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Vision - das Zeichen der Liebenden

Vision - das Zeichen der Liebenden

Titel: Vision - das Zeichen der Liebenden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arena , Javier Pelegrin
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hatte er nur ein Ziel: Er wollte den Weg zur heiligen Höhle wiederfinden. Er wollte das zu Ende bringen, woran unsere Vorfahren gescheitert sind. Und ihm war bewusst, dass nur er es schaffen konnte. Er hatte das Buch, aber um es zu lesen, brauchte er den Stein. Und er brauchte Aranox, das Schwert, um sich gegen die Wächter zu verteidigen, falls diese ihm den Zugang zur Höhle verwehren wollten. Deshalb hat er Ober und Alma alles erzählt. Beide haben sofort versprochen, ihm zu helfen.«
    »Das war ja auch das Beste für alle«, pflichtete Jana ihm ungeduldig bei. »Ich glaube dir nicht, wenn du jetzt behaupten willst, dass meine Mutter die beiden später im Stich gelassen hat.«
    »Alles wäre gut gegangen, wenn Hugo nicht ermordet worden wäre. Weder Alma noch Ober haben herausgefunden, wer dahintersteckte. Sie gaben sich gegenseitig die Schuld an seinem Tod und so kam es zum Streit. Ober wollte die Sache mit der Höhle unbedingt durchziehen, auch ohne Hugo. Aber Alma hatte andere Pläne. Irgendwie hat sie es geschafft, das Buch der Kurilen an sich zu bringen, das Hugo bis dahin gehütet hatte wie seinen Augapfel. Und dann ging der Ehrgeiz mit ihr durch. Sie hatte vor, ganz allein die Kunst der Kurilen zu erlernen. Sie wollte das Buch lesen, um die Zukunft zu beeinflussen! Sie tat so, als wolle sie weiterhin bei der Expedition in die Höhle mitmachen, aber sie verfolgte nun nicht länger Hugos Plan, sondern einen eigenen: Sie wollte die Zukunft so manipulieren, dass ich als Obers Nachfolger der Versuchung erliegen würde, den Fehler meines Vorfahren zu wiederholen. Ich sollte mir in der Höhle die Krone aufsetzen und sterben. Die Drakul hätten die Herrschaft über die Klane verloren und ihr Klan wäre an die Macht gelangt… Sie hatte sich alles so gut überlegt.«
    »Das ist doch völliger Schwachsinn!«, protestierte Jana. »Meine Mutter wollte lieber die Drakul stürzen, als die Wächter für immer zu besiegen? Das ergibt gar keinen Sinn.«
    »Bestimmt dachte sie, wenn die Drakul erst einmal aus dem Weg geräumt wären, könnte sie noch einmal allein in die Höhle gehen und die Essenz der Macht stehlen. Sie hat gedacht, sie könnte alles haben.«
    »Aha? Und woher willst du das alles wissen? Das sind doch nichts weiter als Spekulationen, Vorwände, die dein Vater gefunden hat, um den Mord an meiner Mutter zu rechtfertigen!«
    Erik schüttelte ernst den Kopf. »Das stimmt nicht, Jana. Es gab jemanden, der deine Mutter in unserem Auftrag beschattet hat. Jemanden, dem sie voll und ganz vertraute und der eurer Familie sehr nahestand. Alma hat seine Töchter angehimmelt, sie war fasziniert von ihren Fähigkeiten. So fasziniert, dass sie sogar ihre Nachfolgerinnen in ihnen gesehen hat.«
    »Pertinax?« Jana traute ihren Ohren nicht.
    »Als er herausfand, was Alma vorhatte, ist er zu Tode erschrocken. Er erkannte sofort, was für ein Wahnsinn das war, und hat meinem Vater alles erzählt. Ober sah keinen anderen Weg, als Alma zu töten, um die Gefahr, die den Medu durch sie drohte, zu beseitigen. Den Rest kennst du.«
    »Nein, Erik, den kenne ich nicht. Was ist mit dem Buch passiert, als Hugo und Alma tot waren?«
    »Tja, das Buch… Es war verschollen. Mein Vater hat überall danach gesucht, aber diese Bücher haben ihren eigenen Willen. Er hat es nie gefunden. Er war davon überzeugt, dass das Buch nicht auftauchen würde, solange er an der Spitze des Klans stand. Deshalb hat er mir alles erzählt. Er sagte, ich müsste zu Ende führen, was er begonnen hatte. Er dachte, vor mir würde sich das Buch nicht verstecken. Aber dazu durfte ich nicht seine Fehler wiederholen. Deshalb hat er schon früh dafür gesorgt, dass Alex und ich Freunde wurden, denn ohne die Hilfe eines Kurilen würden wir nie an das Buch kommen, vermutete er. Zugleich hat er immer ein Auge auf die Agmar gehabt. Jahrzehntelang hat er auf die Gelegenheit gewartet, an den Stein zu kommen … Pertinax hat ständig behauptet, seine Töchter besäßen ihn. Aber mein Vater scheint es ihm nicht wirklich geglaubt zu haben.«
    Wieder kam Wind auf, er zerzauste Janas dunkles Haar. Sie war wie betäubt von Eriks Worten. In ihrem Gesicht stand, dass sie ihm glaubte, trotz allem, was das für sie bedeutete.
    »Das war es also, was ich erfahren sollte. Warum war Ober das so wichtig?«, fragte sie leise.
    »Weil wir es noch schaffen können, Jana. Du hast den Stein und ich das Schwert. Wenn wir das Buch finden, können wir tun, was unsere Eltern nicht geschafft

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