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Vision - das Zeichen der Liebenden

Vision - das Zeichen der Liebenden

Titel: Vision - das Zeichen der Liebenden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arena , Javier Pelegrin
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Gegenzauber? Kann man das Tattoo nicht wieder irgendwie entfernen?«
    Jana sah ihn einfach nur an. Auch sie schien völlig außerstande, sich der Situation zu entziehen. »Vielleicht wissen die Drakul einen Ausweg«, erklärte sie schließlich zögernd. »Ihre Magie ist viel älter als unsere.«
    »Erik muss uns helfen.« Alex hob die Hand, als wollte er Jana über die Haare streichen, hielt im letzten Moment jedoch in der Luft inne. »Ich sage ihm einfach, wenn er mir nicht hilft, sterbe ich. Wenn er mir beweisen will, dass er mein Freund ist, ist das die perfekte Gelegenheit.«
    »Er wird dir nicht helfen, Alex«, flüsterte Jana mit matter Stimme. »Wenn du eure Freundschaft auf die Probe stellen willst, bitte ihn um irgendwas anderes. Wir gehen seit Jahren in dieselbe Klasse. Ich bin nicht blind, ich habe gemerkt, wie er mich ansieht. Vielleicht gesteht er es sich nicht mal selbst ein, aber er ist verrückt nach mir. Er weiß, dass unsere Klane verfeindet sind und wir deshalb nie ein Paar werden können. Trotzdem macht ihn der Gedanke, dass ich ihm nie gehören werde, wahnsinnig vor Zorn. Das lese ich in seinen Augen, in seiner Stimme, in allem, was er sagt und tut, um mir zu beweisen, dass er mich hasst. Hast du das wirklich noch nicht gemerkt?«
    Bei Janas Worten war Alex ein Stück zurückgewichen. »Wenn er uns nicht helfen will, reden wir mit Ober. Wir geben ihm dafür den Stein oder was er sonst haben will.«
    Janas Miene verhärtete sich. »Ohne mich. Ich lasse mich auf keinen Deal mit Ober ein. Er würde nur versuchen, uns reinzulegen. Und wahrscheinlich würde es ihm gelingen.«
    Ihr Lächeln war erloschen. Alex spürte, wie es in seinem Inneren allmählich immer kälter wurde, je länger er ihr zuhörte. »Du hast klare Prioritäten«, sagte er langsam. »Und ich gehöre nicht dazu, stimmt’s?«
    Sie holte tief Luft. »So würde ich das nicht sagen. Aber ich habe meinem Klan gegenüber bestimmte Pflichten und es steht viel Wichtigeres auf dem Spiel als das, was wir beide fühlen oder wollen. Ich werde jedenfalls nicht das Vermächtnis meiner Mutter verraten, nur für ein bisschen Spaß. Es ist gut, wenn du das früh genug weißt.«
    »Das wäre es für dich? Nur ein bisschen Spaß?«
    Jana biss sich auf die Unterlippe. Ihre Augen blitzten. »Und wenn es so ist? Stört dich das?«
    Alex starrte sie einige Sekunden stumm an. »Lass die Spielchen, Jana«, sagte er schließlich leise. »Damit erreichst du nichts. Meine Gefühle für dich sind eindeutig, und wenn du damit nicht umgehen kannst, ist das nicht mein Problem. Wenn du mir nicht helfen willst, das kleine Andenken deines Bruders loszuwerden, schaffe ich das auch alleine. Und wenn ich es hinter mir habe und du wieder mal ein bisschen Spaß haben willst, bitte – ich bin dabei. Und wenn du mehr willst als das – auch das kannst du haben. Ich habe es dir schon mal gesagt: Du allein entscheidest, was mit uns beiden wird.«
    Janas harte, konzentrierte Miene verriet, dass sie hin- und hergerissen war. »Vielleicht gibt es noch andere Möglichkeiten«, sagte sie plötzlich.
    Sie schien auf eine Reaktion von Alex zu warten, doch er sah sie nur fragend an. »Vorhin hast du mich gebeten, dir meine Magie vorzuführen. Na gut, dann soll es so sein. Vielleicht kann ich dich damit ja davon überzeugen, dass wir nicht auf Ober angewiesen sind, um… um das Tattoo zu überlisten. Es ist nicht ausgeschlossen, dass wir uns nahe sein können.«
    Alex spürte, wie eine leise Hoffnung in ihm aufstieg. »Du meinst, dass…«
    »Warte erst mal ab«, fiel Jana ihm ins Wort. »Ich brauche irgendwas, das dir gehört und das du vor Kurzem in der Hand hattest. Aber nicht so nebenbei, sondern etwas, auf das du dich voll und ganz konzentriert hast, wenigstens kurz.«
    Alex hatte eine Idee. »Geht auch ein Buch?«
    Jana lächelte. »Na klar, wenn du gerade erst darin gelesen hast.«
    »Ich bin gleich wieder da.« Alex stürzte aus der Küche. Jana blieb, verwirrt und nachdenklich an die Fliesen gelehnt, zurück.
    Gleich darauf war er wieder da, den alten Band mit dem goldenen Segelschiff in der Hand, den Laura ihm ins Krankenhaus mitgebracht hatte.
    Jana betrachtete das Buch neugierig. »Wir haben eins zu Hause, das ganz ähnlich aussieht. Es hat auch dieses Segelschiff auf dem Einband…«
    »Ich weiß.« Alex reichte ihr das Buch und sah zu, wie sie darin blätterte. »Ich habe es in eurer Bibliothek gesehen und mich erinnert, dass mein Vater auch so eins hat. Zu Hause habe

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