Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Virtuelle Küsse (German Edition)

Virtuelle Küsse (German Edition)

Titel: Virtuelle Küsse (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lissy Morton
Vom Netzwerk:
kommen. Ab jetzt bist Du beschäftigt! Briefe lesen, Dates ausmachen, ab zur
Kosmetikerin, neue Kontakte treffen, und... den Dildo ausmotten, weil den wirst Du ab jetzt
wieder brauchen... ist nicht schlimm... er kommt ja diesmal in erfahrene Hände..."
    >Hallo schöne Mercianerin, wir können uns gerne mal treffen, dann können wir reden, aber
vor nächster Woche Mittwoch geht es bei mir nicht, ich sollte bis dahin noch was arbeiten.
Mittwoch bei mir, im lila Haus? Gruß Dominic.<
    Er hatte geschrieben. Dominic. Er sagte wieder 'schöne Mercianerin' zu mir.
Hieß das, es ist alles in Ordnung? Ich würde ihn wiedersehen. Nur das zählte. Ich hatte es
geglaubt und doch nicht. Mittwoch, Mittwoch, Mittwoch. Nur reden? Sonst nichts? Keine
Uhrzeit? Egal. So früh wie möglich!
>Hallo Dominic, ich kann es kaum erwarten< ... nein, das war absoluter Müll, ich durfte es
nicht so überschwenglich formulieren. Was würde Dominic sonst von mir denken? Alles
wieder weg. >Hallo Dominic, ich werde da sein. Gruß Dani.< Kurz, knapp, kühl,
zurückhaltend. Sein Stil. Das war schon besser.
Ich war an diesem Tag zu nichts mehr zu gebrauchen.

35
    Terminkalender Montag, 15. Mai 2002: >Ich sehe ihn wieder. Mittwoch nächste Woche. 24.
Mai. Wird das ein schöner Tag?
Es wäre wie heimkommen... Wirst du mir diesmal sagen was du denkst? Und wirst du
diesmal ehrlich sein? Wirst du auch anerkennen, dass es kein Zufall war, dass wir uns
getroffen haben?<
    Thomas hatte mir unser Treffen im 'Taj Mahal' bestätigt. Ich freute mich wirklich auf ihn.
Während ich auf dem Weg nach Perthhome war, dachte ich an den Abend in der Kingsbar, als
Dominic und ich zum ersten Mal miteinander weg waren.
Was dachte ich damals über ihn, er wäre vollkommen durchgeknallt?
Wie viel war seither passiert! Wie viel hatte ich seither über ihn erfahren, wie viel durch ihn
über mich selbst. Es war schwierig mit Dominic weil er nicht redete, aber ich wollte ihn
trotzdem. Ich liebte ihn nach wie vor.
Er war für mich eine Herausforderung, ich sah es jetzt ganz klar. Wenn ich das alles früher
gewusst hätte was ich heute weiß, dachte ich, hätte ich bei Ralph vielleicht nicht so schnell
aufgegeben. Wäre ich beständiger bei Sven gewesen. Hätte ich mich mehr an den schönen
Zeiten orientiert. Dominic hatte mir aufgezeigt, dass es zum inneren Wachstum gehört, durch
Schwierigkeiten hindurch zu gehen, das Schöne zu sehen, den Menschen dahinter, und nicht
einfach anzuhalten und schnell die Richtung zu wechseln. Ich war ihm dafür unendlich
dankbar, und das wollte ich ihm auch sagen. Unter anderem....
    Ich fand einen Parkplatz gleich neben dem Eingang. Ich war zuerst da, von Thomas sah ich
nichts. Während ich im Auto langsam eine Zigarette rauchte, stellte ich mir Dominics Augen
vor. Augen, die Fenster der Seele. Seine schönen Augen, die mich vom ersten Moment an
total fasziniert hatten.
Ich sah einen Mann auf mich zukommen und stieg aus. Thomas. Wir umarmten uns wie alte
Freunde. Ich wusste so viel über ihn, er weniger über mich. Ich hatte ihm von Dominic und
mir nichts erzählt, wollte es auch heute nicht tun.
Das mit Dominic wollte ich nur mit mir selber abmachen.
Wir bestellten indisches Gemüsecurry, und Thomas erzählte mir während des Essens von den
letzten Wochen seiner Beziehung.
"Sie hat den anderen aufgegeben, seit wir so gut wieder miteinander reden. Sie hat das
vermisst, das Reden, sagt sie. Es war bei uns total eingeschlafen, wir haben das dann selber
gemerkt. Du hast mir da viel aufgezeigt, Dani. Ich habe manche Dinge nicht so klar gesehen,
erst durch die Briefe mit Dir. Es ist doch toll, dass wir uns in der Datingline getroffen haben!"
"Ja, find ich auch. Wir bleiben auf jeden Fall in Kontakt. Ich habe jetzt mindestens einmal in
der Woche abends Zeit, weil meine Freundin bei mir hockt und meinen PC belagert. Sie hat
auch eine Seite bei "Talk&Love", aber sie sucht dort was anderes wie ich...
Thomas küsste mich herzlich, als wir uns verabschiedeten. "Danke, Dani. Auf bald
hoffentlich." "Ja, auf bald."
    Am Sonntag mailte ich Ben. >Hey- Lust auf unser altes Ritual? Kaffee und Sekt? Komm
vorbei, miss you- Love Davi.<
Ben stand zwei Stunden später bei mir vor der Tür. "Was trinken wir? Wo ist der Sekt? Wie
siehst Du denn aus?" begrüßte er mich. "Ich weiß. Ich bin total verschwitzt. Ich war joggen,
bin auch gerade erst heimgekommen. Du machst Kaffee, ich geh duschen."
"Ich mach den Sekt auf, du gehst duschen. Ich hatte Kaffee daheim."

Weitere Kostenlose Bücher