Virtuelle Küsse (German Edition)
mich
einigermaßen wieder gefasst.
Ich sollte packen, dachte ich. Sonst komme ich nicht pünktlich weg.
Meine Reisetasche war unter dem Bett. Ich brauche nicht viel, überlegte, als ich vor dem
Schrank stand. Nur ein paar T-Shirts und ein paar Jeans. Und eine Jacke. Es ist warm, und ich
kann dort waschen.
Es klingelte an der Tür. Verdammt, dachte ich. Ich kann jetzt keine Ablenkung gebrauchen.
Wer zum Teufel ist das jetzt? Ben? Ich öffnete die Haustür. Es war Dominic. "Was willst Du"
fuhr ich ihn an und lief zurück ins Schlafzimer. "Geh weg! Ruf mich nicht mehr an, und
schreib mir keine Emails mehr!" Dominic folgte mir.
"Was tust Du da?" "Nach was sieht es denn aus? Ich packe! Ich fahre weg, und zwar allein!
Ich denke nicht mal mehr an Dich. Du hinterläßt keine Spuren, Dominic Daltrey" log ich.
"Es war ein schöner Traum, aber eben nur ein Traum."
"Dani" begann Dominic zögernd, "bitte geh nicht. Ich habe mich von Maya getrennt.
Vorgestern. Nicht wegen Dir. Wegen mir. Ich habe nachgedacht. Über alles was Du zu mir
gesagt hast. Ich wollte es nicht sehen! Ich hatte Angst davor. Angst dass Du mich verlässt, so
wie damals Patricia. Angst, dass Du mir auch meine Freiheit nimmst, so wie Maya. Angst
dass es so wird wie die Ehe meiner Eltern. Ich denke jetzt anders. Lass es uns zusammen
versuchen. Bitte !"
Ich starrte ihn ungläubig an. Die Jeans, die ich gerade aus dem Schrank gezogen hatte, fiel auf
den Boden. Mein Verstand wollte nicht wahrhaben, was Dominic gerade zu mir gesagt hatte.
"Hier, ich habe etwas für Dich" redete Dominic weiter und zog ein zusammengefaltetes
Papier aus der hinteren Tasche seiner Jeans.
"Was ist das?" Ich sah ihn mißtrauisch an.
"Nimm."
Er hielt mir das Papier hin. Ich nahm es aus seiner Hand und sah dass es zwei Tickets waren.
'Atlanta- Luxor' stand darauf. "Ich weiß wie gern Du dort hin willst" sagte Dominic und trat
einen Schritt auf mich zu.
"Du hast es mir damals in der Kingsbar erzählt. Weißt Du noch? Wir werden diese Reise
machen- wenn Du willst. Willst Du?"
Er war jetzt ganz dicht bei mir, hob mich hoch und küsste mich.
- Epilog
Wir hatten zwei Plätze am Fenster. Im Handgepäck hatte ich die Digicam. Der Flieger bog
nach rechts ab, aufs Rollfeld in Richtung Startbahn.
Ich sah Dominic zärtlich von der Seite an. Er lächelte zurück.
Wir waren zusammen! Zumindest für den Moment! Ich kuschelte mein Gesicht in seine
Handinnenfläche und hauchte einen Kuss auf seinen Daumen.
Was interessierte mich was gestern war. Oder morgen. Oder nächste Woche.
Oder nächsten Monat.
Das Leben fand jetzt statt und ich hatte nur die Möglichkeit es jetzt zu leben und alles daraus
zu machen oder nichts.
Jetzt !
Ich hatte nur die Möglichkeit jeden Tag neu zu intendieren dass meine Beziehung mit
Dominic gut werden würde. Und genau das wollte ich tun.
Der Flieger raste über die Startbahn. Hob ab in die Luft. Ziel: Ägypten. Ausgang: ungewiss.
Der Flieger raste über die Startbahn. Hob ab in die Luft. Ziel: Ägypten. Ausgang: ungewiss.
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