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Virulent

Virulent

Titel: Virulent Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Sigler
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habe. Ich wette, wenn man so ein Ding kauft, bekommt man gratis einen Teller Suppe dazu.«
    »Aber an dir sieht er gut aus«, sagte Margaret. »Caddyshack. Den habe ich auch auf DVD.«
    Perry lächelte und deutete auf Otto, der sich in der ganzen Situation schrecklich unwohl zu fühlen schien. »Margie, du bist zu cool für diesen Komiker da drüben. Viel Spaß mit deinen neuen Spielkameraden.«
    Er verließ die Küche und hoffte, dass er das Bier, das er für Margo übrig gelassen hatte, nicht noch gebraucht hätte, um seinen Verstand vollkommen auszuschalten.
    Er musste schlafen. Schlafen, ohne Bills Stimme zu hören.

    10
Nichts in dieser Hand
    Dew wartete in seinem Wagen, während Anthony Gitsham und Marcus Thompson die beiden Sattelschlepper verbanden, um das MargoMobil für den Einsatz vorzubereiten. Streng genommen handelte es sich nicht um Sattelschlepper, sondern um Tieflader, von denen jeder einen Container trug, der knapp zweieinhalb Meter breit, drei Meter hoch und zwölf Meter lang war. Da es sich hierbei um die Standardgröße von Frachtcontainern handelte, konnte man die beiden ebenso per Bahn, per Schiff oder mit einem Transporthubschrauber sogar als Luftfracht transportieren. Sobald die beiden Container verbunden waren, bildeten sie eine voll funktionsfähige BSL-4-Einheit, in der Autopsien vorgenommen werden konnten.
    Die Container sahen mit ihrem blauen Anstrich und einigen abgewetzten Stellen so rostig und abgenutzt aus, dass sie auf dem Highway niemandem einen zweiten Blick wert waren. Doch nur von außen wirkten sie schäbig – das Innere glänzte im makellosen Weiß einer High-Tech-Klinik.
    Drei Monate zuvor hatte es noch kein transportables, auf Fälle von Biogefährdung eingerichtetes Labor der Sicherheitsstufe 4 gegeben, das bei Ebola, Marburg-Fieber, einer Supergrippe oder Ähnlichem eingesetzt werden konnte. Es gab jedoch eine Firma, die bereits Entwürfe zu einem solchen Transporter angefertigt hatte. Margaret hatte das herausgefunden und darauf bestanden, dass das genau das Richtige für die geheime Arbeit des Projekts Tangram war. Dew hatte zugestimmt, Murray ebenfalls. Er hatte in Rekordzeit einen Prototyp anfertigen lassen und dann zwei weitere Exemplare in
Auftrag gegeben. Zum einmaligen, nur diese Woche gültigen Preis von 25 Millionen Dollar pro Stück.
    Scheiß drauf, hatte Murray gesagt, das ist nur das Geld der Steuerzahler.
    Wozu ein geheimes Budget doch gut war. Als die beiden Transporter geliefert wurden und das Team sie inspizierte, hatte Amos sie MargoMobil getauft, und der Name war hängengeblieben.
    Doch gleichgültig, wie viel die Transporter auch gekostet hatten, Dew hätte nicht mit Margaret darüber gestritten. Die Kombination der beiden Fahrzeuge wäre zu jedem Preis ein Schnäppchen gewesen. Denn die BSL-4-Zelte, die Margaret in verschiedenen Kliniken benutzt hatte, funktionierten zwar, doch man musste sie jedes Mal neu einrichten, und man musste sich um besorgte Klinikmitarbeiter und die lokalen Medien kümmern. Das MargoMobil machte all das überflüssig. Man konnte ein voll funktionstüchtiges BSL-4-Labor direkt zu den Leichen bringen und tun, was getan werden musste. Es gab sogar eine Mikrowellen-Einäscherungsvorrichtung: nur ein Schritt vom Besorgen bis zum Entsorgen der Leichen.
    Die beiden Tieflader nahmen eine parallele Position ein. Am hinteren Ende hatte das rechte Fahrzeug, Trailer A, Türen wie ein normaler Frachtcontainer. Wenn man sie öffnete, stand man vor zwei weiteren Türen – die äußeren Türen waren nur Tarnung. Die innere Tür zur Linken führte in eine kleine Computerzentrale, die drei Meter lang und anderthalb Meter breit war. Eine dünne Arbeitsplatte zog sich durch die ganze Länge des Raumes. Darauf befanden sich drei Kombinationen aus jeweils einer Tastatur und einer Maus; an der Wand darüber waren drei Flachbildschirme angebracht, davor standen drei Bürostühle. Weitere Geräte sorgten für die Verschlüsselung
von Übertragungen auf der Frequenz, auf der die Transporter sendeten, und sie ermöglichten den Empfang von Daten über eine von der NSA betriebene Satellitenverbindung. Der Austausch von Stimm- und Video- und jeder anderen Art von Daten war gewährleistet. Die Kommunikationsausrüstung sollte ursprünglich eine sichere Verbindung zu den CDC oder der WHO gewährleisten, doch sie funktionierte genauso bei einem alten CIA-Agenten.
    Die rechte Tür führte in eine klaustrophobische, knapp einen Meter breite Luftschleuse, die

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