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Vision - das Zeichen der Liebenden

Vision - das Zeichen der Liebenden

Titel: Vision - das Zeichen der Liebenden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arena , Javier Pelegrin
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nicht wieder lesen lassen, sie fanden den Weg nicht mehr.«
    Jana schüttelte beeindruckt den Kopf. »Ich kann es nicht glauben. Ich kann nicht glauben, dass sie es nicht geschafft haben, wo sie doch so nah dran waren.«
    Erik strich mit einer Hand über die raue Oberfläche der Steinbank. »Den Rest der Geschichte kennst du wahrscheinlich: Drakuls Sohn gab Zephyr die Schuld an allem und verbannte ihn für immer. Agmar wollte ihn nicht begleiten, sie blieb bei ihren früheren Feinden.«
    »Und das Buch?«
    »Zephyr hat es mitgenommen, während Agmar den Stein behielt. Seitdem haben ihn deine weiblichen Vorfahren bei ihren Visionen eingesetzt… Aber seinen wahren Zweck haben sie vergessen.«
    »Und du sagst, meine Mutter kannte diese Geschichte?«
    Erik blickte zu Jana auf. »Ja. Hugo hat sie ihr erzählt. Genau wie meinem Vater.«
    Jana spürte, wie ihr das Blut aus den Wangen wich. Ihr wurde schwindlig. »Hugo?«, fragte sie verblüfft. »Alex’ Vater? Willst du damit sagen…«
    Erik nahm ihre Hand und drückte sie. »Hugo war ein Nachkomme von Zephyr, Jana. Er war der letzte Kurile. Er hatte das Buch… Deshalb kannte er die Geschichte.«
    Vor Janas Augen verschwamm alles, auch Eriks Gesicht. Erst nach ein paar Sekunden merkte sie, dass Tränen über ihre Wangen liefen. Schnell wischte sie sich mit dem Handrücken über die Augen. »Dann ist Alex auch ein Nachkomme von Zephyr.«
    »Richtig.« Erik nickte. »Er hätte Kurile werden können.«
    Jana zog ihre Hand zurück. Wortlos sah sie Obers Sohn ein paar Sekunden an. »Warum sprichst du in der Vergangenheit?«, fragte sie. »Soweit wir wissen, ist er noch nicht tot.«
    »Für uns ist er so gut wie tot. Er ist mit den anderen Wächtern mitgegangen. Und er hat Arion getötet, Jana. Er ist der Letzte… Finde dich endlich damit ab.«
    Jana stand auf. Nervös begann sie, auf dem weißen Kiesweg hin und her zu gehen, ohne sich jedoch sehr weit von der Bank zu entfernen. »Er kann nicht der Letzte sein«, überlegte sie laut. »Er ist doch einer von uns. Er kann einfach nicht unser Feind sein!«
    Erik sah sie traurig an. »Du versuchst, dir einzureden, dass es noch Hoffnung gibt, weil du den Gedanken nicht erträgst, ihn für immer verloren zu haben. Das kann ich verstehen, mir geht es genauso. Er war einmal mein Freund, mein bester Freund. Aber das ändert nichts an den Tatsachen: Er hat Arion ausgeschaltet. Er ist freiwillig mit den Wächtern gegangen und hat seither nichts mehr von sich hören lassen.«
    Jana blieb vor Erik stehen, ihre Augen blitzten auf, während der Wind ihr den Rock ihres weißen Kleides um die Beine wirbelte. »Glaubst du, sein Vater wusste, dass er der Letzte ist?«
    »Keine Ahnung. Wenn er es wusste, dann hat er sein Wissen zumindest für sich behalten. Er hätte mit Sicherheit alles getan, um Alex zu schützen… Aber er konnte in die Zukunft sehen. Also muss er es gewusst haben.«
    Jana bohrte die Fußspitze in den Kies, bis eine feine weiße Staubschicht ihren Schuh bedeckte. »Wenn meine Mutter doch nur noch dazu gekommen wäre, mir das alles zu erzählen«, sagte sie heftig. »Sie hätte gewusst, was wir tun müssen!«
    »Selbst wenn sie länger gelebt hätte, hätte sie es dir nicht erzählt, Jana«, sagte Erik langsam. »Pertinax hatte recht. Alma wollte nicht dich zur Nachfolgerin, sondern seine Töchter. Es tut mir leid.«
    Jana funkelte ihn zornig an. »Was weißt du denn schon? Eigentlich sollte ich dir nicht mal diese ganze komische Geschichte glauben. Die Drakul und die Agmar sind seit Jahrhunderten verfeindet und es war dein Vater, der befohlen hat, dass meine Mutter umgebracht wird. Hast du das auch gewusst?«
    Erik nickte. Er war noch blasser geworden. »Es tut mir alles so leid, Jana, wirklich. Ich weiß, dass dich das jetzt nicht tröstet, aber Ober ist diese Entscheidung alles andere als leichtgefallen. Ihm blieb einfach nichts anderes übrig… Alma hatte ihn verraten. Sie war zu einer Gefahr für alle Medu geworden.«
    Beide schwiegen bedrückt. Sogar der Wind hatte sich gelegt. Auf einem nahen Zweig stimmte ein Vogel sein Klagelied an.
    »Das glaube ich dir nicht«, sagte Jana schließlich. »Meine Mutter wollte immer nur das Beste für ihren Klan. Genau wie dein Vater alles für seinen Klan getan hätte.«
    »Das stimmt schon. Aber sie hat nicht begriffen, dass es für die Agmar besser gewesen wäre, sich mit den Drakul zu verbünden, statt gegen sie zu kämpfen. Als Hugo mit seiner Geschichte bei ihr auftauchte,

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