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Viscount und Verfuehrer

Titel: Viscount und Verfuehrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Hawkins
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nachgedacht. Inzwischen bin ich mir sicher, dass Sie damit nur die Promenadenmischungen davonscheuchen wollten, die im Park an Ihren Röcken geschnüffelt haben.“
    Erstaunen malte sich auf ihrem Gesicht, bevor sie schließlich errötete. „Ich stottere nicht die ganze Zeit.“
    „Ach, bitte erklären Sie es nicht weg. Mir gefällt Ihr Stottern.“
    „Wie können Sie das sagen?“
    Er grinste. „Weil ich es so reizend finde, wie sich dabei Ihre Lippen kräuseln. Ihr Stottern ist ein Akt der Verführung. Eine Einladung, Ihnen die Lippen mit einem Kuss zu versiegeln.“
    „Wenn Sie glauben, Stottern sei eine Aufforderung zum Kuss, kann ich ja von Glück sagen, dass ich nicht rülpsen musste, sonst hätten Sie sich gleich in mein Bett eingeladen gefühlt.“
    Er warf den Kopf in den Nacken und lachte laut. „Eigentlich glaube ich, dass Sie beides nicht können.“ Er hob ihr Kinn mit den Fingern an. „Ich würde sogar mein gesamtes Vermögen darauf wetten, dass Sie ebenso wenig stottern wie ich.“
    „Was glauben Sie denn, wer Sie sind ...“ Abrupt schloss sie den Mund und runzelte die Stirn. Wütend funkelte sie ihn an, doch dann seufzte sie und winkte ab. „Ach, zum Kuckuck. Sie haben natürlich recht. Ich stottere nicht. Ich wollte nur verhindern, dass irgendein Dummkopf um meine Hand anhält. Großvater hätte sonst vielleicht ...“ Sie hielt inne und machte schmale Augen.
    „Was hätte Ihr Großvater vielleicht?“
    „Nichts.“
    Bisher hatte Christian immer geglaubt, braune Augen wären weich und feminin, aber nicht weiter aufregend. Doch Elizabeth belehrte ihn eines Besseren: Ihre Augen waren wild entschlossen, warm, unerbittlich, zornfunkelnd und sehr, sehr aufregend.
    Er lachte erfreut. „Da schreckt die schöne Lady Elizabeth also Ihre Verehrer mit einem St-st-stottern nach dem anderen ab.“
    „Lord Westerville, was ich tue, geht Sie nicht das Geringste an.“
    „Da bin ich anderer Ansicht“, versetzte er leise. Mit dem Handrücken strich er ihr sacht über die Wange. „Was Sie tun, geht mich sogar sehr viel an.“
    Und so war es auch. Diese Frau hielt den Schlüssel in der Hand - zu seiner Vergangenheit natürlich, und vielleicht auch zu seiner Zukunft. Wegen dieser Verbindung stand Elizabeth ihm irgendwie näher als alle anderen Frauen, die er je gekannt hatte.
    Etwas von diesen Überlegungen musste sich in seiner Miene gespiegelt haben, denn sie kniff die Augen zusammen und beugte sich ganz leicht vor. „Warum sehen Sie mich so an?“
    Er streckte die Hand nach einer blonden Locke aus, die ihr ins Gesicht fiel. Seidenweich war ihr Haar und dicht, und es schrie förmlich danach, von den Nadeln erlöst zu werden. „Mir liegt an dem, was Sie tun, weil Sie sind, wer Sie sind. “
    Sie zuckte zurück, sodass die Locke durch seine Finger schlüpfte, und sah ihn zornglühend an. „Weil ich bin, wer ich bin? Sie meinen, die Enkelin des Duke of Massingale? Westerville, es wird Zeit, dass Sie mir erklären, warum Sie sich so für meinen Großvater interessieren.“
    Christian gelang ein lässiges Schulterzucken. „Ich wollte einfach höflich sein und mich nach Ihrem nächsten Verwandten erkundigen. “
    „Das glaube ich Ihnen nicht.“ Unbeirrt fixierte sie ihn, und das leichte Lächeln, das um ihren Mund spielte, drang nicht bis zu ihren Augen vor. „Gestern sind Sie jedes Mal hellwach geworden, wenn Großvaters Name gefallen ist.“ Verdammt. Sie besaß wirklich eine schnelle Auffassungsgabe. Fast zu schnell. Was konnte er jetzt sagen?
    Sie presste die Lippen zusammen. „Ich weiß, dass Sie mir nicht deswegen nachstellen, weil Sie irgendeine dumme, leidenschaftliche Zuneigung zu mir gefasst haben. Für derartigen romantischen Unsinn sind Sie einfach nicht der Typ, und ich auch nicht.“
    Sie hatte recht. Bei jeder anderen Frau hätte er einfach behauptet, er habe sich Hals über Kopf in sie verliebt; die meisten Frauen wollten derartiges Geschwätz hören und glaubten es auch, egal wie unwahrscheinlich es war.
    Doch irgendwie war er der Ansicht, dass Elizabeth aus härterem Holz geschnitzt war. Eine romantische Erklärung würde bei ihr nicht verfangen. Eigentlich schade, denn er war gerade betrunken genug, um etwas Derartiges wünschenswert erscheinen zu lassen. Und ihre Nähe verstärkte die berauschende Wirkung der Getränke nur, mit denen er gestern Nacht gegen die Auswirkungen der Schlaflosigkeit angegangen war. Als Alternative blieb ihm nur die Wahrheit, er hatte allerdings

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