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VIRALS - Tote können nicht mehr reden - Reichs, K: VIRALS - Tote können nicht mehr reden

VIRALS - Tote können nicht mehr reden - Reichs, K: VIRALS - Tote können nicht mehr reden

Titel: VIRALS - Tote können nicht mehr reden - Reichs, K: VIRALS - Tote können nicht mehr reden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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und ich dort die Straße und nehmen das Schiff.
    Was, ihr seid nicht beeindruckt? Schade eigentlich. Denn mal ehrlich – wie viele Leute kennt ihr denn, die in umgewandelten Militärbaracken wohnen? Und ich rede nicht von irgendeiner Kaserne aus dem 20. Jahrhundert. Das Gebäude ist uralt.
    Während des Amerikanischen Bürgerkriegs hat Morris Island
den Hafen von Charleston vor Angriffen aus dem Süden geschützt. Die Konföderation hat damals eine Festung namens Fort Wagner errichtet, um feindlichen Soldaten den Zugang zur Nordspitze der Insel zu verwehren. Keine schlechte Idee. Die Rebellen hatten dort schwere Kanonen postiert. Fort Wagner zog sich quer über die Insel und riegelte diese komplett nach Norden hin ab.
    Fort Wagner, Fort Moultrie auf Sullivan’s Island und Fort Sumter, ein riesiger Betonklotz an der Einfahrt in die Bucht, bildeten gemeinsam den Befestigungsring, der Charleston gegen die Angriffe von See her verteidigen sollte. 1863 unternahmen die Unionstruppen einen Versuch, Fort Wagner zu erobern. Die 54th Massachusetts Volunteer Infantry, eines der ersten amerikanischen Regimenter, das ausschließlich aus schwarzen Soldaten bestand, führte den Angriff an. Es war eine brutale Schlacht. Und leider ein totales Fiasko. Sogar ihr Befehlshaber fiel.
    Ich habe mal einen Spielfilm darüber gesehen. Ich glaube, Denzel Washington erhielt für seine Rolle den Oscar. Völlig zu Recht. Er hat mich zu Tränen gerührt, und ich weine nicht oft. Eigentlich hätte ich ja für die Soldaten von Charleston sein sollen, aber schließlich bin ich ein Girl aus Massachusetts. Außerdem bringt mich nichts und niemand dazu, für diese Sklavenhalter Partei zu ergreifen, sorry.
    Fort Wagner wurde nach dem Krieg sich selbst überlassen, aber die grundlegenden Strukturen sind noch vorhanden. Heute ist Morris Island ein Naturschutzgebiet, das von der University of Charleston verwaltet wird. Sie ist der Arbeitgeber meines Vaters und all der anderen, die hier leben. Als die Universität die ehemaligen Militärbaracken von Fort Wagner renovierte, hat sie den Lehrkräften von Loggerhead Island – ihrer externen Forschungseinrichtung im Meer – angeboten,
dort kostenlos einzuziehen. Loggerhead ist noch kleiner und abgelegener als Morris.
    Mein Dad hat das Angebot natürlich sofort angenommen. Schon mal versucht, von einem Forschergehalt zu leben?
    Ich wartete immer noch ungeduldig. Ich wollte unbedingt nach Folly Beach, aber von denen, die mich hinbringen wollten, fehlte weiterhin jede Spur. Es sah so aus, als hätten sie mich versetzt.
    Also entschloss ich mich, joggen zu gehen, eines der Dinge, die man auf Morris Island hervorragend tun kann. Ich ging in mein Zimmer, um mich umzuziehen. Alle Wohneinheiten in unserer kleinen Welt sehen haargenau gleich aus. Vier Stockwerke, mehr hoch als breit. Nur der persönliche Geschmack und die individuelle Raumaufteilung der einzelnen Bewohner sorgen für gewisse Unterschiede.
    In unserem Fall dient das Erdgeschoss zugleich als Büro und Garage. Im ersten Stock befinden sich Küche, Ess- und Wohnzimmer. Die nächste Etage beherbergt zwei Schlafzimmer, von denen Kits nach hinten, meines nach vorne hinausgeht, sodass ich das Grundstück überblicken kann.
    Das oberste Stockwerk besteht vor allem aus einem großen Raum, in dem Kit seine Mediathek untergebracht hat. Ich nenne ihn Kits Höhle. Von dort gelangt man auf eine Dachterrasse, die einen sagenhaften Blick auf den Ozean bietet. Im Grunde eine ganz ansehnliche Behausung, in der man allerdings ständig Gefahr läuft, die Treppen hinunterzufallen und sich das Genick zu brechen.
    Während ich meine Adidasschuhe schnürte, warf ich einen Blick aus dem Fenster meines Zimmers. Eine mir sehr vertraute Person spurtete den Bootsanleger hinauf. Hiram in Höchstgeschwindigkeit. Ehrlich gesagt kein besonders imponierender Anblick.

    Hi rannte, was das Zeug hielt, das heißt, er kämpfte sich tapfer die Steigung hinauf, die zum Hauptgebäude führt. Seine Wangen waren knallrot, die Haare klebten an seinem Gesicht.
    Hi würde nie aus Spaß laufen.
    Ich schnappte mir meinen Schlüsselbund und sauste los.
    Irgendwas stimmte da nicht.

KAPITEL 2
    Draußen wartete ich auf Hi.
    Ich stand vor der Front unserer Wohnanlage. Die Sonne brannte auf die Rasenfläche, die etwa halb so groß wie ein Fußballfeld ist. Der einzige grüne Fleck weit und breit.
    Jenseits unseres Grundstücks erheben sich drei stolze Palmettopalmen aus dem Sand, die der ganzen Szenerie

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