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VIRALS - Nur Die Tote Kennt Die Wahrheit

VIRALS - Nur Die Tote Kennt Die Wahrheit

Titel: VIRALS - Nur Die Tote Kennt Die Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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da!«
    Ich sprang auf und hastete zur Treppe. Marlos Füße stapften die Stufen hinunter.
    Ich wandte den Blick ab, versuchte, meinen Schub loszuwerden. Für einen kurzen panischen Moment hatte ich das Gefühl, meine Kräfte würden nicht weichen. Dann wurde eine sensorische Tür zugeschlagen.
    KLACK .
    Ich schwankte zu Shelton hinüber, der mir Halt gab. Ihm hing noch ein wenig Speichel im Mundwinkel, doch seine Pupillen sahen menschlich aus. Ein kurzer Blick reichte aus, um festzustellen, dass auch His Schub sich verflüchtigt hatte.
    » Was geht hier vor?« Im schwachen Kerzenschein erkannte ich Marlos strenges Gesicht. » Seid ihr high oder was?«
    Die Frage war so absurd, dass ich laut auflachte.
    » Ent… schuldigung«, stotterte Hi. » Wir haben unsere Kerzen fallen gelassen und nichts mehr gesehen.«
    » Ihr alle?«
    Hi zuckte die Schultern.
    » Wir sind ziemlich ungeschickt.«
    » Da seid ihr ja!« Eine gelbe Flamme bewegte sich vor Brincefield die Stufen hinunter. » Alle warten draußen auf euch. Wie schade, dass die Tour schon vorbei ist.«
    » Wir kommen schon.« Wir quetschten uns an Marlo und Brincefield vorbei und liefen beide Treppen hinauf. Auf dem Weg nach draußen ließen wir auch noch den Kleiderschrank hinter uns.
    » Hier geht’s lang.« Chris zeigte in Richtung Ausgang. » Hat sich ein bisschen in die Länge gezogen. Höchste Zeit, Schluss zu machen.«
    » Die Tour war großartig!«, rief ich über die Schulter hinweg. » Vielen Dank!«
    Draußen sog ich begierig die frische Luft ein. Göttlich.
    Gemeinsam eilten wir über die East Bay Street.
    » Meldet euch mal wieder!«, rief Sallie.
    Ich winkte ihr zum Abschied zu. Chris verriegelte eine eiserne Schiebetür mit einem Vorhängeschloss, während er mit Brincefield plauderte. In ihrem Rücken schlurften Marlo und sein riesenhafter Begleiter auf dem Bürgersteig davon.
    » Ich hasse solche dunklen Keller«, maulte Shelton, als wir um die Ecke bogen. » Ekelhafte, stinkende Löcher.«
    Ich warf einen Blick auf die Uhr. Fünf nach zehn. Meine Freigangzeit war schon überschritten.
    » Verdammt, ich bin spät dran!«
    » Ich auch«, sagte Hi. » Die nächste Strafe wartet schon.«
    » Ich hab da was entdeckt…«
    Ben schnitt mir das Wort ab. » Lass uns auf dem Boot reden. Los, schnell!«
    Während wir der Sewee entgegenrannten, dachte ich schon fieberhaft über eine glaubhafte Ausrede nach.

KAPITEL 27
    Hausarrest.
    Kit wollte von meinen Entschuldigungen nichts wissen.
    » Ich habe zehn Uhr gesagt.« Er zeigte auf die Kaminuhr. » Und wie spät ist es jetzt?«
    » Zwanzig vor elf. Die Tour hat länger gedauert als geplant.«
    » Du hättest anrufen können.«
    » Ich wollte die Führung nicht stören.«
    » Und eine SMS ?«
    » Da unten gab es kein Netz.«
    » Das reicht mir nicht«, entgegnete Kit. » Zwei Wochen Ausgangssperre. Ende der Durchsage.«
    Ich stöhnte auf. Kit hob eine Braue, sah mich fragend an. Geschlagen schlurfte ich in mein Zimmer, Coop im Schlepptau.
    » Du lässt mir keine andere Wahl!«, rief Kit mir nach.
    » Werden wir ja sehen«, murmelte ich.
    ***
    » Der Plan hat sich geändert«, sagte ich. » Wir machen es schon heute Nacht.«
    » Warum müssen es bei dir immer nächtliche Einbrüche sein?« Hi raufte sich frustriert die Haare. » Du bist wie ein kolumbianischer Drogenbaron!«
    Ich hatte eine iFollow-Konferenz einberufen. Aber die Jungs waren ziemlich störrisch.
    Auf dem Nachhauseweg hatte ich ihnen von meiner Entdeckung berichtet. Vom Luftzug an der Mauer. Alle waren sehr aufgeregt gewesen. Dennoch hatten wir beschlossen, behutsam vorzugehen und keine unnötigen Risiken einzugehen.
    Und jetzt, nur dreißig Minuten später, wollte ich sie zu einem Vabanquespiel überreden.
    » Warum machen wir nicht einfach noch mal die Tour mit?«, fragte Shelton. » Dann können wir uns vielleicht ein bisschen eher von der Gruppe absetzen als heute.«
    » Das war unser ursprünglicher Plan«, betonte Hi und schlug mit dem Finger in die Handfläche. » Der Plan, dem du zugestimmt hast.«
    » Der funktioniert aber nicht mehr«, entgegnete ich. » Ich hab schon wieder Hausarrest.«
    » Für wie lange?«, fragte Ben.
    » Für zwei Wochen. So lange können wir nicht warten.«
    » Anne Bonnys Schatz ist seit dreihundert Jahren verschollen«, sagte Hi. » Da wird’s auf vierzehn Tage jetzt auch nicht mehr ankommen.«
    » Okay.« Dann eben nicht.
    Hi lehnte sich nahe an den Monitor heran. » Was soll das heißen, ›okay‹?«
    »

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