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Virulent

Virulent

Titel: Virulent Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Sigler
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lassen? Um zu sehen, ob dort Menschen sind?«
    »Phillips, es ist mir scheißegal, ob dieses Tor über einem Waisenhaus voller kleiner Kinder und Nonnen errichtet wurde. Ich schalte es aus.«
    »Charlie, ich bitte Sie. Sie sprechen hier von Zweitausend-Pfund-Bomben auf amerikanischem Boden. Dafür brauchen wir Murrays Zustimmung.«
    »Nein, die brauchen wir nicht«, sagte Odgen. »Der Präsident
hat mich autorisiert, im Feld jede notwendige Entscheidung zu treffen, mit Ausnahme von Option Nummer vier. Nummer vier muss von unserem großen Mann persönlich kommen. Alles andere fällt in meine Verantwortung.«
    »Aber dieser Befehl stammt von Präsident Hutchins. Gutierrez kennt ihn wahrscheinlich nicht einmal.«
    »Ich habe meine Befehle«, sagte Odgen. »Wir müssen sofort zuschlagen, und zwar mit Nachdruck. Das war saubere Arbeit, diesen Ort zu entdecken, Dew. Ich kann nur sagen: Gott sei Dank, dass wir Dawsey haben. Er ist der Einzige, der dafür sorgt, dass wir noch im Spiel sind. Odgen Ende und aus.«
    Charlie unterbrach die Verbindung.
    Dew klemmte das Headset in seine Halterung.
    Gott sei Dank, dass wir Dawsey haben. Man stelle sich das mal vor. Bei diesem Jungen saßen zwölf von dreizehn Schrauben locker, und doch war er das Ass im Ärmel. Was würde der gute alte Charlie wohl von ihm halten, wenn er wüsste, dass Dew Dawsey beinahe mit seiner .45er in den Mund geschossen hätte? Tut mir Leid, Charlie, unser Ass im Ärmel hat ein Loch im Kopf.
    Dew rieb sich mit beiden Händen über das Gesicht und griff dann wieder nach dem Headset. Die Bomben der Strike Eagles würden eine gewaltige Explosion verursachen, die möglicherweise sogar von einigen Seismografen registriert werden konnte. Wenn man so etwas vertuschen wollte, waren Desinformationen, Lügen und irgendeine Geschichte als Tarnung notwendig. Und das konnte niemand auf der Welt besser als Murray Longworth.

    11
Du hast eine Bombe auf mich geworfen
    Überall im Lagezentrum wurde eifrig diskutiert. Auf den meisten Flachbildschirmen flackerten Bilder des Tores bei Marinesco.
    Via Satellit, Drohnen und Überwachungsflugzeugen hatten sie zugesehen, wie Odgens Männer das Tor in South Bloomingville angriffen. Sie hatten gesehen, wie es in Flammen aufging, niederbrannte und in sich zusammenstürzte, und doch gab es noch ein zweites Tor, das fast genauso aussah.
    Weitere Monitore zeigten digitale Landkarten von Michigan. Ein grüner Kreis in der Upper Peninsula markierte das Tor, F-15-Icons markierten die Position von Odgens Strike Eagles. Die Flugzeuge hatten gerade den Lake Michigan überquert – inzwischen lag bereits die halbe Strecke zwischen South Bloomingville und Marinesco hinter ihnen.
    Ein einzelner großer Monitor zeigte nichts weiter als einen Countdown: fünfzehn Minuten und dreiundzwanzig Sekunden. Die Uhr tickte. Bei null würden die Strike Eagles ihre tödliche Fracht abwerfen, es sei denn, der Präsident brach den Angriff ab.
    Gutierrez hatte den Versuch aufgegeben, eine besondere Präsidentenwürde auszustrahlen. Auf seiner Stirn standen kleine Schweißtropfen. Doch obwohl es anders wirkte, hatte er sich nicht vom Stress überwältigen lassen. Er stellte intelligente Fragen, verlangte intelligente Antworten und sorgte dafür, dass die Stabschefs unverzüglich auf seine Wünsche reagierten.
    »Verdammt, Gentlemen«, sagte Gutierrez, »sie wollen doch
nicht ernsthaft behaupten, dass wir keine anderen Truppen haben, die Marinesco innerhalb der nächsten fünfzehn Minuten erreichen und das Tor angreifen können.«
    »Doch. Genau das behaupten wir«, antwortete General Hamilton Barnes. Als Sprecher der Stabschefs war er es, der die meisten schlechten militärischen Nachrichten überbringen musste, obwohl Monty Cooper, der ranghöchste Marine, keine Angst davor hatte, sich ungebeten in die Diskussion einzumischen.
    »Mister President, Sir«, sagte Cooper. »Im Augenblick befinden wir uns mitten in zwei Kriegen und einer Polizeiaktion auf fremdem Boden. Selbst wenn unsere verfügbare Truppenstärke aufgrund dieser Ereignisse nicht dramatisch reduziert wäre, könnten wir unmöglich in weniger als einer Stunde eine Einheit von Kompaniestärke in Michigans Upper Peninsula zum Einsatz bringen. Am schnellsten einsatzbereit wäre die Division Ready Force, die zum zweiundachtzigsten Luftlandebataillon gehört. Eine Vorauseinheit der DRF wäre innerhalb von achtzehn Stunden überall auf der Welt verfügbar – und an jedem beliebigen Ort in den Vereinigten

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