Virulent

Titel: Virulent Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Sigler

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Bescheid wissen.«
    Du lieber Herrgott. Als ob Dew nicht schon genügend Probleme hätte. Die »neue & verbesserte« Margaret Montoya wollte an die Öffentlichkeit gehen. Das Problem war, wenn diese Sache wirklich ansteckend war, hatte sie hundertprozentig
Recht. Murrays üble Tricksereien hatten ihre Berechtigung, doch jetzt war die Zeit dafür so gut wie abgelaufen.
    »Untersuchen Sie es zuerst«, sagte Dew. »Können Sie vierundzwanzig Stunden warten, bevor Sie etwas Dummes tun?«
    »Fuck, warum sollte ich?«
    »Machen Sie einfach Ihre Arbeit«, antwortete Dew. »Bewerten Sie die Sache, genau wie Murray sagt. Wenn Sie morgen um diese Zeit immer noch an die Öffentlichkeit gehen wollen, dann ist es wahrscheinlich angebracht. Dann werde ich es mit Ihnen zusammen tun.«
    Sie starrte ihn an. In ihrem Gesichtsausdruck mischten sich Hass und Unglaube. »Warum würden Sie Ihre Karriere einfach so wegwerfen?«
    »Weil Murray noch mehr Leute hat, die genauso sind wie ich«, sagte Dew. »Und wenn Sie versuchen, gegen Murrays Willen an die Öffentlichkeit zu gehen, wird einer von denen Ihnen vielleicht mal einen Besuch abstatten.«
    92
Entbehrlich
    Chelseas Wissen wuchs und wuchs.
    Jetzt verstand sie, warum Chauncey hierher geschickt worden war. Er war kein Mensch. Organisches Material wie Menschen oder Pflanzen oder Püppchen konnte die Reise nicht überstehen – nicht, wenn man wie Chauncey reiste.
    Organisches Material konnte zwar die Reise durch ein Tor überstehen, doch es gab einen Haken. Das Tor war biologisch.
Wie eine Pflanze. Das bedeutete, man konnte ein Tor nicht so auf die Reise schicken, wie man Chauncey losgeschickt hatte.
    So ein komisches Problem, und von da an wurde es noch komplizierter. Jeder der Nestlinge hatte eine … eine … eine Schablone. Was für ein hübsches Wort, obwohl sie immer noch nicht genau verstand, was es bedeutete. Eine Art Schablone, um das Material für das Tor herzustellen. Die Schablonen waren mit Chauncey gekommen. Sie waren Teil jedes Samens, aus denen die Dreiecke entstanden. Ihre Anzahl war finit, noch so ein nettes Wort, und das bedeutete, dass die Dreiecke sich nicht vermehren konnten. Das konnten nur die Crawler.
    Und die kleinen Crawler, die sich in den Körpern der Menschen ausbreiteten und sie verwandelten? Welch wunderbare Kreaturen! Aber sie waren gar keine richtigen Kreaturen wie Schnecken oder Käfer oder Kätzchen. Sie waren nur Ansammlungen von Einzelteilen. Wie Legosteine. Man konnte die Teile auf verschiedene Arten zusammensetzen. Man konnte dafür sorgen, dass diese Teile verschiedene Dinge taten. Ehrlich gesagt waren sie viel coolere Spielzeuge als Legos.
    Sie zog durch den Geist der Menschen in ihrem … ihrem Netzwerk. So viele interessante Sachen! Auch viele unanständige Sachen. Doch darum würde sie sich später kümmern. Ein Geist stand über dem Rest, ein Geist, der Logik und Kreativität vereinte – der von General Odgen. Sie ertappte sich dabei, dass sie in ihm immer mehr Zeit verbrachte, während sie darauf wartete, dass das Tor sich öffnete. Sie lernte viel. General Odgen schien von etwas besessen, das Planung für Eventualfälle hieß.
    Der größte Teil ihres Netzwerkes bestand aus Soldaten. General Odgen dachte, dass die meisten dieser Soldaten – er
selbst eingeschlossen – bei der Verteidigung des Tores sterben würden. Er hielt seine Soldaten für entbehrlich. Doch wenn sie alle starben oder die Zahl der Verwandelten auch nur um ein geringes Maß zurückging, was würde dann mit Chelseas Geist passieren? Mit ihrem Wissen?
    Sie wusste es nicht. Und deshalb brauchte sie ihre eigene Planung für Eventualfälle.
    Wegen ihrer Ausbildung und ihrer Erfahrung als Schützen waren die Soldaten sehr, sehr wichtig. Es gab nur noch zwei Menschen in ihrem Netzwerk, die keine Soldaten waren.
    Mommy und Mr. Burkle, den Briefträger.
    Mr. Burkle war ein Mann. Er war stärker als Mommy. Somit war Mommy die schwächste Person in ihrem Netzwerk.
    Was bedeutete, dass Mommy am entbehrlichsten war.
    Chelsea atmete langsam ein und aus und schickte ihre Gedanken auf die Reise. Es wäre wirklich nicht besonders schwierig, Mommy eine neue Funktion zu geben. Bei Mr. Jenkins hatte es schließlich auch funktioniert.
    Chelsea konzentrierte sich, baute eine Verbindung zu Mommys Crawlern auf und begann, die Einzelteile hin und her zu schieben.
    93
Margaret trifft ein
    Der Flug nach Detroit kam ihr wie eine Ewigkeit vor, obwohl er nur knapp über eine Stunde dauerte.
    Sie