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Virulent

Virulent

Titel: Virulent Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Sigler
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Brennen.
    Climer setzte sich auf, sah auf ihn herab, wischte sich mit dem Handrücken über die Lippen und lächelte.
    Odgens Mund stand in Flammen.
    »Jetzt dauert es nicht mehr lange, Sir«, sagte Climer. »Überhaupt nicht lange.«
    78
Willkommen in Detroit
    »Mister Jenkins, wo sind wir jetzt?«
    »Ich glaube, wir sind fast da, Chelsea«, sagte Mr. Jenkins.
    Chelsea hatte genug vom Fahren. Sie hatte die Route auf der Karte verfolgt: zuerst die lange Strecke von Gaylord hierher und dann die Fahrt durch die ganze Stadt auf der Suche
nach einem geeigneten Ort. Schließlich rollte der Winnebago die verlassene St. Aubin Street entlang. Die Scheinwerfer strichen über verlassene Gebäude und beleuchteten den aufgerissenen Straßenbelag. Ein leichter Wind wirbelte Schneeflocken auf, die nur sichtbar wurden, wenn sie an den Scheinwerfern vorbeizogen; schon einen Augenblick später verschwanden sie wieder in der Dunkelheit. Obwohl ein paar Zentimeter Schnee lagen, konnten sie überall den Müll sehen: Zeitungen, Chipstüten, zerbrochene Holzlatten, Haufen von kaputten Backsteinen, an denen noch einzelne Kleckse Mörtel klebten – sie sahen aus wie Felsen im Ozean, an denen Miesmuscheln hingen.
    »Du wolltest einen geheimen Ort«, sagte Mr. Jenkins. »Ich glaube, diese Gegend passt. Das ist genau das Detroit, das wir suchen.«
    »Hier ist niemand«, sagte Mommy. »Es ist wie eine Geisterstadt. Man würde wenigstens ein paar Obdachlose erwarten, die die Häuser besetzen.«
    »Der Winter ist hart für sie«, sagte Mr. Jenkins. »Es sieht so aus, als hätten diese Häuser keine Elektrizität, also gibt es auch keine Wärme, es sei denn, sie machen ein Feuer.«
    »Was ist mit den Gangs?«, fragte Mommy. »Sind wir hier sicher?«
    Mr. Jenkins zuckte mit den Schultern. »Wahrscheinlich schon. Sehen Sie sich um. Was sollte eine Gang hier schon machen? Die könnten sich höchstens den Arsch abfrieren. Wenn wir dafür sorgen, dass niemand uns sieht, sollte es keine Probleme geben. Ich könnte wetten, es ist wie in den meisten Städten. Wenn man sich nicht mit den scheiß Leuten anlegt, lassen sie einen in Ruhe.«
    »Da ist wieder dieses schmutzige Wort, Mister Jenkins«, sagte Chelsea.

    Mr. Jenkins ließ den Kopf hängen. »Tut mir leid, Chelsea.«
    Der Winnebago bog nach rechts in die Atwater Street. Auf der linken Seite befand sich ein kleiner, fast leerer Bootshafen, der sich zum Detroit River hin öffnete. Weiter vorne sahen sie auf der rechten Seite ein dreistöckiges Backsteingebäude, das von leeren Grundstücken voller Schutt, zerbrochenen Zäunen und hohem Gras umgeben war, das vom Gewicht des Schnees zu Boden gedrückt wurde. Ein verblasstes blaues Band führte oben um das Gebäude herum. Dort, wo die Backsteine hindurchragten, war es mit rotbraunen Flecken gesprenkelt. Die Worte GLOBE TRADING COMPANY standen in fast völlig ausgebleichtem Weiß auf dem blauen Band.
    Chelsea gefiel das Gebäude. Es gefiel ihr sogar sehr.
    »Wie finden Sie dieses Haus, Mister Jenkins?«
    »Es sieht so aus, als sei niemand mehr da«, sagte er. »Alles ist mit Brettern vernagelt. Es könnte sein, dass sich einige Penner darin eingerichtet haben, aber sollte das der Fall sein, könnten wir uns darum kümmern.«
    »Gibt es …« Chelsea suchte nach den Worten, die Chauncey ihr gesagt hatte. »Gibt es dort viel Beton? Gibt es … Drahtgitter? Metall? Denn wenn es diese Dinge gibt, wird es schwierig, uns vom Weltraum aus zu beobachten.«
    »Oh sicher«, sagte Mr. Jenkins. »Davon dürfte es jede Menge geben.«
    »Gut«, sagte Chelsea. »Ich glaube, den Püppchen wird es hier gefallen. Gehen wir hinein und sehen es uns an.«
    »Okay«, sagte Mr. Jenkins. »Wir fahren um das Gebäude herum und suchen nach einer Tür, die wir öffnen können. Wir müssen mit dem Winnebago hineinfahren, sonst sieht ihn die Polizei morgen früh.«
    Der Winnebago wandte sich nach rechts auf die Orleans
Street, und seine Scheinwerfer erfassten einen Mann, der mitten auf der Fahrbahn stand. Er trug nur Jeans und T-Shirt und zitterte wie verrückt. Sogar im schwachen Scheinwerferlicht konnten sie sehen, dass seine Finger angeschwollen und von offenen Wunden bedeckt waren. Hinter dem Mann sahen sie das Heck eines breiten, pechschwarzen Motorrads, das mit gefrorenem Schneematsch, Dreck und sogar ein wenig Eis bedeckt war.
    »Heilige Scheiße«, sagte Mr. Jenkins. »Da draußen herrschen Temperaturen unter null, und dieser Kerl fährt eine Harley? Hat dieses Ding ein

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