Virulent
umbringen.
Mr. Jenkins kam mit einer zusammengefalteten Landkarte zurück und ging zum Esszimmertisch.
Der Tisch war bedeckt mit Waffen – vier Jagdgewehre samt großen Zielfernrohren, zwei Schrotflinten und eine Pistole. Schachteln mit Munition füllten die freien Stellen zwischen den Waffen.
»Jungs, könnt ihr das wegschaffen?«, fragte Mr. Jenkins. »Chelsea will sich die Landkarte ansehen.«
Hände schossen vor, um Waffen und Munition beiseitezulegen. Chelsea gefiel, wie schnell sich jeder bewegte.
Mr. Jenkins breitete die Landkarte auf dem jetzt wieder leeren Tisch aus. Chelsea, Mr. Burkle, Mommy und Mr. Jenkins versammelten sich darum herum.
Chelsea starrte die Karte an, aber sie wusste nicht, wie man sie las.
Mommy strich ihr über das Haar. »Weißt du, wonach du suchst, Schätzchen?«
Chelsea nickte, doch dann schüttelte sie den Kopf. »Woher weiß man, wo viele Menschen sind?«
Mr. Burkle deutete auf einen gelben Fleck auf der Karte. Chelsea sah, dass das Wort FLINT in großen, schwarzen Buchstaben über dem gelben Fleck stand.
»Siehst du diese gelbe Stelle?«, sagte Mr. Burkle. »Je mehr gelb, umso mehr Menschen sind dort.«
Chelsea beugte sich vor und starrte auf die Karte. Ihr blondes Haar hing herab und berührte das Papier. Sie legte einen Finger auf die Karte und hob den Kopf. Ein strahlendes Lächeln lag auf ihrem Gesicht.
»Dieser Ort hat das meiste Gelb! Also sind dort die meisten Menschen, richtig?«
Mr. Burkle sah hin und nickte. »Ja. Da müssten wirklich viele Menschen sein.«
»Dann ist das unser Ziel.«
»Und wie machen wir das?«, fragte Mommy.
»Naja«, sagte Mr. Burkle, »zuerst müssen wir herausfinden, wie wir einem Soldaten die Liebe Gottes zeigen können, und wir müssen dafür sorgen, dass niemand davon erfährt. Und wir müssen die Stadt verlassen, ohne umgebracht zu werden.«
»Und wir müssen unterwegs noch ein paar Püppchen-Papis einsammeln«, sagte Chelsea. »Wir brauchen genügend Püppchen, um das Tor zu bauen. Mister Jenkins, wie viele Leute haben in Ihrem Auto Platz?«
»Im Winnebago?«, sagte Jenkins. »Wahrscheinlich nochmal zusätzlich zehn Stück. Kein Problem. Reicht das?«
Chelsea zuckte mit den Schultern. Es wurde immer einfacher, ihre Gedanken auszusenden und andere zu finden. Sie hatte Kontakt zu drei weiteren Personen, die die Püppchen in sich trugen. So viele Dinge waren zu tun. Sie mussten einem Soldaten ein Küsschen geben, an den anderen Soldaten vorbeikommen
und an den Ort gelangen, wo die vielen Menschen waren. Wie konnten sie das alles schaffen?
Sie hatte eine Idee – eine Idee, die Chauncey nicht gefallen würde. Vielleicht sollte sie Chauncey dann einfach nichts davon erzählen. Sie war jedoch nicht sicher, ob die Idee funktionieren würde – sie würde Hilfe brauchen, um es herauszufinden.
Sie brauchte mehr Kraft für ihre Gedanken.
Wie vor ein paar Minuten, als sie alle dasselbe Gefühl gehabt hatten.
»Alle müssen mit mir zusammen denken«, sagte Chelsea. Sie schloss die Augen. Sie konnte es zwar nicht sehen, doch sie konnte spüren, wie die anderen nacheinander ebenfalls die Augen schlossen. Ihre Gedanken verschmolzen, und sie begannen zu planen.
TAG SECHS
65
Durch Inzucht verblödeter Abschaum sieht sich die Springer-Show an
Noch drei Fahrzeuge. Sie konnte die Soldaten täuschen. Sie musste sie täuschen. Die Soldaten wollten ihre ganze Familie umbringen, doch Bernadette würde das nicht zulassen.
Sie musste ruhig bleiben, und sie musste dafür sorgen, dass die Kinder ruhig blieben. William saß angeschnallt auf dem Beifahrersitz. Sie wusste, dass er Angst hatte, doch er verhielt sich ruhig. Sally und Christine saßen auf dem Rücksitz. Sie waren so gut, richtige kleine Engel. Sie hatte sie in eine Decke eingewickelt, damit sie nicht froren.
Noch zwei Fahrzeuge. Sie ließ ihren Saab eine Wagenlänge weiterrollen.
Shawn, dieser untreue Bastard, war immer noch zu Hause. Soll er doch dort bleiben und das Haus für sich selbst behalten. Er hatte sie betrogen, das wusste sie einfach. Vielleicht mit dieser kleinen Hure von Sekretärin aus seinem Baubüro. Er hatte eine junge Frau, die ihr Haar pechschwarz färbte und dieses ganze Augen-Make-up trug, als Sekretärin eingestellt? Bernadette wusste nicht, was Gothic war, und sie wollte es nicht wissen. Wahrscheinlich ein anderes Wort für Nutte, denn das war die kleine Schlampe schließlich.
Sie wusste, dass er sie betrogen hatte, denn die Stimmen hatten es ihr
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