Virulent
Wir können nicht zulassen, dass es sich weiter verbreitet.«
Murray sah auf die Bildschirme und verfluchte Charlie Odgen. Dieser Mann wusste genau, was er tat. Alles würde zu Ende sein, wenn die fünf C-17 aus Fort Bragg eintrafen. Die Flugzeuge transportierten zwei vollständige Kompanien, einschließlich Fahrzeugen und schweren Waffen. Odgens Party stand vor ihrem Ende.
»General Cooper, wir brauchen einen Flugplatz«, sagte Murray. »Wir müssen annehmen, dass Odgen alles abschießt, was in die Nähe des DTW kommt.«
»Verdammt!«
Es wurde still im Raum, als sich alle Blicke General Luis Monroe zuwandten. Der ansonsten so leise und gottesfürchtige Monroe hatte geflucht, so laut er nur konnte. Er hielt das Telefon in beiden Händen und drückte es, als sei es die Ursache all seines Elends.
»Die C-17«, sagte er. »Zwei der Maschinen sind gerade abgestürzt. Es gibt Berichte über Schüsse aus automatischen Waffen in den Frachträumen, wo sich die Soldaten befanden. Mehrere Explosionen, wahrscheinlich Granaten. Wir haben den größten Teil der Zulu- und der Yankee-Kompanie verloren,
und dazu die Flugzeugbesatzungen. Mindestens zweihundert Mann.«
Im Lagezentrum herrschte absolutes Schweigen.
Noch ein Gruß von Odgen. Der Kerl verstand sein Geschäft wirklich.
Gutierrez starrte Murray an. »Wen können wir sonst noch vor dreizehn-fünfzehn vor Ort schaffen?«
»Dew Phillips und die letzten sechzig Mann der Whiskey-Kompanie«, sagte Murray. »So wie Detroit im Moment aussieht, ist das alles, was wir noch haben.«
»Wir haben keine Ahnung, wo das Tor ist«, sagte Gutierrez. »Wir haben keine Truppen am Boden. Wir haben wenig oder gar keine Kommunikationsverbindungen in die Stadt, und wir haben keine Soldaten, die uns in weniger als sechs Stunden als Verstärkung zur Verfügung stehen würden. Ich will, dass Phillips vor Ort ist. Wir sollten uns nicht nur auf die Option unserer Strike Eagles konzentrieren, oder?«
Murray nickte. »General Monroe, schaffen Sie alles in die Luft, was fliegen kann. Vielleicht können wir noch ein paar von Odgens Männern erledigen und einen Beschuss durch die Stingers, die er noch hat, auf diese Truppen lenken.«
Monroe nickte und ging wieder ans Telefon.
Dew und Perry mussten das Tor finden und es zerstören, denn Murray war ganz entschieden dagegen, die Sache den Strike Eagles zu überlassen. Beide hatten Zweitausend-Pfund-Bomben. Und Nuklearwaffen.
Ihm fiel auf, dass Gutierrez nicht gesagt hatte, von welcher Option genau er Gebrauch machen wollte.
115
12:32 Uhr. Officer Sanchez
Wachen Sie auf, Sie Schlafmütze.
Police Officer Carmen Sanchez aus Detroit öffnete die Augen. Es dauerte einen Augenblick, bis er seine Orientierung wiedergefunden hatte. Er war schwach und konnte sich kaum bewegen. Ja, er war wirklich schwach, doch bewegen konnte er sich vor allem deshalb nicht, weil seine Hand- und Fußgelenke gefesselt waren.
»Er ist wach«, hörte er eine gedämpfte Stimme sagen. Da war diese Frau zu seiner Linken, die irgendein verrücktes schwarzes Halloweenkostüm trug.
Das Atmen verursachte ihm Schmerzen. Wie schlimm stand es wohl mit jemandem, der Schmerzen beim Atmen hatte? Ziemlich schlimm, gewiss, aber nicht so schlimm wie mit jemandem, der Gott im eigenen Kopf sprechen hört.
»Officer Sanchez, können Sie mich hören?«
Er nickte. Er konnte sie hören, weil ihre Stimme aus den Lautsprechern in den Wänden kam, und das war seltsam, denn sie stand direkt neben ihm.
Ahhh, hier sind Sie!
Die Sache mit Gott hatte ihn nie überzeugt. Nie. Klar, er hatte in einer Kirche geheiratet, aber das bedeutete überhaupt nichts; jeder heiratete in einer Kirche, es sei denn, man war ein verdammter Hippie. Und jetzt plauderte Gott einfach so vor sich hin, und zwar direkt in seinem Kopf. Nun, dadurch wurde es ein winziges bisschen leichter, an ihn zu glauben.
»Officer Sanchez, ich bin Doktor Montoya. Sie sind sehr krank. Nicken Sie, wenn Sie mich verstehen.«
Er nickte.
Möchten Sie sich uns anschließen?
»Kann nicht«, sagte Sanchez. »Gefesselt.«
»Ah, Sie können sprechen«, sagte Montoya. »Das ist großartig. Glauben Sie, dass Sie ein paar Fragen beantworten können? Darüber, wie Sie sich fühlen?«
Sanchez nickte.
Ihre Gedanken fühlen sich sehr schwach an, Mister Sanchez. Ich bin nicht sicher, ob Sie für uns von großem Nutzen sein würden.
»Versuchen Sie mal, tief Luft zu holen«, sagte Montoya.
»Vielleicht … nicht«, sagte Sanchez.
»Vielleicht
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