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Visite bei Vollmond

Visite bei Vollmond

Titel: Visite bei Vollmond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassie Alexander
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Werwolf?«
    Â»War.« Lucas tauchte einen
Finger in das Blut und hob ihn dann an die Nase. »Aber ich kann kein Rudel an
ihm riechen, was sehr merkwürdig ist.«
    Dren hatte etwas Ähnliches über
die Frauen gesagt, die hinter mir her gewesen waren. Lucas wischte seinen
Finger an der Hose ab. »Das wäre sein erster Vollmond gewesen, wenn er ihn noch
erlebt hätte.« Er stand schwungvoll auf und streckte mir seine blutverschmierte
Hand entgegen. »Dieser Überfall ist noch nicht lange her. Wenn Sie früher vom
Essen zurückgekommen oder gar nicht erst ausgegangen wären …« Er musste den
Gedanken nicht zu Ende führen.
    Ich sah mich in der Küche um.
Sie war völlig hinüber, und zwar nicht nur durch Kampfspuren: Die Regalbretter
waren leer gefegt worden, und in einem weißen Staubhügel lag eine aufgeplatzte
Mehltüte, aus der immer noch weißes Pulver rieselte. Lucas folgte meinem Blick.
    Â»Aber es ging ihm nicht nur
darum, Sie zu erwischen. Immerhin konnten Sie sich ja schwer im Küchenschrank
verstecken.« Er drehte sich zu mir um. »Was haben Sie hier versteckt?«
    Â»Gar nichts.« Das stimmte
sogar. Ich besaß nichts Stehlenswertes außer Annas Dolch, und den hatte ich in
meinem Spind in der Arbeit versteckt.
    In diesem Moment kam ein
flehendes Maunzen aus meinem Schlafzimmer, und ich rannte los.

Kapitel 36
    Â 
    Â»Minnie?«
    Wieder ein trauriges
Maunzen, diesmal hinter der Kommode. Ich hockte mich davor auf den Boden.
Jemand hatte sie von der Wand geschoben, um dahinterzuschauen, als er das
Zimmer durchwühlt hatte. Minnie hatte sich in den Spalt gezwängt und hockte nun
unglücklich in ihrem Versteck.
    Â»Oh, Minnie …« Wenn ihr
irgendetwas passiert war, dann war’s das. Dann war ich mit all dem fertig.
    Lucas war mir gefolgt, stand
nun in der Zimmertür und stieß einen Pfiff aus, als er das Chaos sah. Sämtliche
Schubladen waren aus der Kommode gerissen worden, meine Unterwäsche war überall
verstreut. Ich ging davon aus, dass ich das dem Werwolf zu verdanken hatte,
während Veronica wohl nur die Tür vom Kleiderschrank abgerissen hatte, als sie
aufgewacht war. Ich packte Minnie am Nackenfell, zog sie aus dem Versteck und
nahm sie auf den Arm.
    Lucas holte sein Handy aus der
Tasche. »Sie sollten ein paar Sachen packen. Ich rufe jetzt eine Putzkolonne.«
    Â»Eine Putzkolonne wird da wohl
nicht viel bringen.« Ich drückte Minnie fest an mich.
    Â»Ich meine die Putzkolonne
meines Rudels, die verstehen ihr Handwerk. Ich gehe schon mal ins Wohnzimmer
und messe den Teppich aus.«
    Eigentlich hätte ich ihn mit
Fragen löchern müssen wie »Wo gehen wir hin?« oder »Wie lange wird es dauern?«.
Doch stattdessen tappte ich völlig geschockt durch mein Schlafzimmer. Meine
Matratze war zur Seite geschoben und aufgeschlitzt worden, sodass die Füllung
hervorquoll wie das Unterhautfett aus einer Wunde.
    Das Holzkästchen, in dem Annas
Dolch gelegen hatte, lag zerschmettert auf dem Boden. Die Waffe befand sich
aber zum Glück immer noch im Krankenhaus. Der Werwolf konnte eigentlich nur
danach gesucht haben – schließlich war es Vampireigentum. So viel zu Lucas’
Versicherungen, Werwölfe und Vampire hätten nichts miteinander zu tun.
    Fast wäre ich über Ashers
Silberarmreif gestolpert. Ich hob ihn auf, legte ihn an und wandte mich dem
Kleiderschrank zu. Irgendwo da drin musste mein Koffer sein.
    Minnies Tragebox stand oben auf
dem Schrank. Ich schob sie hinein, stopfte ein paar Klamotten in den
Übernachtungskoffer und ging dann ins Wohnzimmer. Lucas wanderte mit festen
Schritten durch den Raum und verschickte mehrere SMS . Ich blieb im Flur
stehen und sah ihm dabei zu.
    Â»Minnie kann doch mitkommen,
oder?«
    Â»Ich bin nicht sicher, ob
Marguerite das so toll finden wird.«
    Jetzt erfuhr ich dann wohl von
der eifersüchtigen Werwolffreundin. »Wer ist das?«
    Â»Meine Katze.« Er bemerkte
meine ungläubige Miene. »Was denn, warum sollten Werwölfe keine Haustiere
haben? Viele Leute haben Hunde und Katzen, die friedlich zusammenleben.« Sein
Telefon piepte, er las die Nachricht und nickte mir dann zu. »Die Putzkolonne
wird bald hier sein. Lassen Sie die Tür offen, damit sie reinkommen. Und
natürlich können Sie Ihre Katze mitnehmen. Gehen wir.«
    Die Schlösser an der Tür waren
aufgebrochen worden, mir

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