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Vision - das Zeichen der Liebenden

Vision - das Zeichen der Liebenden

Titel: Vision - das Zeichen der Liebenden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arena , Javier Pelegrin
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Sie sahen sich von Weitem und gingen aufeinander zu, ohne sich groß zu beeilen. David hatte offenbar nicht das Bedürfnis, sich für seine Unpünktlichkeit zu entschuldigen. Als er vor Alex stand, begrüßte er ihn mit einem freundlichen Lächeln.
    »Wollen wir uns setzen oder magst du lieber ein bisschen laufen?«, fragte er.
    Alex überlegte kurz. Der Park war um diese Zeit fast leer und er hatte irgendwie Lust, unter den herbstlich bunten Laubbäumen spazieren zu gehen.
    »Lass uns ein Stück laufen. Hier lang, am Ende gibt’s einen kleinen Platz, den ich sehr mag.«
    Sie gingen nebeneinanderher. David war ein bisschen kleiner als Alex, in seinem grauen Wollmantel wirkte er sehr schmal und elegant. Er sieht aus wie ein Student Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts, der über den Campus von Oxford läuft, dachte Alex.
    David schien kein bisschen neugierig, den Grund für das Treffen zu erfahren.
    »Erzähl mir was über das Tattoo«, brach Alex schließlich das Schweigen. »Am besten alles, was du weißt.«
    David schien aus allen Wolken zu fallen und blieb stehen. »Du kommst gleich zur Sache, was? Was willst du denn hören?«
    Alex schnalzte ungeduldig mit der Zunge.
    »Komm schon, David, keine Spielchen. Du hast mir ein Tattoo gemacht, und wenn ich jetzt deine Schwester berühren will, fühlt es sich an, als würde mir jemand einen Stromschlag verpassen. Ist das jetzt Magie oder nicht? Ehrlich gesagt, finde ich die Vorstellung mittlerweile gar nicht mehr so absurd. Vor allem, nachdem Jana mir gestern unbedingt einreden wollte, das mit der Magie sei ein Hirngespinst von mir.«
    David lachte leise.
    »Ich sehe schon, du lernst sie allmählich kennen«, sagte er und setzte sich wieder in Bewegung. »Nimm es ihr nicht übel, Alex. Wahrscheinlich versucht sie, dich zu schützen, nur eben auf ihre Weise. Und sie ist eine begnadete Lügnerin… Es wundert mich, dass du das bisher noch nicht gemerkt hast.«
    »Ich weiß nicht, ob sie gelogen hat oder nicht.« Alex ahnte, dass er zu viel gesagt hatte. »Ich weiß nur, dass du mich reingelegt hast, um mir das Tattoo zu machen – indem du mir gesagt hast, Jana wäre einverstanden.«
    David nickte, ohne den Schritt zu verlangsamen.
    »Stimmt, ich hab dich angelogen.« Er wich Alex’ Blick aus. »Aber ich hatte gute Gründe dafür.«
    »Ach ja? Was denn für welche?«
    David überlegte, die Augen auf den Sand vor ihnen geheftet. Aus den Augenwinkeln sah er Alex an.
    »Ich musste dich dazu bringen, uns zu vertrauen«, sagte er leise.
    Alex lachte ungläubig auf. »Euch zu vertrauen«, wiederholte er kopfschüttelnd. »Du hast mich angelogen, damit ich euch vertraue. Komische Strategie, findest du nicht?«
    David nickte.
    »Ich musste dir beweisen, dass wir nicht verrückt sind, dass unsere Tattoos wirklich magisch sind. Und ich wusste, du würdest mir erst glauben, wenn du es selbst erlebst.«
    »Tja, zumindest das ist dir ziemlich gut gelungen. Ich bin eigentlich der Letzte, der an übersinnliche Kräfte oder so glaubt. Aber das mit dem Tattoo… Ich hätte wirklich nicht gedacht, dass man so was spüren kann.«
    David drehte sich zu ihm um. Er wirkte aufgeregt. »Dann hast du es gespürt? Was genau?«, fragte er gespannt. »Los, sag schon.«
    Alex wusste immer weniger, was er von Janas Bruder halten sollte. »Spinnst du jetzt? Warum interessiert es dich so sehr, was ich spüre? Ihr habt doch angeblich jede Menge Kunden, frag doch die!«
    Davids Augen bekamen einen flehenden Ausdruck, der so gar nicht zu seinem zynischen Grinsen passte.
    »Alex, bitte. Du könntest ruhig ein bisschen mehr mithelfen. Ich habe dir das Tattoo nicht einfach so gemacht. Ich hatte meine Gründe, und wenn du mir Zeit gibst, erkläre ich sie dir. Aber vorher muss ich wissen, ob es funktioniert.«
    Alex schwieg.
    »Zuerst habe ich alles mit einer Intensität wahrgenommen, die richtig wehgetan hat«, erklärte er schließlich. »Die Geräusche, die Farben, die Gerüche. Es war, als ob sich die Welt plötzlich verändert hätte, als ob sie schärfer geworden wäre. Dann hat dieser Effekt langsam nachgelassen. Oder ich habe gelernt, besser damit umzugehen, keine Ahnung. Wenn ich mich konzentriere, kann ich noch immer alles so intensiv wahrnehmen wie gestern. Aber nur wenn ich mich konzentriere.«
    David hatte die Stirn in Falten gelegt, sein Blick war hellwach. Im Freien wirkte er noch blasser als in seinem Tattoo-Studio.
    »Und bei Jana?«, fragte er. »Wie war es, als du sie angefasst hast?«
    »Die

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