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Virga 01 - Planet der Sonnen

Titel: Virga 01 - Planet der Sonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Schroeder
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schoben.
    »Sembry!«, brüllte Chaison. Für diesen Fehler würde er den Mann über Bord werfen und einen ganzen Tag lang hinter seinem eigenen Schiff herschleppen lassen. Ringsum starrten ihn die Schützen mit offenem Mund an, also brüllte er: »Auf diese Schächte feuern!« und machte auch gleich vor, was er meinte.
    Dann wandte er sich an seinen Stab. »Schiff für Enterkommando bereitmachen. Und feststellen, warum Sembry sich nicht von der Stelle rührt.«

    »Es sind die Minen«, sagte jemand. »Sie haben den Luftraum zwischen uns und den anderen vermint.«
    Tatsächlich sah Fanning bei der nächsten Drehung grüne Leuchtsterne in den Raum zwischen der Krähe und der sich entfernenden Trennung fallen. »Die müssen geräumt werden!« Noch während er das rief, fiel ihm ein, dass keines von den Slipstream-Bikes in der Nähe war. Die meisten steckten am anderen Ende des Schlachtfeldes in einem gigantischen Nahkampf fest. Einige trieben tot oder brennend steuerlos dahin. Der Rest war verschollen.
    Er fuhr herum und zeigte auf Veneras Chauffeur. »Sie da! Fliegen Sie hinaus und schaffen Sie die Minen weg.«
    »W-was?« Der junge Mann blinzelte ihn sprachlos an. Natürlich, ein Zivilist.
    Chaison wandte sich an die Schützen. »Kann sonst jemand hier ein Bike fliegen?«
    »Nein, warten Sie, ich mache es!« Der Flieger sah Chaison so entrüstet an, als hätte der ihn tödlich beleidigt. »Aber …« Der schwarzhaarige junge Mann warf einen listigen Blick zur Seite. »Ich brauche Hilfe.« Er deutete auf die beiden Beiwagen.
    »Meinetwegen«, sagte Chaison und winkte verächtlich ab. »Nehmen Sie mit, wen Sie wollen.«
    »Bringt mir einen Säbel und eine Pistole«, sagte er dann. Während er darauf wartete, schob der Flieger sein Bike schon auf die offenen Hangartore zu. Venera wird nicht begeistert sein, wenn ich ihr hübsches kleines Taxi verschrotten lasse, dachte er. Die Vorstellung entlockte ihm ein Lächeln.

11
    »Martor!« Hayden winkte ungeduldig, als er den Jungen an der Innentür zum Hangar vorbeikommen sah. »Hier herein!«
    »Aber ich muss zu … sie hat niemanden …«
    Hayden packte ihn am Arm und stieß ihn auf das Bike zu. »Redest du von Aubri Mahallan?«, fragte er. Martor nickte hastig. »Dann geh und hol sie her. Schnell!«
    Er bewegte das Bike mit der Winde so langsam, wie er nur konnte, über die offenen Tore. Alle paar Sekunden tauchte unvermittelt der zerschrammte Rumpf des Piratenschiffs auf, dann wurde auf beiden Seiten das Feuer eröffnet, und von allen Seiten pfiffen die Kugeln vorbei. Hayden duckte sich hinter das dicke Metall des Bike-Zylinders.
    Als er zum dritten Mal den Kopf hervorstreckte, erblickte er Martor, der Aubri Mahallan buchstäblich mit Gewalt in den Hangar zerrte. »Was soll das denn alles?«, fragte sie ungeduldig, als die beiden auf den Beiwagen landeten.
    Hayden wandte sich an Martor. »Kannst du uns noch ein Paar Fußbügel besorgen?«
    Der Junge sah ihn misstrauisch an.»Aber wozu …?« Hayden wandte sich ab und sah Mahallan an. Dann
sagte er leise. »Wir werden diese Schlacht verlieren. Wenn Sie überleben wollen, kommen Sie mit mir.«
    Sie riss erstaunt die Augen auf und warf genau in dem Moment einen Blick nach unten auf die offenen Hangartore, als dort der schwarze Rumpf auftauchte. »Runter!« Hayden packte sie an den Schultern und stieß sie in die offene Bike-Tonne. Ringsum knatterten Gewehrschüsse. Er stellte zerstreut fest, wie zart ihre Schultern waren. Hinter ihnen zuckten zwei Gewehrschützen der Krähe zusammen, kippten nach vorne und hingen nur noch an ihren Leinen.
    Aubri schrie auf und hielt sich die Hände vor die Augen.
    »Wir müssen weg«, sagte Hayden zu ihr, »und zwar sofort! Die Krähe kann jeden Moment geentert werden. Sie haben keine Ahnung, was Piraten anstellen, wenn sie eine Frau in die Finger bekommen.«
    Die Schüsse verstummten, als das Piratenschiff wieder verschwand. Aubri Mahallan sah sich im Hangar um, betrachtete die von Kugeln zerschrammten Wände, die verräucherte Luft, und nagte unschlüssig an ihrer Unterlippe. Dann stieß sie Hayden wütend beiseite. »Aus dem Weg«, zischte sie. »Ich werde hier gebraucht.«
    »Was reden Sie denn? Wenn Sie bleiben, wird man Sie töten!«
    »Ich kann nicht fort!« Sie war außer sich. »Zu viel ist passiert - jetzt steht alles auf dem Spiel. Es wäre …«
    »Sie müssen sich überlegen, welche Kämpfe Sie führen wollen, Aubri.«
    Sie schüttelte gereizt den Kopf. »Schön. Ich entscheide

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