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Virulent

Virulent

Titel: Virulent Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Sigler
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können. Sie hatte Amos verloren. Sie hatte tatenlos danebengestanden, als Bernadette Smith um Hilfe schrie.
    Sie hatte Officer Sanchez zwar noch nicht gesehen, aber sie wollte verdammt sein, wenn sie auch ihn verlieren würde.

    94
Climer verbreitet den Glauben
    Der Gefreite Dustin Climer sah aus dem Zelt, in dem sich der zweite Zug befand. Einige Soldaten der Whiskey-Kompanie trieben sich hier und da herum. Vielleicht wussten sie Bescheid. Vielleicht spionierten sie ihm nach.
    Sie würden noch früh genug drankommen.
    Climer drehte sich um und betrachtete sein Werk. Er hinkte dem Zeitplan hinterher, doch schon in ein paar Stunden wären die letzten Exterminatoren bereit zuzuschlagen. Die meisten von ihnen waren bereits verwandelt. Diejenigen, bei denen das noch nicht der Fall war, schliefen, schwitzten und versuchten zu strampeln, doch sie konnten sich nicht allzu sehr bewegen, da sie mit Händen und Füßen an ihre Feldbetten gefesselt waren.
    Er wandte sich den Gefreiten Pickens und Abbas zu. Die beiden waren in Vertretung einiger erkrankter Soldaten der Whiskey-Kompanie auf Patrouille gewesen. Climer hatte warten müssen, bis sie wieder zurückgekommen waren. Sobald das geschehen war, hatte er sie ins Zelt befohlen, wo sich die Soldaten auf sie gestürzt und sie geknebelt und gefesselt hatten.
    Pickens blinzelte hektisch, schüttelte den Kopf und versuchte zu schreien, obwohl man ihm eine Socke in den Mund gestopft hatte. Er sah aus, als hätte er gerade sein Küsschen bekommen.
    Abbas wehrte sich energisch. Obwohl seine Hände und seine Beine gefesselt waren, brauchte es zwei Männer, die auf seinen Oberschenkeln und seiner Brust saßen, um ihn unter
Kontrolle zu halten. Schwester Brad beugte sich lächelnd und einäugig über Abbas’ Kopf. Brad schob sich näher heran, um den Mann zu küssen. Abbas wehrte sich noch heftiger. Vier Hände packten seinen Kopf und stemmten seinen Mund auf. Brad zog die Socke aus Abbas’ Mund. Der Gefesselte stieß ein seltsames Husten aus, das vielleicht ein Schrei sein sollte, und dann schenkte ihm Brad die Liebe Gottes.
    Abbas war der Letzte. Noch fünf bis sieben Stunden, dann wäre die gesamte X-Ray-Kompanie bereit und in der Lage, General Odgen und Chelsea zu dienen.
    95
Mister Unbekannt
    Margaret Montoya hatte alle Hände voll zu tun.
    Ein nackter, übergewichtiger, rotbärtiger Mister Unbekannt lag auf ihrem Autopsietisch. Auf seinem Körper befanden sich Pusteln von der Größe eines Golfballs. Als sie den Trailer vor drei Stunden betreten hatte, hatten die Pusteln nur den Umfang von großen Murmeln besessen, doch obwohl der Mann so tot war, wie man nur sein konnte, waren die schimmernden, dünnen, mit Luft gefüllten Wucherungen langsam weitergewachsen.
    Während sie ihn für die Untersuchung vorbereitet hatten, waren viele der Pusteln aufgeplatzt oder aufgerissen worden und hatten überall auf seiner Haut großflächige, rosarote Wunden hinterlassen. Bei jedem Aufplatzen wurde eine Substanz freigesetzt, die Blütenstaub ähnelte. Sie trieb durch die
Luft und bedeckte Wände, Arbeitsflächen und Ausrüstungsgegenstände mit dünnen Schichten grauen Staubs.
    Als Margaret den grauen Staub sah, fand sie ihre schlimmsten Befürchtungen bestätigt. Dieser Staub, dieser ansteckende Staub … konnte durchaus das Ende der Welt bedeuten. Es war reines Glück, dass Officer Sanchez die Leiche gefunden hatte, als die Pusteln noch klein waren und nur die Größe eines Radiergummis an einem Bleistift besaßen. Pusteln dieser Größe enthielten nicht so viele Sporen. Je länger die Leiche lag, umso größer wurden die Pusteln und umso mehr Staub steckte in ihnen. Möglicherweise konnten sie so sehr wachsen, dass sie in der Lage wären, bei einem einzigen Aufplatzen zahllose Menschen zu infizieren. Und wenn einige Menschen in andere Teile der Stadt fuhren oder hinaus in den Bundesstaat oder in andere Städte … dann wäre die Infektion nicht mehr zu stoppen.
    Gitsh wischte den Fußboden, während Marcus die anderen Oberflächen mit konzentriertem Bleichmittel einsprühte. Dr. Dan hatte dem bewusstlosen Officer Sanchez bereits einige Gewebeproben entnommen; jetzt tat er dasselbe bei der Leiche von Mister Unbekannt. Dan beugte sich weit herab und versuchte, eine der luftgefüllten Pusteln herauszuschneiden, ohne dass sie aufplatzte. Wie die beiden dünnen Flecken grauen Pulvers auf seinem Helmvisier verrieten, war das schon sein dritter Versuch.
    Mister Unbekannt war positiv auf

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