Iss auf, Tory«, sagte er und schaute mich eindringlich an.
    Ich verspeiste meinen letzten Taco.
    Whitney begann, die schmutzigen Teller in ein ganz besonders niedliches Weidenkörbchen zu räumen. Coop spekulierte auf Krümel und robbte näher an uns heran. Whitney streifte unbewusst seinen Schwanz.
    Coop knurrte.
    Whitney sprang erschrocken zurück und hätte fast den Korb fallen gelassen.
    » Cooper!« Kit klatschte zweimal in die Hände. » Aus!«
    Coop zog sich mit eingezogenem Schwanz zurück.
    » Er wollte mich beißen!«, jammerte Whitney.
    » Wollte er nicht!«, gab ich zurück. » Du hast ihn erschreckt. Mach nicht so ein Theater.«
    » Bring Cooper rein«, befahl Kit. » Heute will ich ihn nicht mehr draußen haben.«
    Ich gehorchte mit zusammengebissenen Zähnen. Coop flitzte die Treppe

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