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VIRALS - Tote können nicht mehr reden - Reichs, K: VIRALS - Tote können nicht mehr reden

VIRALS - Tote können nicht mehr reden - Reichs, K: VIRALS - Tote können nicht mehr reden

Titel: VIRALS - Tote können nicht mehr reden - Reichs, K: VIRALS - Tote können nicht mehr reden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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verändert? War es mutiert? War Coops Infektion noch gefährlicher, als ich dachte?
    »Stopp!«, befahl ich mir selbst. »Hör auf, so paranoid zu sein. Dass wir jetzt krank geworden sind, ist reiner Zufall. «
    Doch ich glaubte nicht an Zufälle.
    Warum waren wir alle gleichzeitig krank geworden? War Coop der einzige gemeinsame Faktor? Was hatten diese verrückten Körperreaktionen zu bedeuten?
    Doch Ben war nicht krank geworden. Er hatte Coop vom Labor weggetragen, hatte genauso viel Körperkontakt zu ihm gehabt wie wir anderen.
    Hör auf, die Sache zu dramatisieren. Du hast wichtigere Dinge zu tun.
    Dann hatte ich plötzlich eine andere Eingebung.
    Meine Lerngruppe! Ich war um zwölf mit Jason und Hannah verabredet.
    Ich schaute auf die Uhr. 11.45. Keine Chance mehr, pünktlich
zu erscheinen. Außerdem hatte ich meinen Part nicht erledigt. Hatte ihn völlig aus dem Blick verloren.
    Nicht dass dies was geändert hätte. Ich war sowieso nicht in der Lage, mich mit irgendjemand zu treffen. Ich musste absagen.
    Ich formulierte einen Text, unterstrich mein Bedauern:
    Tut mir schrecklich leid, Jason, aber mich hat die Grippe erwischt. Kann euch nicht treffen. Entschuldige mich bitte bei Hannah, am Montag kriegt ihr meinen Part. Sorry für die späte Absage! Tory.
    Senden. Minuten vergingen. Meine Augen hingen am Display. Endlich kam eine Antwortnachricht: Okay, gute Besserung. Bis später. J.
    Nachdem ich jede mögliche Nuance dieser Nachricht analysiert hatte, schaltete sich mein Gehirn ab.
    Ich schloss die Augen und schlief ein.
    14.45.
    Na toll. Ganze dreißig Minuten war ich bisher wach gewesen. Wahrscheinlich der produktivste Sonntag meines Lebens.
    Ich stapfte die Stufen hinunter, stellte fest, dass ich einen tierischen Hunger hatte. Kein Frühstück. Kein Mittagessen. Kein Wunder.
    Ich wühlte mich durch den Kühlschrank, hatte aber keine Lust auf Joghurt, Rohkost oder Obst. Dann griffen meine Hände unwillkürlich nach einer Packung mit Rinderhackfleisch.
    KLICK.
    Meine Nerven zuckten wie Überbrückungskabel. Ein Gong dröhnte in meinem Kopf. Ohne nachzudenken riss ich die Packung auf und grub meine Finger in das rohe Fleisch.
Meine Speicheldrüsen waren außer Rand und Band. Gierig stopfte ich mir eine ganze Handvoll in den Mund.
    Für einen Augenblick pure Ekstase. Dann meldeten sich meine Geschmacksknospen zu Wort.
    »Uäh!«
    Ich spuckte den halb zerkauten Fleischklumpen in die Spüle.
    Rohes Fleisch? Widerlich!
    Doch für einen kurzen Moment hatte ich nichts anderes gewollt, als dieses halbe Pfund einfach hinunterzuschlingen.
    Okay. Du hast die Besinnung verloren. Das steht fest.
    Eine düstere Ahnung stieg aus der Tiefe meines Bewusstseins auf. Ich atmete tief durch, versuchte meine Selbstkontrolle wiederzuerlangen.
    Ganz ruhig.
    Als ich den Kopf hob, sah ich, wie sich mein Gesicht auf dem Wasserhahn spiegelte. Doch das glänzende Chrom verfälschte meine Gesichtszüge wie ein Zerrspiegel.
    Allerdings war das hier kein Spaß. Meine Augen glühten, waren von einer tiefen goldenen Farbe erfüllt.
    »Nein!«
    Ich sank auf den Boden, kniff die Augen zusammen. Tränen rannen die Wangen hinunter.
    Das darf nicht sein, kam mir lautlos über die Lippen.
    KLACK.
    Ein heftiges Zittern pulste wie eine Druckwelle durch meinen Körper.
    Ich öffnete die Augen. Dann lief ich zum Badezimmerspiegel.
    Sah eine grüne Iris. Alles normal. Ich erlaubte meinem Atem, die Lunge zu verlassen.
    Aber meine Erleichterung währte nur kurz.

    Etwas stimmte hier nicht. Etwas Ernstes. Vielleicht Tödliches.
    Ich dachte an die seltsame Verbindung zurück, die ich zu Coop gespürt hatte. An das plötzliche Gefühl der Gemeinschaft und Zusammengehörigkeit.
    »Was geschieht mit mir?«, flüsterte ich.
    Die Antwort war Schweigen.

KAPITEL 40
    Der Montagmorgen kam viel früher als erwartet. Halb bewusstlos stolperte ich zu meiner ersten Schulstunde.
    Jason und Hannah warteten schon an unserem Arbeitsplatz auf mich und hatten ihre Laptops gestartet. Ich fürchtete mich davor, ihnen die schlechte Nachricht zu überbringen.
    »Es tut mir so leid«, begann ich, »aber ich hab meine Unterlagen immer noch nicht beisammen.« Ich ließ mich auf den Stuhl fallen. »Ich weiß, dass ich es für heute versprochen hatte, aber ich lag das ganze Wochenende krank im Bett.«
    Hannah runzelte schweigend die Stirn.
    Jason ballte in gespielter Empörung die Fäuste.
    »Das ist ja ungeheuerlich! Wie hatten fest damit gerechnet, uns mit deinen Federn schmücken

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