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Visionen Der Nacht: Der Tödliche Bann

Visionen Der Nacht: Der Tödliche Bann

Titel: Visionen Der Nacht: Der Tödliche Bann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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sich gedrückt hätte wie bei einem langsamen Tanz, doch er kam immer wieder dicht an sie heran und drängte sie zurück. Wäre sie ihm nicht ausgewichen, hätte er sie mit seinen wirbelnden Armen und kreisenden Hüften berührt.
    Sie sah Frost und Gabriel zusammen tanzen. Frost passte gut in die Umgebung. Sie trug ein silbernes Baby-Doll-Kleid und farblich passende Stiefeletten. Beim Tanzen rieb sie sich ständig an Gabriel.
    Na, zumindest hatte sie mehr an als die Frau im Negligé oder der Mann, der abgesehen von orangener Farbe offenbar überhaupt nichts auf der Haut hatte.
    »Hey, Baby! Pass auf!«
    Schakal Mac war ihr wieder näher gerückt, Kaitlyn hatte einen Schritt zurück gemacht und war mit einer Frau mit neonfarbener Science-Fiction-Brille zusammengestoßen.

    »’tschuldigung«, murmelte sie, bei dem Lärm der Musik unhörbar.
    Sie wich zurück, bis sie ganz am Rand der Tanzfläche war. Als sie über ein Kabel stolperte, merkte sie, dass sie nicht mehr weiter zurückgehen konnte.
    »Ich glaube, ich hole mir etwas zu trinken. Magst du auch was?«
    Es war seltsam, dass ihre Stimme so gelassen klang. Denn plötzlich hatte sie eine Riesenangst.
    Sie waren in einer kleinen Nische neben der Tanzfläche gelandet. Von der Tanzfläche konnte man sie nicht sehen, und ganz sicher konnte niemand sie hören. Es war verraucht, dunkel und feucht, und Kait hatte das Gefühl, als säße sie in der Falle.
    »Ja, ich habe Durst«, sagte Schakal Mac, verstellte ihr aber den Weg. Seine Augen leuchteten in der Dunkelheit. Er stützte sich mit einer Hand hinter ihr an der Wand ab, und Kaitlyn stieg der Geruch seines Schweißes in die Nase.
    Gefahr.
    In ihrem Kopf blinkte eine rote Warnleuchte, kreischte eine Sirene. Sie spürte seinen Geist, chaotisch, vermüllt und widerlich wie sein Zimmer. Widerlich wie der rothaarige Mann.
    »Ich bin durstig, weißt du, aber trinken will ich eigentlich nichts. Gabriel hat mir erzählt, wie du dich um ihn gekümmert hast.«

    Also nicht wie der Rothaarige. Schakal Mac hatte andere Vorlieben. Er wollte ihr nicht körperlich wehtun, sondern ihr den Geist aussaugen.
    Du Bastard, dachte Kaitlyn mit weiß glühendem Zorn, doch sie meinte nicht Schakal Mac. Ihr Hass galt Gabriel.
    Er hatte diesem … Tier erzählt, wie Kaitlyn ihm geholfen hatte. Die intimsten Augenblicke verraten, die sie jemals mit einem anderen geteilt hatte. Kaitlyn war es, als hätte er ihr Gewalt angetan, als hätte er ihr vor aller Welt die Kleider vom Leib gerissen.
    »Was hat Gabriel dir denn noch so erzählt?«, fragte sie in einem Ton, der hart, distanziert und unerschrocken klang.
    Schakal Mac war überrascht. Er drehte abrupt den Kopf wie ein Affe, und leckte sich dann mit der schwarzen Zunge die Lippen.
    »Er hat gesagt, dass du dauernd hinter ihm her warst. Du magst das wohl, hä?« Er ließ den Arm auf Schulterhöhe sinken und engte sie immer weiter ein. »Also, machst du nun mit, oder was?«
    Kaitlyn gab sich noch nicht geschlagen. »Du bist doch gar kein Telepath. Ich weiß nicht, was du …«
    »Wer sagt denn, dass man Telepath sein muss?« Mac lachte. »Hier geht es um Energie, Süße. Wir brauchen alle Energie. Jeder, der ein Freund des Kristalls ist, braucht Energie.«

    Der Kristall. Natürlich. So hielt Mr Zetes sie bei der Stange. Er hatte sie alle in Vampire verwandelt, so wie Gabriel. Und der Kristall gab ihnen, was sie brauchten, versorgte sie mit Energie – es sei denn, man war wie Schakal Mac veranlagt und holte sich hier und da ein kleines Extra.
    Er will mir Angst machen, dachte Kait. Ihm gefällt das, und am besten gefällt es ihm, wenn ich mich wehre und schreie. Das gibt ihm einen zusätzlichen Kick.
    Ich hasse dich, Gabriel. Ich hasse dich.
    Doch ihr Hass hielt sie nicht davon ab, Mac weiter abzulenken.
    »Und glaubst du, dass Gabriel damit einverstanden ist, wenn du mit mir rummachst?«, fragte sie. »Es hat ihm gar nicht gefallen, was du mit seinem Zimmer angestellt hast.«
    Ein fast verletzter Ausdruck trat in Macs Augen.
    »Gabriels Mädchen würde ich nie anrühren«, sagte er. »Aber das ist ja jetzt Frost. Er hat mir doch selber gesagt, dass ich mich an dich ranmachen darf.«
    Seine Zähne blitzten in der Dunkelheit auf.
    Einen Augenblick war Kait wie betäubt. Gabriel hatte sie Schakal Mac vorgeworfen wie einem Hund einen Knochen. Das war mehr, als sie aushalten konnte.
    Doch dann setzte ihr Überlebensinstinkt ein. Ihr wurde klar, dass sie noch mehr würde einstecken müssen, wenn

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