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Vision - das Zeichen der Liebenden

Vision - das Zeichen der Liebenden

Titel: Vision - das Zeichen der Liebenden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arena , Javier Pelegrin
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noch gar nicht angefangen und werden schon beleidigt.« Entrüstet wandte er sich an seine Schwester. »Willst du dir das etwa gefallen lassen?«
    Anstatt ihrem Bruder zu antworten, sah Jana Erik an. »Bleibt mir denn etwas anderes übrig?«, fragte sie lächelnd, den Blick noch immer unverwandt auf Erik gerichtet. »Die Drakul haben mehr zu sagen als wir und sie sind heute unsere Gastgeber. Was erwartest du von mir? Dass ich sie in dieser Situation um einen Gefallen bitte?«
    Sie hatte nicht besonders laut gesprochen, gerade laut genug, dass Erik sie an der Theke hören konnte. Zu Alex’ Überraschung war sein Freund bei ihren Worten blass geworden, seine Pupillen flackerten seltsam.
    »Nimm’s uns nicht übel, David«, erwiderte er, Janas starren Blick erwidernd. »Als Gastgeber können wir die Krypten nicht ohne einen Ghul öffnen, das wäre zu riskant. Sie sehen nun mal mehr als wir. Außerdem solltest du nicht vergessen, dass Garo bei seinen Leuten ein Prinz ist.«
    Alex blickte noch einmal zu dem Ghul hinüber, in dessen goldenen Augen nicht das geringste Verständnis für den Streit lag, den seine Anwesenheit in der Krypta ausgelöst hatte.
    David hingegen wirkte noch gereizter und Pertinax’ herablassendes Kichern als Reaktion auf Eriks Erklärung tat ein Übriges. »Das war die Idee deines Vaters, oder?«, fragte David aufgebracht, während er auf die Theke zuging und sich vor Erik aufbaute. »Ihm ist jeder Vorwand recht, um uns zu demütigen. Warum unterschlägst du bei deinem Geschwafel die wichtigste Information? Erklär deinem Freund doch mal, was Garo und seine Leute uns angetan haben! Alex ist bestimmt begeistert von der Geschichte.«
    Erik wich ein Stück vor David zurück. Anstatt auf dessen Provokation einzugehen, drehte er sich zu Alex um. »Garo hat viele Jahre lang dem Klan der Varulf gedient, der den Agmar seit Jahrhunderten die Herrschaft über diese Stadt streitig macht«, erklärte er. »Die Varulf sind ein jüngerer Klan als die Agmar und nicht besonders mächtig. Doch nach Almas Tod haben sie ziemlich an Einfluss gewonnen. Seit Jahren hetzen sie nun schon ihre Ghuls auf die Agmar und haben viele von ihnen getötet.«
    »Wenn die Agmar wieder von einer großen Zauberin angeführt werden, werden die Varulf ihre gerechte Strafe erhalten«, warf Pertinax mit angestrengter Stimme ein. »Es ist ein Jammer, dass wir solange die Hände in den Schoß legen müssen.«
    »Aber inzwischen«, Erik hob die Stimme, um Pertinax zu übertönen, »gehört Garo nicht mehr den Varulf, sondern uns. In Zukunft wird er die Agmar in Ruhe lassen. Damit ist die Sache erledigt.«
    »Du hast ihn mitgebracht, um uns zu provozieren«, beharrte David. »Du bist ein…«
    »Schluss jetzt, David«, schaltete sich Jana entschlossen ein. »Wir haben Wichtigeres zu besprechen. Soll unser Gastgeber denken, wir hätten Angst vor einem Ghul? Almas Kinder haben vor nichts Angst.«
    »Das weiß ich.« Eriks Lächeln ließ sich nicht deuten. »Sonst wärt ihr nicht hier.«
    Noch immer sah Jana ihm in die Augen, ohne eine Miene zu verziehen. Schließlich war es Erik, der ihrem Blick auswich.
    »Bevor ich euch zu meinem Vater führe, muss ich kurz allein mit Alex reden.« Es klang fast entschuldigend. »Es wird nicht lange dauern. Alex, kommst du mit?«
    Ohne eine Antwort abzuwarten, steuerte Erik auf das Ende des Raums zu. Hier öffnete er eine Tür, die sich kaum von der schwarzen Wand abhob.
    Alex trat als Erster durch die schmale Türöffnung. Er fand sich in einer Art Lagerraum wieder, der bis an den Rand gefüllt war mit Bierfässern aus Metall sowie Getränkekästen voller Dosen und Flaschen.
    »Hier sind wir ungestört.« Erik zog die Tür hinter sich zu. »Man sieht es ihm vielleicht nicht an, aber dieser Raum ist Drakul–Terrain. Er ist völlig isoliert von der Krypta. Keiner von denen da draußen kann uns hier hören, trotz all ihrer magischen Fähigkeiten. Wie findest du sie?«
    »Wen? Den Alten und seine Töchter? Gruselig… als kämen sie direkt aus einem Horrorfilm oder einer schlechten Komödie, keine Ahnung.«
    »Pertinax’ Töchter wirken zwar lächerlich, sie sind aber ziemlich gefährlich«, sagte Erik nachdenklich. »In den letzten Jahren haben sie immer wieder bewiesen, dass ihre Macht ziemlich beeindruckend ist. Der Alte kommt ständig mit ihren Visionen bei uns an, um zu beweisen, dass sie die Führung der Agmar übernehmen sollten.«
    »Das weiß ich schon von David«, unterbrach Alex ihn. »Er hat auch

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