Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
VIRALS - Tote können nicht mehr reden - Reichs, K: VIRALS - Tote können nicht mehr reden

VIRALS - Tote können nicht mehr reden - Reichs, K: VIRALS - Tote können nicht mehr reden

Titel: VIRALS - Tote können nicht mehr reden - Reichs, K: VIRALS - Tote können nicht mehr reden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
Vom Netzwerk:
ich.
    »Ich bin total am Ende. Mein Kopf dröhnt wie ein Lady-Gaga-Song. «
    »Mir geht’s genauso.« Ich erzählte ihm von meinem Zusammenbruch, verschwieg aber mein telepathisches Erlebnis mit Coop. Dumme Blicke konnte ich jetzt nicht auch noch gebrauchen.
    »Bist du noch mal in Ohnmacht gefallen?«, fragte ich.
    »Nein.« Hi wich meinem Blick aus. »Ich hatte … andere Probleme.«
    Ich wartete gespannt auf die Fortsetzung.
    »Aber sag meiner Mutter nichts, du weißt ja, wie sie ist.«
    »Klar. Ich fürchte, wir haben uns irgendeinen Infekt eingefangen. «
    »Warst du schon bei Shelton?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Der kommt als Nächster dran.«
    »Wahrscheinlich haben wir die Pest. Sollen wir in den sauren Apfel beißen und den Arzt aufsuchen?«
    »Lass uns erst mal sehen, wie es den anderen geht. Bleib online.«
    »Ich bin da drüben.« Hi zeigte in Richtung Badezimmer. »Die Toilette ist der Mittelpunkt meines Universums.«
    So genau wollte ich’s gar nicht wissen.
    Zwei Türen weiter klingelte ich bei der Familie Devers.
    Nichts geschah.
    Ich klingelte noch mal.
    Keiner zu Hause.
    Ich schrieb Shelton eine SMS, als ich Ben auf dem Anleger bei seinem Boot erblickte. Ich schlenderte zu ihm.
    »Hi«, sagte ich. »Immer noch alles okay mit dir?«
    »Klar. Warum fragst du?«
    Ich erzählte ihm von meinem Ohnmachtsanfall und His bedenklichem Zustand. Ben wich zurück und hielt sich eine Hand vor den Mund.
    »Dann halte ich lieber Abstand von euch. Hab schon genug Probleme.«
    »Danke. Dein Mitgefühl ist überwältigend.«
    Es beruhigte mich jedoch, dass Ben keinerlei Symptome zeigte. Wenn er okay war, dann musste ich mir um Hi und mich bestimmt auch keine großen Sorgen machen.
    »Gib Bescheid, wenn du dich schlechter fühlst«, sagte ich.
    »Klar, aber jetzt zieh Leine. Will mir ja nicht die Schweinegrippe holen.«
    »Ich hoffe, du kriegst das, was Hi hat!«, gab ich zurück. Dann machte ich auf dem Absatz kehrt und lief nach Hause, um mich aufs Ohr zu hauen.

KAPITEL 38
    Aber daraus wurde nichts. Kit war doch nicht nach Loggerhead gefahren. Als ich nach Hause kam, fing er mich im Wohnzimmer ab, hundert Fragen auf den Lippen, die nicht warten konnten.
    »Setz dich, Tory.« Er klopfte neben sich auf das Sofapolster.
    Durchdringender Blick. Ich durfte meinen Zustand nicht offenbaren. Denn Kit würde seine elterlichen Defizite vielleicht mit umso größerer medizinischer Fürsorge ausgleichen wollen, und ich wollte heute keinesfalls zum Arzt verfrachtet werden. Zu müde.
    Ich ignorierte seine Geste und ließ mich mit gekreuzten Beinen in einem Ohrensessel nieder.
    Kit ließ meine kleine Rebellion gewähren. »Die letzten Tage waren ein einziges Chaos«, sagte er. »Komm schon Tory! Ich will jetzt endlich wissen, was los ist!«
    Der Satz ärgerte mich. Woher das plötzliche Interesse an meinem Leben?
    »Ich hab schon alles erzählt. Wenn du die Details wissen willst, frag deinen Freund Karsten.«
    Ein Schlag unter die Gürtellinie, aber das kümmerte mich jetzt nicht.
    »Was passiert ist, gefällt mir ebenso wenig wie dir.« Kit stieg die Röte ins Gesicht. Aus Ärger? Verlegenheit? Wer wusste das schon?
    Unbehagliche Stille. Dann: »Ich will dir doch helfen.«
    »Warum?«

    »Weil ich dein Vater bin.«
    »Danke, Kit « — ich betonte seinen Namen –, »aber du hinkst der Zeit hinterher. Das Verhör war gestern. Zu spät, um jetzt den Super-Dad zu spielen.«
    Kit sah aus, als hätte ich ihn geohrfeigt. Ich fühlte mich schrecklich. Warum war ich manchmal so ein Miststück?
    »Tory, es tut mir leid!« Sein Bedauern klang aufrichtig. »Mir war nicht klar, dass Karsten dir so zusetzen würde, sonst hätte ich das niemals zugelassen.«
    Ein Kommentar schien überflüssig, also schwieg ich.
    »Ich weiß, dass ich deine Mutter nicht ersetzen kann, aber ich tue mein Bestes.«
    Stille. Diesmal aus Vorsicht, weil ich mir selbst nicht traute.
    »Ich werde am Montag eine Beschwerde einreichen«, sagte Kit. »Dr. Karsten hat sich vollkommen unangemessen verhalten. «
    »Hat er nicht!«
    Mein vorlauter Mund würde Kit noch in Schwierigkeiten bringen.
    »Das ist wirklich kein großes Ding, ganz ehrlich.« Ich ging zur Couch und rang mir mein künstlichstes Lächeln ab. »Ich hab mich danebenbenommen. Bitte mach bei der Arbeit kein großes Theater.«
    »Du sahst in dem Konferenzraum aber völlig verängstigt aus. Karsten hätte dich niemals alleine befragen dürfen.«
    »Ich hab einfach überreagiert.« Lässiges Achselzucken.

Weitere Kostenlose Bücher