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VIRALS - Tote können nicht mehr reden - Reichs, K: VIRALS - Tote können nicht mehr reden

VIRALS - Tote können nicht mehr reden - Reichs, K: VIRALS - Tote können nicht mehr reden

Titel: VIRALS - Tote können nicht mehr reden - Reichs, K: VIRALS - Tote können nicht mehr reden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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hatte andere Pläne.
    Lichtblitze zuckten hinter meinen Lidern. Unsichtbare Tausendfüßler krabbelten über meine Haut. Meine Muskeln brannten und gefroren im nächsten Moment zu Eis. Ich kippte zur Seite, landete auf den harten Dielen.
    Plötzlich war Kit bei mir. »Tory, was ist mit dir?«
    Meine Gedanken hüllten sich in Nebel. Ich kämpfte darum, ihn zu durchdringen. Ich musste hier weg, ehe ich völlig zusammenbrach.
    »Alles okay.« Ich schüttelte Kit ab und rappelte mich mühsam
auf. »Bin ich doch einfach vom Stuhl gekippt, wie ungeschickt, was?«
    Kit machte große Augen. Whitney noch größere.
    »Soll ich einen Arzt rufen? Oder Lorelei?«
    »Nein, nein.« Ich scheuchte Kit weg. »Muss mich nur ein bisschen hinlegen. Hab zu viel Sonne abgekriegt.«
    Whitney warf Kit einen Hab-ich’s-nicht-gleich-gesagt-Blick zu.
    »Die arme Kleine braucht weibliche Beschäftigungen, statt mit irgendwelchen Jungs durch die Dünen zu toben.«
    Kit hob eine Hand. »Jetzt ist nicht der richtige Zeitpunkt …«
    Doch Whitneys missionarischer Eifer war nicht aufzuhalten. Sie trippelte um Kit herum und nahm meine Hand. »Komm einfach zum Mittwochstanz, Schätzchen. Einfach so, ganz zwanglos. Ich weiß genau, dass du begeistert sein wirst«, säuselte sie mit honigsüßer Stimme. »Oh, du wirst sehen, wie gut dir das tut.«
    Ich hatte nicht die Kraft, ihr zu widersprechen.
    »Wie auch immer. Ich muss jetzt schlafen.«
    »Okay, Tor, ruh dich aus.« Kit zerzauste mir die Haare. Ein seltener Akt väterlicher Zuneigung. »Ich schau später noch nach dir.«
    »Das wird schon wieder, Kleines.« Whitney lächelte triumphierend. »Die Party wird dir gefallen. Jede Wette!«
    Mit zittrigen Beinen wankte ich die Stufen hinauf. Nichts wie weg.

KAPITEL 39
    Ich versuchte zu fliehen, doch meine Beine waren schwer wie Blei.
    Meine Verfolger kamen dröhnend näher, gesichtslose Monster, die mich verfrühstücken wollten. Meine Beine waren nutzlos geworden, brachten mich keinen Zentimeter mehr voran.
    Verzweifelt ließ ich mich auf alle viere sinken. Hüften und Rückgrat richteten sich neu aus. Meine Knochen vibrierten vor Energie, bislang ungekannte Muskeln schwollen an Armen und Beinen.
    Auf allen vieren schoss ich nach vorn wie der Blitz, ließ die Dämonen hinter mir. Ich flog förmlich über das Gras, hörte den Wind in meinen Ohren.
    Der Rausch der Geschwindigkeit entlockte meiner Kehle ein Geräusch.
    Ruckartig wachte ich auf.
    Hatte ich im Schlaf aufgeheult?
    Ich streckte mich. Rieb mir die Augen. Langsam verblassten die Bilder.
    Sogar meine Träume sind verrückt.
    Die Ziffern auf meinem Wecker zeigten 11.00.
    Unmöglich. Ich warf einen Blick auf mein Handy. Tatsächlich. Ich hatte die ganze Nacht und den Großteil des Vormittags geschlafen.
    Ich horchte in mich hinein. Mein Zustand hatte sich verschlimmert. Alle Körperfunktionen waren betroffen.

    Mein Kopf dröhnte.
    Mein Bauch schmerzte.
    Meine Lunge brannte.
    Jetzt bestand kein Zweifel mehr: Ich hatte mir eine ernste Krankheit zugezogen.
    Ich warf die Decke zurück und schwang die Beine aus dem Bett.
    KLICK.
    Lichter explodierten in meinem Kopf. Meine Knie krümmten sich.
    Dann … Was? Nichts!
    Keine Beschwerden. Keine Blitze. Kein Schmerz.
    »Wow!«
    Plötzlich stieg mir ein ekelhafter Geruch in die Nase. Verwirrt schaute ich mich um.
    Der Gestank drang in Wellen aus meinem Badezimmer. Es war kein reiner Geruch, sondern ein Cocktail aus Fett, Lavendel, Minze und Rosenduft.
    Komisch, dass ich dieses üble Gemisch nie zuvor bemerkt hatte. Ich hatte weder neue Pflegeprodukte gekauft noch meine Gewohnheiten geändert. Aber der Gestank war überwältigend. Indem ich die Tür schloss, schwor ich mir, das Badezimmer vom Boden bis zur Decke zu putzen.
    Später.
    Erst mal brauchte ich Koffein.
    Ich trottete die Stufen hinunter.
    Als ich das Wohnzimmer betrat, wurden meine Nasenlöcher von einem weiteren Geruch auf die Probe gestellt. Ein fauliger Gestank schien seinen Ursprung unter dem Couchtisch zu haben.
    Ich hielt mir schaudernd die Nase zu.
    Irgendwas verrottete hier. Die Geruchsquelle musste so intensiv
sein, dass ich den Gestank quer durch den Raum hindurch wahrgenommen hatte. Ich stählte mich und rückte den Tisch ein paar Zentimeter nach links.
    Auf dem Boden lag ein bräunliches Salatblatt. Ich hob es auf und roch daran. Der Geruch nach Verwesung trieb mir Tränen in die Augen. Meine Eingeweide zogen sich zusammen.
    Pfui Teufel!
    Aber wie war das möglich? Wie konnte es sein,

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