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VIRALS - Nur Die Tote Kennt Die Wahrheit

VIRALS - Nur Die Tote Kennt Die Wahrheit

Titel: VIRALS - Nur Die Tote Kennt Die Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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Kartensymbol?« Bates’ linke Augenbraue schoss nach oben. » Was soll das heißen?«
    Gut gemacht, Shelton.
    Ich suchte nach einer glaubwürdigen Antwort, aber mein Blutdruck war schon wieder auf dem Weg nach oben.
    KLACK .
    Der Schub verschwand. Ich schwankte, hielt mich aber auf den Beinen. Hi nahm mich am Arm.
    » Alles okay?«, flüsterte er.
    Zittriges Nicken.
    » Ganz ruhig. Fall bloß nicht in Ohnmacht.«
    » Nur ein paar Sekunden.« Mir war so schwummrig, als wäre ich gerade mit der Achterbahn gefahren.
    Bates sah verwirrt aus. » Wo habt ihr meine Anzeige gesehen?« Als ihm ein Licht aufging, verwandelte sich die Verwirrung in Wut.
    » Ihr habt mich an der Nase herumgeführt!«, tobte er. » Habt so getan, als hättet ihr keine Ahnung. Bullshit! Dabei wart ihr von Anfang an hinter der Kiste her!«
    Bates stürmte auf Ben zu. » Vergiss den Deal! Gib mir die Kiste!«
    » Zu spät.« Ben legte die Hand darauf. » Geschäft ist Geschäft. Sie haben das Geld, wir haben die Quittung. Das war’s.«
    Bates schaute ihn durchdringend an.
    Ben hielt seinem Blick stand.
    » Okay!« Bates’ Augen wölbten sich wie Golfbälle. » Raus aus meinem Laden! Und passt bloß auf, das hier ist eine gefährliche Gegend. An eurer Stelle würde ich sofort nach Hause laufen.«
    Glänzende Idee. Wir eilten zur Tür.
    » Einen Moment!« Bates zeigte auf mich. » Du musst die Quittung noch unterschreiben, sonst ist sie nicht gültig.«
    Ich lief zur Theke und kritzelte meinen Namen darunter.
    » Wer hat Ihnen denn jetzt die Kiste verkauft?«, fragte ich.
    » Verpiss dich!«
    » Hey!«, rief Ben. » Immer schön höflich bleiben.«
    Er trat einen Schritt auf uns zu. Hi packte vorsichtshalber Bens Arm, während Shelton ihn an der Schulter zurückhielt. Ben ließ sie gewähren.
    Ich ging zu ihnen. » Lasst uns abhauen. Wir haben gekriegt, was wir wollten.«
    Gemeinsam stiefelten wir dem Ausgang entgegen.
    » Wären Sie so liebenswürdig, uns hinauszulassen?«, fragte Hi mit gezwungenem Lächeln. Sheltons Hände zitterten. Höchste Zeit zu verschwinden.
    Bates warf uns einen langen Blick zu, ehe er mit der Hand unter die Ladentheke griff.
    Die Tür sprang summend auf.
    » Und lasst euch ja nicht wieder hier blicken!«
    Kein Problem.

KAPITEL 19
    Lonnie Bates war stocksauer.
    Schlimmer. Er war in seinem Stolz verletzt.
    Er führte Bates Pawn-and-Trade jetzt seit 17 Jahren, erst für seinen Onkel, dann auf eigene Rechnung.
    Für einen Dollar kaufen, für zwei Dollar verkaufen, das war sein Mantra. Es funktionierte. Noch nie hatte ihn jemand zum Narren gehalten.
    Bis heute.
    Diese Kids aus der Innenstadt hatten ihn reingelegt. Hatten irgendwo seine Anzeige gesehen und waren extra wegen der Piratenkiste zu ihm gekommen. Hatten so getan, als könnten sie kein Wässerchen trüben, und ihm am Ende eine lange Nase gedreht.
    Bates konnte sich nicht beruhigen. Der Stachel saß zu tief.
    Der schwarze Junge hatte irgendwas von einer Karte gefaselt, von einem Symbol. Als er merkte, dass er sich verplappert hatte, wollte er so tun, als sei nichts gewesen. Doch Lonnie Bates war nicht auf den Kopf gefallen.
    Hatten sich die reichen Schnösel etwa zufällig in seinen Laden verirrt?
    Natürlich nicht. Sie hatten genau gewusst, wie wertvoll diese Piratenkiste war.
    Bates dachte zurück. Vor zwei Jahren hatte er die Kiste einem komischen alten Kauz abgekauft. Einem seltsamen Kerl mit einer Vorliebe für Piraten. Der hatte gar nicht aufgehört, von Anne Bonny zu plappern.
    Er hätte gleich misstrauisch sein sollen. Der Kerl trug eine weiße Fliege. In Myers! Bates hatte ihn einfach für ein bisschen durchgeknallt gehalten.
    Zwanzig Mäuse für so eine Faschingskiste war ja kein großer Deal gewesen.
    Der alte Knacker hatte gemeckert, aber den Preis schließlich akzeptiert. Immer das gleiche Lied bei diesen Typen. Lieber den Spatz in der Hand…
    Hundert Dollar. Diese Kids hatten gewusst, dass sich etwas in der Kiste befand, das viel mehr wert war. Waren genau deshalb zu ihm gekommen. Die Dokumente? Hatte er etwa einen Goldschatz besessen, ohne es zu wissen? Dieser Gedanke brachte ihn fast um den Verstand.
    Jetzt sitz hier nicht blöd rum und vergieß Krokodilstränen. Tu was!
    Die Karte, die Dokumente… Er musste herausfinden, was es damit auf sich hatte.
    Bates hatte sich stets etwas auf seine Geschäftstüchtigkeit zugute gehalten. Er hatte einen Riecher dafür, wo ein paar Dollar zu machen waren. Und dieser Riecher sagte ihm gerade, dass es hier um

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