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Visionen Der Nacht: Der Geheime Bund

Visionen Der Nacht: Der Geheime Bund

Titel: Visionen Der Nacht: Der Geheime Bund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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und stürmte ins Gästezimmer.
    Lydia war nur als schwache Kontur unter den Laken und Decken zu erkennen. Kait drehte sie um und packte sie an der Kehle.
    Lydia quiekte wie eine kleine Maus. Ihre Augen waren angstvoll geweitet. In der Dunkelheit wirkte sie leichenblass.
    »Du ekelhafte kleine Spionin, du heimtückischer Spitzel«, zischte Kait. Sie sprach leise, damit sie Annas
Eltern nicht aufweckte, schüttelte Lydia aber mit aller Kraft.
    Lydia versuchte, etwas zu sagen. Kaitlyn meinte zu hören: »Was redest du da überhaupt?«
    »Das will ich dir gern erklären«, sagte sie und betonte jedes Wort, während sie Lydia weiter an der Gurgel schüttelte. Lydia packte sie mit beiden Händen an den Handgelenken, war aber zu schwach, um echten Widerstand zu leisten. »Du arbeitest für Mr. Zetes, du kleiner Wurm. «
    Lydia quietschte schwach und schüttelte den Kopf.
    »Tust du doch! Ich weiß es. Ich habe übersinnliche Kräfte, weißt du?«
    Plötzlich spürte Kaitlyn hinter sich eine Bewegung. Es waren die anderen vier, die in der Tür standen. Kaitlyns Gefühle waren so stark gewesen, dass sie sie sogar im Schlaf erreicht hatten.
    »He! Was machst du da?«, rief Lewis bestürzt.
    »Kait«, fragte Rob, »was ist denn los? Du hast uns alle aufgeweckt …«
    Kaitlyn drehte sich nicht einmal um. »Sie ist eine Spionin!«
    »Was?« Rob, der in seinem zu großen Schlafanzug einfach umwerfend aussah, lief zu Kaitlyn ans Bett, und als er sah, dass sie Lydias Kehle umfasste, wollte er sie von Lydia wegreißen. Lewis kam ihm zu Hilfe.
    »Hört auf, sie ist eine Spionin. Oder stimmt das
etwa nicht?« Kaitlyn wollte Lydias Kopf gegen das Kopfende des Bettes knallen, hatte aber nicht mehr die Bewegungsfreiheit.
    »He!«
    »Kait, beruhige dich doch… «
    »Gib es zu! «, rief Kait, die sich gegen Rob zur Wehr setzte und versuchte, Lydia zu packen. »Gib es endlich zu!«
    Als Rob seine Arme um Kait legte, um sie vom Bett wegzuziehen, nickte Lydia plötzlich.
    Kaitlyn entspannte sich. »Ich habe ein Bild gemalt, auf dem zu sehen ist, dass sie für Mr. Zetes arbeitet«, sagte sie zu Rob. »Erzähl es ihnen! «, forderte sie Lydia auf.
    Lydia hustete und rang nach Luft. »Ich bin eine Spionin«, keuchte sie schließlich.
    Rob ließ frustriert die Arme hängen. Lewis war so fassungslos, dass es schon wieder komisch aussah. »Was?«
    Von Gabriel kam eine Woge der Feindseligkeit. Bilder, in denen Lydia in kleine Stücke zerteilt und den Fischen zum Fraß vorgeworfen wurde. Kaitlyn erschrak und merkte plötzlich, dass ihre Hände wund waren.
    Anna und Gabriel traten nun ebenfalls ans Bett. Anna wirkte wie immer gefasst, doch Lewis sah verletzt aus. Er fühlte sich betrogen. Rob verschränkte die Arme vor der Brust.

    »Na gut«, sagte er zu Lydia, »dann mal raus damit.«
    Lydia setzte sich auf. In ihrem weißen Nachthemd wirkte sie klein und geisterhaft. Sie sah die fünf Gestalten, die bedrohlich an ihrem Bett standen, eine nach der anderen an.
    »Ich bin eine Spionin«, begann sie. »Aber ich arbeite nicht für Mr. Zetes.«
    »Ach, hör schon auf«, sagt Kaitlyn, und Gabriel fügte sarkastisch hinzu: »Natürlich nicht.«
    »Wirklich nicht. Ich arbeite nicht für ihn. Ich bin seine Tochter. «
    Kaitlyn fiel die Kinnlade herunter. Unglaublich, aber … Moment mal. Joyce hatte erwähnt, dass Mr. Zetes eine Tochter hatte.
    Sie sagte, seine Tochter sei mit Marisol befreundet, stimmte Rob ihr zu.
    Jetzt fiel es Kaitlyn wieder ein. Damals hatte sie gedacht, Mr. Zetes’ Tochter müsse doch viel älter sein, älter als Marisol jedenfalls.
    »Wie alt bist du?«, fragte sie Lydia misstrauisch.
    »Letzten Monat bin ich achtzehn geworden. Wenn ihr mir nicht glaubt: Mein Führerschein ist in der Handtasche. «
    Gabriel hob eine schwarze Chanel-Handtasche vom Boden auf und leerte sie auf dem Bett aus. Er ignorierte Lydias Protest und fischte eine Geldbörse aus dem Haufen.

    »Lydia Zetes«, las er und zeigte den anderen den Führerschein.
    »Wie bist du hierhergekommen?«, wollte Rob wissen.
    Lydia blinzelte und schluckte schwer. Entweder war sie den Tränen nahe, oder sie war eine hervorragende Schauspielerin. »Mit dem Flugzeug.«
    »Dem Astralflugzeug?« fragte Gabriel. Er kochte vor Wut.
    »Mit einem Passagierflugzeug«, sagte Lydia. »Mein Vater hat mich geschickt. Das Auto habe ich von einem seiner Freunde bekommen, der im Vorstand von Boeing sitzt. Mein Vater hat mich angerufen und mir gesagt, wo ihr seid …«
    »… was er wusste, weil

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