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Virus - Rückkehr der Vogelgrippe (German Edition)

Virus - Rückkehr der Vogelgrippe (German Edition)

Titel: Virus - Rückkehr der Vogelgrippe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liz Bulther
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Krentler. „Ich bin soweit. Ten thirty. Press return.“
Auf dem Bildschirm tauchte erneut das Punktbild auf. Krentler wartete darauf, dass es explodierte, aber nichts geschah. Hastig schob er das ai-Verzeichnis in das Übertragungsprogramm.
Überrascht bemerkte er, dass sich die Ränder des Punktbildes, die im Hintergrund zu sehen waren, veränderten. Sie bewegten sich in Zeitlupe, scheinbar chaotisch. Krentler holte das Bild in den Vordergrund. Staunend zoomte er einen Ausschnitt groß und rief die Verbindungsmöglichkeiten auf. Die einzelnen Linien sprangen wild hin und her, einige verlängerten sich und liefen als dünner Strich über die Bildschirmdiagonale, andere zogen sich langsam zusammen und schienen sich dabei zu verdicken. An manchen Stellen zwischen den Viruspunkten entstanden größere Lücken. Es schien, als würden sich die Viruspunkte nach einem bestimmten Schema aneinander anlagern, das sich im nächsten Moment schon verändert hatte. Krentler zoomte wieder zurück. Deutlich waren jetzt Lücken zu erkennen. Die Viruspunkte sammelten sich zu Haufen. Nach und nach nahm jeder der Haufen eine andere Form an. Krentler zoomte erneut. Von Nahem sahen die Haufen aus wie Schwärme mit ausgefransten Rändern, deren einzelne Elemente beständig umeinander kreisten. Die Verbindungsmöglichkeiten spielten verrückt. Wenn Krentler sie anzeigen ließ, waren es so viele, dass der Bildschirm schwarz wurde. Es schien, als würde nach und nach jeder einzelne Punkt Verbindung aufnehmen mit allen anderen. Krentler zoomte zurück. Deutlich konnte er jetzt verschiedene Haufen erkennen. Jeder von ihnen formte sich zu einem unterschiedlichlichen Umriss. Krentler beugte sich nach vorne. Mathematisches Kalkül oder eine Anomalie im System? Ist sowieso beides das gleiche, dachte Krentler. Die Formen wurden deutlicher, symmetrisch. Am linken und rechten Rand bildeten sich zwei senkrechte Balken. Parallel zum linken Balken erschien ein weiterer Balken, der mit dem anderen durch eine horizontale Linie verbunden war. Ein H. Krentler lehnte sich zurück. Buchstaben. Neben dem H ein e. Und am Ende ein Ausrufezeichen. Krentler kicherte hysterisch. Wenn diese Botschaft von den virtuellen Viren stammte, dann hatten sie jetzt Humor. Auf dem Bildschirm stand:
„Hello World!“
    48
    Als Krentler aus der Baracke trat, regnete es. Dunkle Wolken mit ausgefransten Rändern zogen vom Meer schnell und tief über die Küste. Ein scharfer Wind blies Krentler dicke Tropfen ins Gesicht. Er schloss den Reißverschluss seiner Jacke und machte sich auf den Weg zum Hubschrauber. Dem Wachposten hatte er von Rosens Selbstmord nichts erzählt aus Angst, dass sie ihn als einzigen Zeugen festhalten würden. Er musste wieder zurück.
Schickelbach stand am Rande des Landeplatzes unter einem schmalen Schutzdach und unterhielt sich mit dem Offizier. Als er Krentler sah, verabschiedete er sich und ging auf ihn zu. Auf ein Zeichen startete der Pilot den Motor.
„Da sind sie ja endlich.“ sagte Schickelbach. „Was haben sie denn so lange getrieben?“
„Es gab einige Sachen, die mich interessiert haben.“ antwortete Krentler ausweichend.
„Wie auch immer,“ sagte Schickelbach, „wir können starten.“
Sie stiegen in die Kabine. Der Pilot beschleunigte den Rotor. Als Krentler sich angeschnallt hatte, sah er durch die Scheibe, wie der Wachposten von der Laborbaracke wild gestikulierend auf den Hubschrauber zu rannte. Der Pilot drehte sich um und zeigte auf den Wachposten.
„Soll ich warten?“ Fragend sah er Schickelbach an.
„Starten sie.“ sagte Schickelbach ruhig. „Wahrscheinlich hat er irgendwo eine Ratte entdeckt und muss das seinem Offizier erzählen.“
Der Pilot nickte mit dem Kopf. Mit einem sanften Ruckeln erhob sich der Hubschrauber in die Luft. Sie flogen eine kurze Schleife über den Baracken und nahmen dann Kurs auf Berlin. Krentler lehnte sich zurück. Unten zog die Landschaft vorbei. Sie flogen tief, um nicht in die Wolken zu kommen. Auf der Landstraße fuhren nur wenige Autos. Die Wipfel der Bäume bogen sich im Wind. Regenschauer zogen dunkel über das Land.
Schon bald überflogen sie die ersten Vororte der Stadt. In der Ferne war schemenhaft der Fernsehturm zu sehen. Krentler konnte die Einfallstraßen erkennen, die von überall her auf die Stadt und ihr Zentrum zu führten. Einzelne Autowracks an den Straßenrändern erinnerten an den großen Kollaps des Verkehrssystems.
Sie landeten auf dem Flughafen Tempelhof. Auf dem Flugfeld

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