Virulent
schlittern. Er krachte in eine Schneewehe und blieb so abrupt stehen, dass sie nach vorn geschleudert wurde.
Die Reifen. Sie hatten in die Reifen geschossen, als sei das hier eine beschissene Fernsehserie wie Frankie Anvil oder so. War denen denn nicht klar, dass die Stimme ihr gesagt hatte, dass sie durch die Sperre kommen würde?
Bernadette öffnete die Tür, packte ihre Handtasche und stieg aus dem Saab.
»Auf den Boden! «, rief einer der Beamten. Dann noch mehr Stimmen, die alle dasselbe verlangten. »Auf den Boden, sofort! «
Sie richteten die Waffen auf Bernadette. Überall blaue Jacken und runde Hüte, in jeder Richtung. Sie würden sie umbringen.
Bernadette griff in ihre Tasche und zog das Schlachtermesser heraus. Damit würde sie es ihnen zeigen. Das Messer hatte bei ihren Töchtern gewirkt, hatte dafür gesorgt, dass sie die Klappe hielten, und es hatte Shawn zweifellos die wichtige Lektion beigebracht, dass man seine Ehefrau besser nicht verarschen sollte. Es hatte bei ihnen allen funktioniert, und es würde auch bei den Staatspolizisten funktionieren.
Sie stürmte auf den Beamten zu, der sich in ihren Wagen gebeugt hatte.
Alles verschwamm. Ihr Körper zuckte und zitterte, sie ließ das Messer fallen und stürzte auf den kalten, von Schneematsch bedeckten Boden. Diese Qual. Der Schmerz hörte so plötzlich auf, wie er gekommen war, wobei er wie eine Art Echoeffekt in ihrem Körper nachwirkte. Sie schüttelte den Kopf und versuchte aufzustehen, doch jetzt waren überall Hände auf ihr. Sie spürte, wie ihr Gesicht gegen den nassen Asphalt gedrückt wurde und etwas Schweres auf ihrem Rückgrat lastete. Ihre Hände wurden nach hinten gezerrt, und sie spürte, wie die Handschellen einrasteten.
66
Straßensperre
Etwa sechs Meilen östlich der Auffahrt zur I-75 sah der Obergefreite Dustin Climer hinauf in den Himmel und beobachtete, wie ein Black-Hawk-Hubschrauber in Richtung Westen flog. Während der letzten dreißig Minuten hatte der Hubschrauber langsam seine Kreise gezogen und hatte die Straßen hier unten überwacht. Irgendetwas war geschehen. Dustin fragte sich, ob sie einen erwischt hatten.
»Dustin?« Neil Illing rief ihn. »Tupfer?«
»Tut mir leid«, sagte Dustin und schob den Tupfer in den weißen Detektor. Er hatte den Tupfer und den Detektor bereits in der Hand gehabt, doch die plötzliche Bewegung des Hubschraubers hatte ihn abgelenkt. Nur wenige Sekunden später gab der Detektor zwei kurze Piepstöne von sich, und ein rechteckiges grünes Licht leuchtete auf und zeigte das negative Ergebnis an.
»Mit ihr ist alles in Ordnung«, sagte er zu Neil.
Neil beugte sich ein kleines Stück vor, um in das Fenster des Fahrzeugs zu schauen.
»Alles klar bei Ihnen, Ma’am«, sagte Neil.
Die Frau stieß einen tiefen Seufzer der Erleichterung aus. Dustin war nicht sicher, ob das negative Ergebnis ihres Tests auf fleischfressende Bakterien für diese Erleichterung verantwortlich war oder die Tatsache, dass die vier schwer bewaffneten Männer, die um ihren Wagen herumstanden, sich endlich zu entspannen schienen.
»Wann kann ich zurückkommen?«, fragte die Frau. »Das ist doch alles völlig verrückt.«
Neil nickte. »Ja, Ma’am. Es sollte möglich sein, dass Sie morgen zurückkommen können, oder spätestens übermorgen. Schauen Sie sich einfach die Nachrichtensendungen an.«
»Danke, Officer.«
Neil lachte. »Ich bin Soldat, kein Cop, Ma’am.«
Die Frau nickte übertrieben deutlich, als wolle sie sagen: Ja, natürlich. Neil lächelte wieder und trat vom Wagen zurück. Die Frau legte den Gang ein, fuhr durch den Checkpoint und folgte der schneebedeckten unbefestigten Landstraße.
Dustin und Neil standen in der Kälte des frühen Morgens und warteten auf den nächsten Wagen. Joel Brauer stand seitlich der Straße am M249-Maschinengewehr, auch er musste die Kälte ertragen. James Eager, das vierte Mitglied ihrer Truppe, stieg wieder in den beheizten Hummer. Er musste nur herauskommen, wenn sich ein Fahrzeug näherte, weswegen Dustin ihn in diesem Augenblick schrecklich beneidete. Noch fünfzehn Minuten, dann würden er und Neil die Positionen mit James und Joel wechseln.
Nachdem der Hubschrauber verschwunden war, konnten sie das schwache Geräusch der Schneemobile wieder hören. Wahrscheinlich Jungs aus dem Ort, die durch die Wälder rasten.
James öffnete die Tür und beugte sich nach draußen. »Sie haben eine geschnappt«, rief er. »Eine von Dreiecken befallene Infizierte, die
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