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Vision - das Zeichen der Liebenden

Vision - das Zeichen der Liebenden

Titel: Vision - das Zeichen der Liebenden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arena , Javier Pelegrin
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nach wie vor in Gefahr, das solltest du nicht unterschätzen.«
    »Na gut, ich habe deine Warnung gehört«, gab Alex zurück. »Aber das andere ist mir im Moment trotzdem wichtiger. Jetzt, wo ich endlich weiß, dass mein Vater ermordet wurde, kann ich nicht einfach herumsitzen und tun, als ob nichts wäre. Und es geht dabei doch auch um deine Eltern. Wie kann dir das egal sein?«
    »Natürlich ist es mir nicht egal«, antwortete Jana nach einer Weile. »Aber da sind nicht mal David und ich weitergekommen. Nimm’s mir nicht übel, aber du bist nun einmal nur ein ganz gewöhnlicher Mensch und ich glaube nicht, dass ein Mensch mehr herausfinden kann als zwei Agmar.«
    Alex hob den Kopf und sah ihr lange in die Augen. »Ich habe den Mörder gesehen«, sagte er ruhig.
    Zum zweiten Mal in diesem Gespräch war es ihm gelungen, Jana wirklich zu überrumpeln. Selbst ohne Tattoo hätte er das gemerkt.
    »Wie meinst du das?«, fragte sie verwirrt. »Wann hast du ihn gesehen? Und woher willst du wissen, dass er es war?«
    »Er stand direkt neben der Leiche meines Vaters und hat in seinen Taschen gewühlt.«
    Jana wurde immer blasser. »Du warst dabei? Aber warum hast du mir das nicht schon früher erzählt? Und warum hast du es David nicht gesagt?«
    »Ich war nicht dabei, Jana. Aber als ich ohnmächtig wurde, nach unserem Kuss, hatte ich einen Traum. Oder vielmehr eine Art Vision. Ich habe gesehen, wer meinen Vater erschossen hat. Über seinem Gesicht lag ein Schatten, ich weiß also nicht, ob ich ihn wiedererkennen würde. Aber ich habe seine Flügel gesehen. Zwei wunderschöne Flügel mit vielen silbernen Augen darauf. Keine Ahnung, was für ein Wesen das war. Ein Mensch jedenfalls nicht.«
    »Das könnte Ardrach gewesen sein.« In Janas Augen spiegelte sich Angst. »So wird er in den Chroniken beschrieben.«
    »Wer ist das?«
    »Ein alter geflügelter Dämon, ein Wesen aus früheren Zeiten. Es heißt, Drakul, der Urvater von Eriks Klan, hätte ihn zu Hilfe gerufen, um mit dem letzten Wächter fertig zu werden, und so die Medu vor der völligen Ausrottung bewahrt. Aber ich wusste nicht… Ich hätte nicht gedacht, dass er zurückgekommen ist.«
    Alex bewegte den Löffel in der Kaffeetasse, er wirbelte den Zucker vom Boden auf, darauf konzentriert, das Zittern seiner Hand unter Kontrolle zu bekommen. »Glaubst du, jemand hat ihn geschickt?«
    Jana stieß ein leises Lachen aus. »Natürlich hat ihn jemand geschickt. Ardrach ist seit Jahrhunderten an die Drakul gebunden. Sie müssen es gewesen sein.«
    Alex hob den Blick von der Kaffeetasse und sah direkt in Janas kalkweißes Gesicht. »Erik«, sagte er leise.
    »Er war noch sehr jung, als dein Vater starb. Vielleicht weiß er nicht mal, was damals passiert ist. Nein, ich denke, es war sein Vater, Ober. Er ist der Anführer der Drakul und davon überzeugt, das Schicksal hätte ihn dazu auserwählt, den Letzten zu besiegen. So wie es sein Vorfahre getan hat.«
    »Mein Vater ist also angeblich gestorben, weil er mich schützen wollte. Aber warum hat dieses Monster dann statt ihm nicht mich umgebracht? Das wäre doch ganz leicht gewesen, damals war ich noch ein Kind.«
    »Das habe ich dir doch schon erklärt«, erwiderte Jana ungeduldig. »Wenn du damals gestorben wärst, wäre die Macht des Letzten einfach auf einen anderen übergegangen. Es war besser, dich so lange zu beobachten und zu kontrollieren, bis der fünfte Wächter in Erscheinung treten würde.«
    Ein tiefes Schweigen legte sich über sie. Jeder war in seinen Gedanken versunken.
    »Der Dämon hat etwas gesagt.«
    Jana runzelte die Stirn. »Weißt du noch, was es war? Das könnte wichtig sein.«
    Alex zögerte. Jana hatte ihn in den letzten Tagen mehr als einmal angelogen. Er wollte kein unnötiges Risiko eingehen, indem er ihr Informationen lieferte, die auch für ihn gefährlich werden konnten. Andererseits war er auf sie angewiesen, wenn er in dieser Sache weiterkommen wollte. »Es ging um einen Stein«, erklärte er. »Er hat von meinem Vater einen blauen Stein verlangt und gedroht, ihn sonst umzubringen. Aber mein Vater hat sich trotzdem geweigert.«
    Jana war plötzlich wie elektrisiert. Sie sprang auf, stützte die Hände auf den Küchentisch und beugte sich mit funkelnden Augen zu Alex hinüber. »Ein blauer Stein. Klar, das ist es«, murmelte sie gedankenverloren. »Endlich passen alle Puzzleteile zusammen.«
    »Du weißt, was für einen Stein er gemeint hat?«, fragte Alex verwundert.
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