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Virulent

Virulent

Titel: Virulent Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Sigler
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hübsch.«
    »Okay, Schätzchen«, sagte Mommy. »Ruf mich einfach, wenn du etwas brauchst, okay?«
    »Okay, Mommy.«
    Mommy schloss die Tür. Chelsea legte die Barbie auf den rechten Haufen und nahm eine weitere Puppe vom Haufen zu ihrer Linken.

    48
Teenagerangst
    Margaret würde nicht weinen.
    Sie hatte eine Aufgabe zu erledigen. Doch als sie auf den Flachbildschirm sah, als sie das Gesicht dieses Mädchens sah …
    »Lasst mich raus!«, schrie das Mädchen. Sie zog kraftlos an ihren Fesseln. Sie würde nirgendwo hingehen. Selbst wenn sie es geschafft hätte, sich von ihren Fesseln zu befreien, wäre es ihr nicht gelungen, die durchsichtigen verstärkten Wände der Isolationskammer zu überwinden.
    Außerhalb der Kammer angebrachte Kameras lieferten ein ausgezeichnetes Bild. Weiße Epoxydwände schimmerten unter den in die Decke eingelassenen Neonlampen. Straffe Lederschlaufen hielten das Mädchen an Hand- und Fußgelenken auf der Autopsietrage fest. Eine dünne Schaumstoffmatte auf der Liegefläche sorgte für eine gewisse Polsterung, doch das änderte nichts daran, dass die stählerne Rolltrage keine besondere Bequemlichkeit bieten sollte. Das Mädchen trug ein blaues Krankenhausnachthemd, das über ihren offenen Wunden, aus denen das Blut tropfte, mit purpurnen Flecken übersät war.
    »Wir haben ihr WDE-4-11 injiziert«, sagte Dan. »Das hat die Apoptose-Reaktion zwar verlangsamt, doch das Fleisch löst sich weiter auf, besonders um die Gesichtsläsionen herum. «
    »Wir müssen sofort operieren«, sagte Amos. »Wir müssen das befallene Gewebe entfernen und versuchen, die Kettenreaktion vollständig zum Stillstand zu bringen.«

    Margaret wandte sich an Dan. »Hat sie irgendwelche Andeutungen darüber gemacht, wann die ersten Symptome aufgetreten sind? Was hat sie bisher gesagt?«
    »Sie spricht kein Wort mit uns«, sagte er. »Sie glaubt, dass wir sie umbringen wollen. Sie fragt immer wieder nach ihrem Vater, aber ich glaube, sie weiß, dass ihr Vater tot ist. Und sie fragt nach ihrer Mutter.«
    »Haben Sie Kontakt mit ihrer Mutter aufgenommen?«, fragte Margaret.
    Dan schüttelte den Kopf. »Wir haben es nicht mal versucht. «
    Amos sah ihn an. »Was zum Teufel meinen Sie damit, Sie haben es nicht mal versucht? Das Mädchen hat gerade ihren Vater verloren. Sie braucht ihre Familie.«
    »Ich habe die Anweisung, dafür zu sorgen, dass sämtliche infizierten Opfer isoliert werden«, sagte Dan. »Kein Kontakt gleich welcher Art, bis ich die Verantwortung an jemand anderen zu übergeben habe – was ich hiermit tue, Doktor Montoya. «
    »Na schön«, sagte Margaret. »Dann sind also wir ab jetzt verantwortlich. Clarence, ruf bitte die Mutter des Mädchens an.«
    »Nein«, sagte Clarence.
    Margaret starrte ihn sprachlos an. Dan konnte sie verstehen, er war schließlich Soldat, aber Clarence? »Wir rufen die Familie dieses Mädchens an, und zwar sofort.«
    »Ich fürchte, das können wir nicht machen, Doc«, sagte Clarence.
    »Aber sie hat keine Dreiecke«, sagte Margaret. »Irgendetwas hat sie, klar, aber keine Kreaturen, die aus ihr schlüpfen werden. Sie ist keine Bedrohung.«

    Clarence schüttelte den Kopf. »Du weißt selbst, dass wir uns da nicht sicher sein können, Margaret. Wie oft hast du mir schon gesagt, dass die Krankheit sich verändern könnte, dass sie ansteckend werden könnte? Du hast gesagt, dass es eine Mutation gab, richtig?«
    Margaret wusste nicht, was sie sagen sollte – er benutzte ihre eigenen Worte gegen sie.
    Amos deutete mit dem Finger auf den Monitor. »Das ist eine amerikanische Bürgerin in diesem Käfig. Ja, Käfig. Sie hat Rechte, verdammt nochmal.«
    Wieder schüttelte Clarence den Kopf. »Im Augenblick hat sie keine Rechte. Wenn wir Kontakt zu ihrer Mutter aufnehmen, ist es einen Augenblick später überall in der Presse.«
    »Die Presse?«, rief Amos. »Du machst dir Sorgen über die Presse? Hör zu, du im Stechschritt marschierendes Arschloch – »
    »Amos, stopp«, sagte Margaret. »Er hat Recht. Sie könnte ansteckend sein.«
    Amos sah sie an, als sei sie verrückt geworden. »Klar, sie könnte ansteckend sein«, sagte er. »Genau deshalb steckt sie ja in einer beschissenen BSL-4-Isolationszelle. Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass sie eine verängstigte Teenagerin ist. Sie braucht ihre Familie. Wir können die Mutter holen und sie unter ständiger Beobachtung halten oder was auch immer.«
    »Er hat aber auch Recht, was die Medien betrifft«, sagte

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