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Visionen Der Nacht: Der Geheime Bund

Visionen Der Nacht: Der Geheime Bund

Titel: Visionen Der Nacht: Der Geheime Bund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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ausgestreckten Armen.
    »Oh, das ist ein Inuksuk«, sagte Mrs. Whiteraven.
    Kaitlyn sah sie entgeistert an. »Sie kennen das?«
    Annas Mutter nahm das Blatt in die Hand und musterte es genau. »Ja, ich bin mir sicher, das ist ein Inuksuk. Die Inuit haben so etwas gebaut, als eine Art Zeichen dafür, dass ein Ort freundlich war oder dass Besucher willkommen waren …«
    »Die Inuit?«, unterbrach Anna sie keuchend. »Du meinst, wir müssen bis nach Alaska?«
    Ihre Mutter machte eine beschwichtigende Geste mit der Hand. »Ich bin mir sicher, ich habe auch schon weiter südlich welche gesehen.« Auf ihrer Stirn standen tiefe Falten. »Jetzt weiß ich es! Das war auf Vancouver Island. Wir sind mal dort gewesen, als du fünf oder sechs Jahre alt warst. Ja, ich bin mir sicher, dass wir dort welche gesehen haben. «
    Jetzt redeten alle durcheinander.
    »Vancouver Island – das ist in Kanada … «, sagte Rob.

    »Ja, aber es ist nicht mehr weit. Es geht eine Fähre hin«, erklärte Anna. »Kein Wunder, dass mir der Ort bekannt vorkam …«
    »Ich bin noch nie in Kanada gewesen«, warf Lewis ein.
    »Aber wissen Sie denn noch, wo das genau war?«, fragte Kaitlyn Mrs. Whiteraven.
    »Nein, meine Liebe, ich fürchte nicht. Es ist so lange her.« Annas Mutter biss sich auf die Lippen und sah stirnrunzelnd das Bild an. Dann seufzte sie und schüttelte den Kopf.
    »Das macht nichts«, sagte Rob. Seine Augen leuchteten vor Aufregung. »Zumindest wissen wir jetzt, wo in etwa wir hinmüssen. Und auf der Insel weiß bestimmt jemand, wo die Skulpturen zu finden sind. Wir müssen uns nur durchfragen.«
    Annas Mutter legte das Blatt auf den Tisch. »Jetzt aber mal langsam«, sagte sie. Sie und ihr Mann tauschten einen Blick aus.
    Kaitlyn blickte von einem zum anderen. Plötzlich sank ihr Mut.
    Mrs. Whiteraven sah die vier der Reihe nach an. »Ihr seid wirklich sehr tapfer gewesen und habt euch zu helfen gewusst«, sagte sie. »Aber die Idee mit dem weißen Haus, die ist wirklich unrealistisch. Wir haben es hier nicht mit einem Problem zu tun, das Kinder lösen können.«

    »Nein«, sagte Mr. Whiteraven. Er hatte die Akten durchgesehen, die Rob mitgebracht hatte. »Das ist ein Problem, das die Behörden klären müssen. Die Beweise hier dürften ausreichen, um Mr. Zetes ziemlich lange einzusperren.«
    »Aber ihr begreift nicht, wie mächtig er ist«, sagte Anna. »Er hat einflussreiche Freunde. Und Marisols Bruder hat gesagt, dass man Magie nur mit Magie bekämpfen kann …«
    »Ich glaube nicht, dass Marisols Bruder ein Experte auf diesem Gebiet ist«, sagte ihre Mutter säuerlich. »Ihr hättet gleich zu euren Eltern gehen sollen. Das bringt mich auf einen Gedanken: Ihr müsst sie anrufen. Jetzt. Alle.«
    »Wir wollen sie aber nicht beunruhigen. Und wenn Mr. Zetes die Anrufe abhört, dann weiß er, wo wir sind«, widersprach Kaitlyn.
    »Wenn er es nicht schon jetzt weiß«, sagte Anna leise.
    »Aber …« Mrs. Whiteraven seufzte und wechselte wieder einen Blick mit ihrem Ehemann. »Na gut. Ich rufe sie morgen früh an. Ich muss ihnen ja nicht genau sagen, wo ihr seid, bevor wir das alles geklärt haben. «
    »Geklärt? Wie denn, Madam?«, fragte Rob. Seine Augen hatten sich verdüstert.
    »Wir sprechen nicht mit der Polizei darüber, sondern
mit den Ältesten«, sagte Annas Mutter entschieden. »Das ist der richtige Weg.«
    Anna öffnete den Mund und schloss ihn dann wieder. Es hat keinen Zweck, sagte sie hilflos.
    Nein, sagte Rob.
    Junge, Junge, sagte Lewis, ich glaube, wir müssten erleichtert sein, aber …
    Kaitlyn wusste, was er meinte. Erwachsene wussten Bescheid, übernahmen die Verantwortung, kümmerten sich. Die Behörden würden davon erfahren. Die fünf brauchten sich keine Sorgen mehr zu machen. Sie hätten glücklich sein müssen.
    Warum also hatten sie so ein ungutes Gefühl?
    Zwei Gedanken schossen ihnen durch den Kopf. Der eine war: Jetzt sind wir so weit gekommen.
    Und der andere: Die Erwachsenen kennen Mr. Z nicht.
    »Jetzt müssen wir mal sehen, wo ihr alle schlafen könnt«, sagte Annas Mutter geschäftig. »Ihr beiden Jungs nehmt das Zimmer der Zwillinge, und euren Freund Gabriel legen wir auf die Couch. Anna kann ihr Zimmer mit dir teilen, Kait, und Lydia bekommt das Gästezimmer.«
    »Lydia schläft nicht hier«, platzte Kaitlyn heraus, ohne darüber nachzudenken, wie unhöflich das klang. »Sie gehört nicht zu uns. Sie hat uns nur hergebracht. «
    Mrs. Whiteraven wirkte überrascht. »Na, jedenfalls
kann man

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