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Virulent

Virulent

Titel: Virulent Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Sigler
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Streifenwagen und öffnete den Kofferraum. Er holte den Erste-Hilfe-Koffer heraus.
    Sanchez hielt einen Augenblick inne und betrachtete seine Hand. Er fragte sich, ob er tatsächlich fühlte, was er zu fühlen
schien. Er bildete es sich nicht nur ein. Seine Hand fühlte sich heiß an. Wirklich heiß.
    »Bei Aids bekommt man keine Blasen«, sagte Ridder, während er die durchsichtige Plastikflasche mit dem Alkohol aus dem Koffer nahm.
    »Ach ja? Warum brennt diese Scheiße dann so? Beeil dich!«
    Ridder übergoss die Hand mit Alkohol und reichte Sanchez dann etwas Gaze.
    »Wisch es ab«, sagte Ridder.
    »Oh, da wär ich nie drauf gekommen.« Sanchez wischte sich die Hand ab.
    Ridder öffnete eine kleine, an seinem Gürtel befestigte Tasche und zog ein paar PVC-Handschuhe heraus.
    Sanchez betrachtete Ridders Handschuhe, während er sich noch immer über die Haut wischte. »Das hilft mir jetzt auch nichts mehr, du Arschloch.«
    Ridder trat einen Schritt zurück. »Naja, ich will mir kein Aids holen.«
    »Aber du hast doch gerade gesagt, dass man von Aids keine Blasen bekommt!«
    »Verdammt, ich weiß es einfach nicht, okay?«
    Die Hand brannte immer stärker. Sanchez hatte einmal mit seiner zweiten Frau in Jamaika Urlaub gemacht, und beim Schwimmen hatte er mit der Hand in eine Qualle gegriffen. Genauso fühlte es sich jetzt an: ein zugleich stechender und brennender Schmerz, der immer stärker wurde.
    »Oh Mann«, sagte Sanchez. »Das war so verdammt krank. Scheiße, das brennt wie verrückt.«
    Ridder starrte auf die Hand. »Chez«, sagte er, »erinnerst du dich an das Briefing heute Morgen? An die Scheiße in Gaylord? «

    Sanchez hörte auf zu wischen. Seine Augen wurden immer größer vor Angst.
    »Dieses fleischfressende Scheißzeug? Glaubst du, ich habe dieses fleischfressende Scheißzeug?«
    »Ich weiß es nicht, Mann«, sagte Ridder. »Entspann dich einfach.«
    »Fuck, entspann du dich doch!«
    »Hör zu«, sagte Ridder. »Wir haben dieses Testding dabei, diesen Schnelltest. Mach ihn doch bei diesem Typ.«
    »Ich? Ich glaube, ich stecke schon tief genug in der Scheiße. «
    »Naja, wenn er es hat, dann hast du es inzwischen auch«, sagte Ridder. »Warum sollte ich es dann auch noch bekommen? «
    Die fleischfressende Krankheit … spürte man ein Brennen, wenn man sie bekam? Und wenn nicht, was verursachte dann das Brennen? Um Gottes willen, dieses ganze Zeug war aus der Haut eines Toten gekommen.
    »Kumpel, das tut weh«, sagte Sanchez. »Du hast die Handschuhe an. Du solltest ihn untersuchen!«
    »Kommt nicht in Frage. Wir warten, bis die Sanitäter da sind. Die sind für so etwas ausgebildet.«
    Sanchez konnte bereits die Sirenen hören. Die Sanitäter würden in wenigen Minuten hier sein, doch er konnte nicht so lange warten. Er musste es jetzt wissen. »Komm schon, Mann«, sagte er. »Mach einfach den Test.«
    Er trat einen Schritt auf Ridder zu. Blitzschnell trat Ridder einen Schritt zurück, zog die Waffe und richtete sie auf Sanchez.
    »Scheiße, bleib mir bloß vom Leib«, sagte Ridder. »Rühr dich nicht von der Stelle!«

    Sanchez gehorchte. Sein eigener Partner richtete die Waffe auf ihn. Es war ein einziges Durcheinander. Genauso kam es dazu, dass Leute erschossen wurden. »Okay«, sagte er. »Ich bewege mich nicht. Entspann dich, Ridder, und hör auf, mit der Waffe auf mich zu zielen.«
    Ridder senkte die Waffe nicht. Das tat er erst, als der Rettungswagen eintraf und die Sanitäter alles Weitere übernahmen.
    91
Sie zieht ihre Wanderschuhe an
    Margaret und Dew saßen im Computerraum und sahen auf die Flachbildschirme. Notiz für mich selbst, dachte Dew. Lass dir niemals den Satz »Wie kann es denn noch schlimmer werden? « in den Sinn kommen.
    Murray hatte ihnen gerade die aktuellen Nachrichten überspielt, die auf Channel 7 News Eye in the Sky in Detroit liefen. Der Bildschirm zeigte eine Straße, die parallel zu einer Reihe von schneebedeckten Bäume verlief. Es sah aus, als befände sich dort eine alte Eisenbahnstrecke, die inzwischen längst überwuchtert war. Unweit der Stelle, an der die Schienen unter einer Überführung verschwanden, sah Dew zwei unmarkierte blaue Aufleger eines Tiefladers.
    Ein weiteres MargoMobil. Es parkte gut sichtbar. In einer Großstadt. Scheiße auf einem Salzcracker hätte nicht übler schmecken können.
    Die eingeblendete Textzeile am unteren Rand des Bildschirms
lautete: MÖGLICHER FALL VON FLEISCHFRES-SENDER KRANKHEIT IN DETROIT.
    Dew legte Murray auf den

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