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Virulent

Virulent

Titel: Virulent Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Sigler
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Kamera versteckt hat und uns zusieht.«
    Dan fing an, sich nervös im Raum umzusehen. »Oh Mann, wirklich?«
    Margaret streckte den Arm nach hinten und zog Dan am Ärmel. »Entspannen Sie sich. Das war nur ein Witz von ihm.« Jedenfalls hoffte sie, dass er nur einen Witz gemacht hatte.
    »Lassen Sie die Bilder noch einmal durchlaufen«, sagte sie.
    Dan tat es.
    »In welchen Abständen wurden sie gemacht?«
    »Alle fünfzehn Minuten eine Aufnahme«, sagte Dan. »Genau wie es in Ihren Instruktionen steht.«
    Amos und Margaret sahen einander an.
    »Was ist?«, fragte Clarence.
    »Das Opfer ist viel schneller verwest als jedes andere, mit dem wir es bisher zu tun hatten«, sagte Amos. »Doppelt so schnell wie früher, vielleicht noch schneller.«
    Clarence zog eine Grimasse. »Was ist mit den anderen Leuten? Haben wir den Namen und die Adresse von jedem, der um diese Zeit oder danach hier war?«
    Dan nickte. »Die Beamten haben die Identität jedes Einzelnen festgestellt. Wir haben Autonummer und Wohnort, einfach alles.«
    »Clarence«, sagte Margaret, »wir müssen dafür sorgen, dass Murray bei allen diesen Leuten Agenten vorbeischickt und Schnelltests durchführen lässt.«
    »Ja, Ma’am.« Clarence trat an den Stuhl vor dem dritten Computer und griff nach dem Telefon.
    »Aber Margo«, sagte Amos, »es ist nicht ansteckend.«

    »Nicht von Wirt zu Wirt«, sagte Margaret. »Aber die McMillians wurden später infiziert, erinnerst du dich? Worin auch immer der Vektor bestehen mag, er könnte persistent sein und in Haaren oder Kleidung überdauern. Wenn man diese Bilder sieht, dann ist offensichtlich, dass die Krankheit eine Mutation durchgemacht hat, wenigstens bis zu einem gewissen Grad. Und soweit wir wissen, könnte sie jetzt ansteckend sein.«
    Amos nickte. »Vorsicht ist wahrscheinlich besser als Nachsicht. «
    »Jeder hat sich präzise an die Abläufe bei einer Biogefährdung gehalten«, sagte Dan. »Wir haben uns verhalten, als ginge es um Ebola, das sich scheinbar nur zögernd ausbreitet, dich täuscht und dir dann plötzlich direkt in die Hose springt, wenn du nicht aufpasst. Mister Jewells Überreste liegen in einem Leichenfach in Trailer B. Jedes einzelne Kleidungsstück befindet sich in einem separaten, für kontaminierte Stoffe vorgesehenen Behälter, für den Fall, dass Sie eines davon benötigen.«
    Otto legte den Telefonhörer auf die Schulter und warf Amos einen Blick zu. »Ich setze einen Zwanziger darauf, dass Doc Dan jede Socke in einen separaten Beutel gesteckt hat.«
    »Wette angenommen«, sagte Amos.
    Dan lächelte. »Ich habe auf die Sockenbeutel sogar links und rechts geschrieben. Tut mir leid, Doktor Braun.«
    »Nennen Sie mich Amos, Sie unglaublich fleißiger und überwältigend anal-retentiver junger Mann.« Amos zog den zusammengefalteten Zwanziger aus seiner Hosentasche und reichte ihn Otto, ohne den Blick vom Bildschirm abzuwenden.
    Margaret war von dem jungen Arzt beeindruckt. »Für jemanden, der keine Ahnung davon hat, was wirklich vor sich geht, haben Sie ganz ausgezeichnete Arbeit geleistet, Dan«,
sagte sie. »Sieht so aus, als könnten wir gleich loslegen. Zeigen Sie mir bitte die Überreste des Mädchens.«
    Dan schien überrascht. »Haben Sie auf dem Weg hierher keine Berichte bekommen?«
    Margaret schüttelte den Kopf. »Nein. Wir hatten Funkstille während des gesamten Fluges. Warum? Was ist mit der Leiche der Tochter?«
    »Es gibt keine Leiche. Sie lebt«, sagte Dan. »Sie ist in der Isolierkammer.«
    47
Gott, bist du da? Ich bin’s, Chelsea
    Eine Unterhaltung hatte sich entwickelt.
    Der eine Gesprächsteilnehmer schwebte direkt über der kranken Eiche in Chuy Rodriguez’ Hinterhof vierzig Meilen über der Erde.
    Der andere Gesprächsteilnehmer saß auf dem Boden in Chelseas Zimmer. Zu ihrer Linken lag ein Haufen Barbie-, Bratz- und anderer Puppen. Zu ihrer Rechten befand sich ein ähnlicher, aber kleinerer Haufen. Während sie sprach, nahm sie eine Puppe vom linken Haufen, zog ihr die Kleider aus, hielt sie in ihrem Schoß und malte etwas mit ihrem blauen Filzstift auf die Puppe.
    Sie malte kleine Dreiecke.
    Die waren sehr hübsch.
    Sie war mit einer Puppe fertig, legte sie auf den rechten Stapel und griff mit der linken Hand nach einer neuen.

    »Chauncey, magst du Crunch-Eisriegel?«
     
    Ich habe noch nie einen gegessen.
     
    Ich könnte gar keinen essen.
     
    »Oh«, sagte Chelsea, »was isst du dann?«
    Der Orbiter zweigte einige Rechenkapazität ab, um darauf zu

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