Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Virulent

Virulent

Titel: Virulent Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Sigler
Vom Netzwerk:
sehr an den Anzug gewöhnt, dass sie nicht mehr darüber nachdachte. Irgendwie gefiel ihr sogar die Tatsache, dass dadurch ein paar überflüssige Pfunde auf ihren Hüften kaschiert wurden.
    Mit Beginn des eigentlichen Einsatzes würden sie alle die Handschuhe anziehen, die an ihren Gürteln befestigt waren, die Helme aufsetzen, die zu ihren Füßen standen, und die Anzüge unter Druckluft setzen. So wären sie bereit, den jüngsten Gräueln entgegenzutreten.
    Ein Grauen, bei dem immer ein gewisser »Scary« Perry Dawsey eine Rolle zu spielen schien.
    Margaret wusste nicht, wie und warum Perry noch immer die Dreiecke hören konnte. CAT-Scans hatten ein Netz sehr dünner Linien gezeigt, die sich durch das Zentrum seines Gehirns
zogen wie ein dreidimensionales Spinnennetz oder ein feiner Schwamm. Während sie um sein Leben gekämpft hatte, hatte sie es nicht gewagt, eine Probe des Materials zu entnehmen. Jede zusätzliche Verletzung dieses geschundenen Körpers hätte der Tropfen sein können, der das Fass zum Überlaufen brachte. Seit Perry wieder bei Bewusstsein war, weigerte er sich, auch nur über diese Frage zu sprechen. Es war also keine Überraschung, dass er es nicht zulassen würde, dass jemand ein Loch in seinen Schädel bohrte.
    Selbst wenn sie eine Probe bekommen hätten, hätte ihnen das wahrscheinlich nichts genützt. Die National Security Agency, die sich im Auftrag der Regierung mit Kryptographie und dem Auffangen von Signalen beschäftigte, hatte keinerlei Botschaften, gleich welcher Art, ermitteln können. Die Dreiecke und die frisch geschlüpften Nestlinge kommunizierten, aber niemand wusste wie. Als bevorzugte Theorie der NSA galt die Kommunikation mithilfe des sogenannten Quanten-Tunneleffekts, doch das war reine Spekulation ohne auch nur ansatzweise vorhandene Daten, die diese Vermutung stützten.
    Doch was immer auch die wissenschaftliche Erklärung sein mochte, Perrys instinktives Gespür war der einzige Grund dafür, warum sie noch im Spiel waren. Unglücklicherweise brachte Perry die Wirtspersonen um, wenn er sie fand. Zuerst Kevin Mest, der drei Freunde mit einem Schürhaken abgeschlachtet hatte. Perry hatte behauptet, aus Notwehr gehandelt zu haben, und in diesem Fall glaubte ihm jeder. Doch als er von Notwehr sprach, nachdem er drei achtzigjährige Damen bei lebendigem Leib verbrannt hatte? Nun, das war schon schwerer zu schlucken.
    Aber was immer er auch getan hatte, wie hässlich es auch
gewesen sein mochte – er hatte die Konstruktionen gefunden. Kevin Mests Tod hatte letztlich dazu geführt, dass Odgen dieses Ding in Mather zerstören konnte. Und die drei alten Damen, die er in Brand gesteckt hatte? Dank ihrer befand sich Odgen jetzt in South Bloomingville und konnte hoffentlich auch die Konstruktion dort zerstören.
    In Glidden würde es anders laufen. Dew hatte es ihnen gesagt. Baumgartner und Milner beobachteten Perry ununterbrochen. Sie würden einen lebenden Wirtsorganismus beschaffen. Sie wusste, dass sie die Infizierten operieren und die Parasiten erfolgreich beseitigen konnte.
    Murray wollte lebende Wirtsorganismen aus anderen Gründen – Gründen, die eine Art Catch-22-Situation geschaffen hatten. Er wollte die Dreiecke befragen. In der Theorie klang das gut, doch Margaret würde die Operation durchführen, um die Wucherungen, die sie fand, aus dem Körper zu entfernen. Wenn das die Dreiecke umbrachte, aber ein Leben rettete, hatte Murray eben Pech. Ihre Aufgabe war es, Leben zu retten, und nicht irgendjemanden als Parasiten-Dolmetscher gefangen zu halten.
    Clarence musterte die Landkarte, die auf seinen Knien lag. Er wischte sich mit dem Handrücken den Schweiß von der Stirn und stieß einen erschöpften Seufzer aus.
    »Ich bitte dich, Margo, dieser Anzug nervt«, sagte er. »Ich werde ihn ausziehen.«
    »Clarence, hör auf damit«, sagte Margaret. »Ich will das nicht schon wieder durchgehen.«
    »Aber es gibt keinen Grund für dieses Ding«, sagte Clarence. »Dew ist mit Dutzenden von Leichen in Kontakt gekommen, und er hat sich nichts eingefangen.«
    »Noch nicht.«

    Amos lächelte. »Du siehst aus wie ein aufgeblähter schwarzer Marshmallow-Mann. Das ist kein hübscher Anblick.«
    »Und du siehst aus wie ein zu klein geratener Grand Dragon des Ku-Klux-Klan, der seine weißen Kutten aus Versehen zusammen mit den schwarzen gewaschen hat«, sagte Clarence. Er wandte sich wieder an Margaret. »Und was ist mit Dawsey? Du hast ihn wieder zusammengeflickt, und bei dir haben

Weitere Kostenlose Bücher