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Virulent

Virulent

Titel: Virulent Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Sigler
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hatte so viel Zeit in den MargoMobilen oder irgendwo
im Nirgendwo verbracht, dass sie fast vergessen hatte, wie eine Stadt aussah. Detroit besaß keine besonders beeindruckende Skyline oder viele große Gebäude, obwohl man bei keinem Anflug die fünf Türme des Renaissance Center sowie ein paar zusätzliche Hochhäuser in der City übersehen würde, deren Namen sie nicht kannte. Die Stadt schien sich von diesem Punkt aus nördlich und westlich des Detroit River auszubreiten bis in die sich viele Meilen weit hinziehenden Vorstädte.
    Margaret, Clarence, Dr. Dan, Marcus und Gitsh landeten auf dem Hubschrauberlandeplatz des Henry Ford Hospital. Von dort brachten zwei Agenten sie zu einem unauffälligen Van, und bereits zehn Minuten später fuhren sie durch die East Lafayette Street.
    »Wir erreichen jetzt die Kreuzung von East Lafayette und Orleans«, sagte der Fahrer. »Der Tatort befindet sich zu Ihrer Linken. Die CDC haben ihn gesichert und abgesperrt.«
    Große Betonelemente, die üblicherweise beim Straßenbau benutzt wurden, sperrten den Zugang auf die Orleans Street vollkommen ab. Etwa einen halben Block weiter sah sie das in Fällen von Biogefährdung eingesetzte Schutzzelt, das über dem Schauplatz der Morde errichtet worden war. Das Zelt verhinderte, dass der Wind infektiöses Material weiter ausbreitete, sofern es nicht zuvor schon verweht worden war. Außerdem bot es Schutz vor neugierigen Blicken. Ein paar Mitarbeiter in Schutzanzügen betraten oder verließen das Zelt. Der Ort war so gut abgesichert wie nur möglich.
    Auf der nächsten Straße, der St. Aubin, bogen sie nach Süden ab. Dadurch lag die von Bäumen bestandene alte Eisenbahnstrecke jetzt auf der rechten Seite des Vans. Auf der linken Seite der Straße befanden sich Mietshäuser und weitere
Bäume. Überall Wohnungen, Autos und Leute, die in alle Richtungen unterwegs waren – die perfekten Voraussetzungen für eine Katastrophe, falls der Erreger vom Wind übertragen wurde, wie das bei der Varietät der Fall gewesen war, die Perry befallen hatte. Nach links auf die Jefferson, eine sechsspurige Hauptverkehrsader, die durch Detroit führte, dann für eine kurze Strecke nach rechts, wonach man seltsamerweise immer noch auf der St. Aubin war. Aufgegebene Fabrikgebäude, die heruntergekommen und bedrückend wirkten. Rechts auf die Woodbridge, dann noch einmal hinter einer verlassenen Fabrik nach rechts, und schließlich bog der Van auf ein großes, unbebautes Grundstück. Die Überführung direkt vor ihnen, erkannte Margaret, war wieder die Jefferson. Sie fuhren darunter hindurch in einen langen Graben. Auf beiden Seiten erhoben sich steile, von Bäumen bestandene Hänge, auf deren Kuppen sich Absperrungen aus schwarzen Eisenketten befanden. Margaret wurde klar, dass sie sich jetzt direkt auf der alten Eisenbahnstrecke befanden, die parallel zur Orleans verlief.
    Unter der nächsten Unterführung sah Margaret direkt zwischen die dünnen Bäume gequetscht zwei blaue Tieflader, die nebeneinander parkten.
    »Saubere Arbeit«, sagte Clarence zu ihrem Fahrer. »Von oben kann man überhaupt nichts erkennen.«
    Der Fahrer nickte. »Ja, Sir. Und wir sind doch nur dreihundert Meter vom Tatort entfernt.«
    »Was ist mit den Hubschraubern der Nachrichtensender?«, fragte Margaret. »Hat irgendjemand gesehen, dass die Trailer hierher gefahren sind?«
    »Nein, Ma’am«, sagte der Fahrer. »Wir haben eine Warnung bezüglich der Luftraumsicherheit ausgegeben, weswegen die
Hubschrauber abdrehen mussten. Und Ihre beiden Sattelschlepper haben einen ziemlichen Umweg gemacht, um hierher zu kommen. Wir haben sichergestellt, dass wir nicht verfolgt wurden.«
    Sie hielten im dichten Schatten der Unterführung. Einzelne Schneewehen sprenkelten die Gegend, in der überall Abfall herumlag. Graffiti bedeckte die schrägen Wände rechts und links, die die Fahrbahn über ihnen trugen.
    »Ein nettes kleines Ausflugsziel«, sagte Dr. Dan. »Ich sollte meine Freundin mitbringen, um sie mit meinem weltläufigen Stil zu beeindrucken.«
    »Das ist nicht der richtige Zeitpunkt für Scherze«, sagte Margaret. »Wir sollten lieber reingehen und Officer Sanchez und Mister Unbekannt so schnell wie möglich untersuchen. Wir müssen herausfinden, ob sie die Crawler haben, und wenn ja, wie wir diese Dinger umbringen können.«
    Sie hoffte, dass ihre Ahnung zutraf und sie das Zytoskelett der Crawler zerstören und die neue Infektion stoppen konnte. Sie hatte Betty Jewell nicht retten

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