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VIRALS - Tote können nicht mehr reden - Reichs, K: VIRALS - Tote können nicht mehr reden

VIRALS - Tote können nicht mehr reden - Reichs, K: VIRALS - Tote können nicht mehr reden

Titel: VIRALS - Tote können nicht mehr reden - Reichs, K: VIRALS - Tote können nicht mehr reden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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dass ein einzelnes Salatblatt solch einen Gestank verbreitete?
    KLACK.
    Funken sprühten in meinem Kopf.
    Ich schwankte, fiel aber nicht.
    Der Verwesungsgeruch verschwand, als hätte man eine Kerze ausgeblasen.
    Ich bückte mich und hielt mir das Salatblatt vor die Nase. Ohne groß nachzudenken rannte ich die Treppe hinauf. Das Seife-Reinigungs-Blumen-Bouquet war ebenfalls verschwunden.
    Völlig baff lief ich wieder nach unten und ließ mich auf die Couch sinken. Erneut spürte ich eine Veränderung in meinem Kopf. Ich schloss die Augen und ließ mich treiben.
    KLICK.
    Blitzendes Licht.
    Explodierender Schmerz.
    Die Luft schoss aus meiner Lunge.
    Ich hörte ein Klopfen, zunächst leise, dann ein pulsierendes Brummen, als wäre irgendwo ein Rasenmäher angeworfen worden.
    Ich drehte meinen Kopf, ernst nach links, dann nach rechts, um die Geräuschquelle zu lokalisieren. Der Lärm kam aus der Küche.

    Meine Augäpfel kribbelten, als ich den Flur hinunterschaute. Plötzlich trat jedes Detail mit frappierender Deutlichkeit hervor.
    Ich bewegte mich nicht vom Fleck. Mir war, als würde ich die Küche durch ein Teleobjektiv betrachten. Ich konnte die Zutatenliste der Frühstücksflocken auf sechs Meter Entfernung lesen.
    Das Klopfen und Brummen wurde immer intensiver. Dann kam eine Art Saugen hinzu.
    Woosh!
    Mein Blick zoomte etwas heran, das auf der Fensterbank spazierte. Es war eine gewöhnliche Stubenfliege, deren winzige Details ich mit ungeheurer Schärfe erkannte. Die transparenten Flügel wurden von dunklen Linien durchzogen. Die Augen schienen aus roten Netzen zu bestehen.
    Das Insekt bewegte sich auf kleinen haarigen Beinen fort. Sein Rüssel wanderte über den Untergrund. Die Flügel vibrierten, als es versuchte, hinter die Glasscheibe zu gelangen.
    Ich schwöre, dass mir die Kinnlade herunterfiel.
    Ich kann eine Fliege quer durch das Haus hören. Ich sehe den Schmutz, der an ihren Fühlern haftet.
    KLACK.
    Mein Blick flackerte, zog sich zusammen und war wieder normal. Nachdem ich eben noch alles überdeutlich und messerscharf erkannt hatte, kam mir meine vertraute 100%-Sehschärfe auf einmal verschwommen und ungenau vor.
    Ich lauschte. Kein Klopfen und Brummen mehr.
    Ich sprang auf und lief zum Küchenfenster. Die Fliege war immer noch da, doch ihre Bewegungen waren jetzt kaum zu hören. Die Augen zwei rote Punkte, mehr nicht.
    Benommen schob ich die Scheibe nach oben. Das Insekt
flog in die Freiheit, ohne von meiner Verwirrung etwas bemerkt zu haben.
    Verlier jetzt nicht den Kopf. Dich hat es schwer erwischt.
    Riechen. Sehen. Hören. Alle Sinne spielten verrückt.
    Was konnte eine solche Überempfindlichkeit verursacht haben?
    Mein Betriebssystem war zusammengebrochen, und ich wusste nicht, wie ich einen Neustart durchführen sollte. Ich entschloss mich, meine Gang zu kontaktieren. Auf der Stelle.
    Hustend und schwitzend eilte ich die Treppe hinauf und fuhr meinen Mac hoch. Loggte mich ein. Zwei Icons leuchteten. Hi und Shelton waren online.
    Meine Finger flogen über die Tastatur. Fühlt ihr euch auch so komisch? Bin total am Ende.
    Shelton antwortete als Erster: Kotze wie ein Reiher. Schöne Grüße.
    Dann poppte His Icon auf: Ich sterbe.Verteilt meine Habe an die Armen.
    Oh mein Gott. Ich war nicht die Einzige.
    Ich tippte: Geht zu iFollow. Videokonferenz.
    Ich wechselte die Programme und wartete. Minuten vergingen. Als ich mich wieder zurückklickte, fand ich zwei ungelesene Nachrichten.
    Shelton: Bin zu müde. Gehe zurück ins Bett.Vielleicht später.
    Hi: Sei froh, wenn du mich nicht sehen musst. Bye.
    Drückeberger.
    Ich beendete die Sitzung. Wie wär’s mit einer Dusche? Würde mir vielleicht guttun.
    Doch ich schaffte es nicht.
    Es kribbelte am ganzen Körper. Mein Gesicht verzerrte sich. Ich stieß unartikulierte Laute aus. Dann, wie zuvor, waren alle Symptome wieder verschwunden.

    Ich kauerte auf dem Fußboden. Umfasste meine Knie. War total durchgeschwitzt.
    Was im Himmel hat das zu bedeuten?
    Ein winziger Verdacht keimte in mir auf. Entwickelte sich mit schonungsloser Logik und scherte sich nicht um mein tiefes Unbehagen.
    Du weißt es, wisperte es. Du hast es freigelassen.
    Der Einbruch in Karstens Labor. Das Parvo-Experiment.
    Cooper.
    Nein. Das Canine Parvovirus ist nicht auf den Menschen übertragbar. Coop stellt keine Gefahr für uns dar.
    Coop war Gegenstand eines geheimen Experiments, flüsterte der Verdacht. Wer weiß, was er in sich trägt.
    War das die Erklärung? Hatte das Virus sich

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