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VIRALS - Nur Die Tote Kennt Die Wahrheit

VIRALS - Nur Die Tote Kennt Die Wahrheit

Titel: VIRALS - Nur Die Tote Kennt Die Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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hinunter und war verschwunden.
    Whitney hielt sich dramatisch die Hände vor die Brust. » Dieser Hund hasst mich.«
    » Vielleicht solltest du etwas netter zu ihm sein. Wolfshunde sind sehr sensibel.«
    Kit versuchte, das Thema zu wechseln. » Hat jemand was von Dessert gesagt?«
    » Aber natürlich!« Whitney knipste ihr Lächeln wieder an.
    Der Blueberry Pie war noch warm. Ich aß gerade mein zweites Stück auf, als Kit die Bombe platzen ließ.
    » Whitney, da ist etwas… worüber wir reden müssen.« Ich hörte die Angst in seiner Stimme.
    » Ja, Liebling?« Wimpergeklimper.
    » Du hast ja bestimmt schon von den finanziellen Problemen der Universität gehört. Von den Budgetkürzungen.«
    Klimper klimper klimper.
    » Die Kürzungen sind beträchtlich.« Kit schluckte. » Das LIRI muss vielleicht dichtmachen.«
    Die Wimpern erstarrten. » Was soll das heißen?«
    » Das heißt, dass ich mir einen neuen Job suchen muss. Tory und ich müssen vielleicht umziehen.«
    Sekundenlange Stille. Dann öffneten sich die Schleusentore. » Umziehen?« Tränen vermischten sich mit Chanel Mascara, die schwarze Linien über das Gesicht zog. » Du…«– ersticktes Schluchzen– » willst mich verlassen?«
    » Noch ist nichts entschieden.« Kit reichte Whitney seine Serviette. » Im Moment prüfe ich verschiedene Möglichkeiten. Heute habe ich von einer freien Stelle in Schottland erfahren, die wirklich faszinierend klingt, und…«
    Jetzt war es an mir, die Beherrschung zu verlieren.
    » Schottland???«
    » Wir reden später darüber«, entgegnete er rasch. » Der Job wäre auf zwei Jahre angelegt… auf den Hebriden, das ist die Inselgruppe vor der schottischen Nordwestküste. Die Arbeit klingt wirklich sehr… interessant.«
    Whitneys Busen und Schultern bebten. Das teure Make-up hatte ein impressionistisches Gemälde geschaffen.
    » Hey, nicht doch…« Kit suchte nach den richtigen Worten. » Wir können in Ruhe über alles reden.«
    » Liegt…«– schluchz– » es…«– schluchz– » an…«– schluchz– » mir?«
    Ich flüchtete Hals über Kopf nach drinnen.

KAPITEL 21
    Wir scharten uns um den einzigen Tisch des Bunkers.
    In Sheltons Garage hätten zwar die besten Bedingungen geherrscht, um die Kiste zu untersuchen, doch wollten wir vor allem ungestört sein. Außerdem war der Bunker ein besserer Ort, um mir die Leviten zu lesen.
    » Ein Schub in der Öffentlichkeit ist gefährlich!« Shelton war empört. » Ich will mir gar nicht ausmalen, was alles hätte passieren können. Was ist, wenn du diesem Bates gegenüber die Kontrolle verloren hättest? Was ist, wenn das Virus eine neue Nebenwirkung gehabt hätte? Wir wissen noch viel zu wenig, um so leichtfertig damit umzugehen!«
    » Du hättest uns alle in Teufels Küche bringen können!« Ben stieß seinen Zeigefinger in meine Richtung. » Wenn du erwischt wirst, sind wir alle dran. Willst du etwa als Labortier in einem Käfig enden, so wie Coop?«
    Hi stand mit verschränkten Armen da und starrte mich an, zufrieden, dass er das Schimpfen den anderen überlassen konnte.
    Schon auf der Rückfahrt hatte ich mich entschuldigen wollen, doch alle hatten mir die kalte Schulter gezeigt. Jetzt reichte es mir so langsam.
    » Okay, okay! Ich hab impulsiv und unüberlegt gehandelt. Das tut mir leid. Aber wir mussten irgendwie mit Bates fertigwerden, und es hat ja auch funktioniert. Können wir jetzt bitte unsere Anschaffung begutachten?«
    Von meinen außerordentlichen Geruchsfähigkeiten hatte ich ihnen nichts erzählt. Das war jetzt nicht der richtige Zeitpunkt. Wenn die Jungs herausfanden, dass ich auch im Yachtclub einen Schub gehabt hatte, würden sie ausflippen.
    Sie machten zwar immer noch finstere Mienen, ließen es aber gut sein. Sie wussten, wie stur ich sein konnte.
    » Das meiste ist Schrott.« Shelton schob verschiedene Gegenstände zur Seite, inklusive der falschen Augenklappe, der billigen Hüte und der nachgebauten Musketen. Wir arbeiteten rasch und entfernten weiteres » Füllmaterial«, das Bates hinzugefügt hatte, um den Preis zu erhöhen.
    Nachdem wir alles aussortiert hatten, was uns nicht interessierte, war nur noch ein Bündel von Papieren übrig geblieben, das von einem brüchigen Lederriemen zusammengehalten wurde. Zerknittert und zerfleddert, hatten sie schon weitaus bessere Tage erlebt.
    » Halllooo!«
    Hi deutete auf das seltsame kleine Kreuz, das die erste Seite zierte.
    » Boah!« Shelton löste den Riemen.
    » Immer mit der Ruhe!«, mahnte Hi.

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