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Virgil Flowers 03 - Bittere Suehne

Virgil Flowers 03 - Bittere Suehne

Titel: Virgil Flowers 03 - Bittere Suehne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Sandford
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ebenfalls, dass ein weiterer nichts sehen konnte, sich da draußen nichts tat, ein Kollege ein Sumpfgebiet erreicht hatte und nicht weiterkam.
    Obwohl Virgil das Gelände nicht gut kannte, hatte er den Eindruck, dass die Deputies sich allesamt links von Slibe aufhielten und sich zu einer Linie formierten, die von der Weide bis zum See reichte. Was bedeutete, dass Slibe nicht in diese Richtung konnte, ohne auf jemanden zu schießen. Die Deputies glaubten, sie könnten ihn am See in die Enge treiben.
    Vielleicht stimmte das, vielleicht aber auch nicht. Slibe wusste, wohin er wollte, und er war schnell.
    Virgil steckte das Funkgerät weg und lauschte …
    Auf Schüsse. Oder Schritte.
     
    Slibe schlich sich über die rechte Seite der Anhöhe an. Virgil dachte zuerst, das Geräusch werde von einem Eichhörnchen verursacht. Als er dann einen Zweig brechen hörte, wusste er, dass es Slibe war, denn Eichhörnchen zerbrachen keine Zweige.
    Slibe hätte sich leiser fortbewegen können, wenn er langsamer gegangen wäre, doch das konnte er sich nicht leisten. Virgil fragte sich, was er gerade dachte. Wohin meinte er fliehen zu können? Würde er noch jemanden umbringen, irgendwo im Wald, in einer Hütte, und dann den Wagen des Opfers, sein Geld und seinen Ausweis an sich nehmen? In wenigen Stunden konnte er in Kanada sein, und das würde die Suche nach ihm deutlich erschweren …
    Er würde nach Norden oder Westen weiterziehen, bis zu den Ölfeldern nördlich von Calgary. Dort oben hielten sich Leute aus dreißig Ländern auf; das war in der Tat der Wilde Westen.
     
    Slibe war ganz in der Nähe, bahnte sich einen Weg zwischen den Bäumen hindurch.
    Virgil spähte, glaubte, eine Bewegung wahrzunehmen, verlor sie wieder. Dann entdeckte er ihn. Von Virgil selbst war nichts zu sehen als das linke Auge, mit dem er Slibe verfolgte. Slibe trug Jeans und ein langärmliges Hemd, war vom Regen durchnässt und hatte ein Gewehr in der Hand. Er blieb etwa fünfzehn Meter entfernt stehen und blickte sich um.
    Lauschte und ging mit grimmiger Miene und nassen, an der Stirn klebenden Haaren weiter, das Gewehr locker in der Hand, mit der Rechten die Büsche teilend.
    Als er nicht mehr weit weg war, sagte Virgil mit leiser Stimme: »Zwingen Sie mich nicht, Sie zu töten.«
    Slibe erstarrte.
    »Ich ziele auf Ihren Bauch«, teilte Virgil ihm mit. »Ich kann Sie nicht verfehlen.«
    Slibe entdeckte Virgil und die Schrotflinte in seiner Hand.
    »Lassen Sie das Gewehr fallen«, sagte Virgil.
    Slibe tat es nicht.
    »Es heißt, ich hätte die Vietnamesen in International Falls massakriert. Ich habe keine Angst, Sie umzubringen, Slibe, auch wenn ich es nicht möchte. Lassen Sie die Waffe fallen, und begleiten Sie mich in die Stadt.«
    Slibe blickte zurück zu den Deputies. »Ich wusste, dass ich mich vor Ihnen in Acht nehmen muss. Den Jungs von Sanders wäre ich leicht entkommen.«
    »Wissen Sie was, Slibe? Sie müssen ins Gefängnis, aber Sie kommen wieder raus. Sie sind noch nicht so alt. Mit einem guten Anwalt schlagen Sie möglicherweise einen Deal raus. Wir haben keine eindeutigen Beweise in den Fällen McDill und Lifry und tappen im Fall Washington im Dunkeln. Außerdem wissen wir nicht, wo Sie Windrow versteckt haben … Es geht also lediglich um Ihre Frau und Hector, und darüber lässt sich vermutlich verhandeln. Am Ende werden es vielleicht zehn Jahre. Wenn Sie wieder draußen sind, wartet Wendy mit dem Geschäft auf Sie.«
    Virgil log, dass sich die Balken bogen. Slibe würde nicht mehr die Luft der Freiheit schnuppern, jedenfalls nicht vor seinem achtzigsten Lebensjahr.
    »Wendy und dieser verdammte Deuce«, sagte Slibe.
    »Hey, er ist Wendys Bruder.«
    Slibe hatte nach wie vor die Waffe in der Hand. Es nieselte stärker; der Regen tropfte von den Espenblättern und durchnässte sie beide bis auf die Haut. »Sie wissen Bescheid?«
    »Ja. Ich habe gehört, dass Ihre Frau mit einem Mexicano durchgebrannt ist, und irgendwann habe ich mir den Deuce genauer angeschaut. Er sieht nicht wie ein Ashbach aus.«
    Slibe musste lachen. »Es hätte geklappt, wenn Sie nicht aufgetaucht wären. Ich hatte alles im Griff.«
    »Möglich … Nun lassen Sie endlich die Waffe fallen …«
    »Habe ich eine andere Wahl?«, fragte Slibe.
    »Nein.«
    Slibe schaute noch einmal zu den Polizisten zurück, deren Rufe deutlich zu hören waren. »Scheiße«, sagte er und warf die Waffe weg.
    Virgil bewegte sich nicht von der Stelle. »Ich könnte mir vorstellen, dass Sie

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