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Virgil Flowers 03 - Bittere Suehne

Virgil Flowers 03 - Bittere Suehne

Titel: Virgil Flowers 03 - Bittere Suehne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Sandford
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Problem sofort an. Bei Wendy hatte Virgil es nur kurz aufblitzen sehen.
    Was bedeutete, dass er auch Slibe senior als Verursacher dieser Probleme auf die Liste der Verdächtigen setzen musste.
    Slibe.
    Slibe hatte etwas Auffälliges gesagt, an das sich Virgil zu erinnern versuchte. Leider fiel es ihm nicht ein.
     
    Er ließ die Gedanken schweifen, während er sich durch die Bucht vorarbeitete, an den Anlegestellen von einem halben Dutzend Seehütten vorbei.
    Ein Fisch interessierte sich für den Köder, doch Virgil reagierte zu langsam. Kurz darauf biss er richtig an. Ein kleiner Barsch, vielleicht dreißig Zentimeter lang. Virgil nahm ihn vom Haken, warf ihn zurück ins Wasser, beugte sich über den Bootsrand und wusch sich die Hände im kühlen See.
    Und dachte: Ruth Davies.
    Die kann ich ganz leicht ausschließen.
    Virgil versuchte, sich zu orientieren. Allzu weit war er nicht vom Eagle Nest entfernt … Er warf einen Blick auf sein Handy: 7 Uhr 45. Davenport war sicher noch nicht im Büro, also wählte er seine Privatnummer. Seine Tochter Letty ging ran. Er bat sie, Davenport den Apparat ins Schlafzimmer zu bringen.
    »Ich hoffe für dich, dass es wichtig ist«, knurrte Davenport in den Hörer. »Weißt du, wie spät es ist?«
    »Ja, Zeit zum Aufstehen. Alle anderen sind seit Stunden auf. Ruf Jenkins oder Shrake an. Ich brauche die beiden, um Druck auf jemanden zu machen.«
    »Na schön. Einer von ihnen meldet sich bei dir. Bist du am Handy?«
    »Ja. Sie sollen sich beeilen.«
     
    Als er das Gespräch beendete, fiel ihm plötzlich ein, was Slibe gesagt hatte.
    Slibe hatte erzählt, er wolle in Wyoming Prärieratten schießen. Aber ein geübter Jäger machte sich nicht mit einem alten halbautomatischen.223er auf den Weg, das auf hundert Meter eine Zielgenauigkeit von weniger als zehn Zentimeter erreichte. Er würde auch nicht die.30-06, die Schrotflinte, das.22er oder die alte Ruger-Pistole mitnehmen, die sich ebenfalls in dem Safe befanden. Das.308er war vorstellbar, doch eine solche Waffe wurde normalerweise nicht bei Prärieratten eingesetzt. Sie war zu groß und zu teuer.
    Was bedeutete, dass Slibe ein Gewehr eigens für Prärieratten besaß. Höchstwahrscheinlich ein.223er mit Visier. Eine derartige Waffe war nicht in dem Safe gewesen.
    Weil er, wenn er nicht der Täter war, nicht wissen konnte, mit welcher Waffe McDill erschossen worden war, hätte er keinen Grund gehabt, sie zu verstecken.
    Aber genau das hatte er getan.
    Virgil stieß einen Pfiff aus.
     
    Er fuhr angelnd am Dock des Eagle Nest vorbei und erreichte den Weiher, an dem McDill ermordet worden war, als sein Handy klingelte. Shrake.
    »Was brauchst du, Großer?«
    »Du sollst mit Jenkins Druck auf eine emotional labile Lesbe ausüben.«
    »Das schaffen wir. Und was willst du von ihr?«
    Virgil erklärte es ihm.
     
    Okay.
    Angenommen, Jenkins und Shrake gelang es, Ruth Davies als Mordverdächtige zu eliminieren, indem sie herausfanden, wo sie sich aufgehalten hatte, als Jan Washington angeschossen worden war, bestand immer noch die Möglichkeit, dass der Mörder aus der Werbeagentur kam, doch der Schuss auf Jan Washington konnte kaum etwas mit Minneapolis zu tun haben … es sei denn, er war zur Ablenkung abgegeben worden.
    Virgil kratzte sich am Kinn.
    Mark und Abby Sexton waren definitiv schräg. Mark blickte vielleicht seiner Entlassung ins Auge, und Abby hegte möglicherweise Virgil unbekannte sexuelle Ressentiments gegenüber ihrer Exgeliebten. In dieser komplexen psychologischen Situation könnte es zu einem Mord gekommen sein, bei dem der Angriff auf Jan Washington als bewusste Ablenkung gedient hatte. Wenn sie beide in die Sache verwickelt waren, einander ein Alibi verschafften und clever vorgingen … würde er sie nie erwischen.
    Er schob diesen Gedanken beiseite.
     
    So blieb nur noch der große Komplex Grand Rapids/Eagle Nest. Wendy, Zoe, Berni, Slibe, der Deuce, unter Umständen ein anderes Bandmitglied oder eine weitere unbekannte Geliebte aus dem Eagle Nest.
    Die unbekannte Geliebte erschien Virgil am unwahrscheinlichsten, da die Spur von Constance Lifry in Iowa über Erica McDill aus Minneapolis zu Jan Washington in Grand Rapids führte.
    Außerdem meinten die Kollegen in Iowa, der Mörder von Constance Lifry sei ein Mann, und Virgil hielt ihre Einschätzung für richtig. Von wem also stammten die Mephisto-Damenschuhe?
    Ein Gedanke am Rande: War es vorstellbar, dass Erica McDill mit ihrem Boot am Biberbau gelandet, zur

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